Forstwirt*in

Ein Erfahrungsbericht von Jan Fabianski und Norwin Fink

Jan: "Den Beruf des Forstwirts habe ich mir ausgesucht, da ich gerne draußen bin und unbedingt körperlich arbeiten möchte. Außerdem ist der Beruf sehr abwechslungsreich und bietet viele Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten."

Norwin: "Da ich Freude an der Natur habe und die verschiedenen Prozesse, die in dem Lebensraum Wald stattfinden, interessant finde konnte ich mich für diesen Beruf begeistern."

"Wir heißen Jan Fabianski und Norwin Fink. Zurzeit absolvieren wir die Ausbildung zum Forstwirt bei der Stadt Essen. Aktuell befinden wir uns im zweiten Ausbildungsjahr.

In der Ausbildung arbeiten wir in einer eigenen Kolonne mit zwei Ausbildern. Während der Ausbildung sind wir zeitweise auch mit anderen Kolonnen unterwegs, um über die drei Jahre alle Bereiche des Berufs kennenzulernen.

Aufgaben in der Ausbildung:

Pflanzung
Anlegen von Kulturen, Bestockung von Freiflächen oder auch Unterbau in einem bereits bestehenden Bestand. Hier pflanzen wir junge Bäume um z.B. das Mischungsverhältnis von Baumarten zu beeinflussen, als Erosionsschutz oder schlicht zur Zukunftssicherung einzelner Waldflächen.

Kulturpflege
Kulturen sind aufgeforstete Flächen, auf denen Jungbäume gepflanzt wurden. Diese müssen freigeschnitten werden, da Begleitvegetation die Jungbäume überwuchert und diese dadurch am Wachstum hindert. Freigeschnitten wird entweder mit der Sense oder mit dem Freischneider.

Holzbau
Beim Holzbau werden Hochsitze, Jagdkanzeln, Zäune und auch Werkstücke wie z.B. Futtertröge gebaut.

Jungbestandspflege
Bei der Jungbestandspflege werden junge und dichte Bestände aufgelichtet, um den Bestand qualitativ zu verbessern, Baumartenmischungen zu regulieren und die Biodiversität zu fördern.

Wegesicherung
Hierbei wird das Lichtraumprofil der Waldwege freigeschnitten. Dabei werden Bäume und Äste entfernt, welche zu weit auf die Waldwege oder auch auf Straßen ragen und Schlegelmäher bei der Arbeit behindern. Bei der Maßnahme wird besonderes Augenmerk auf die Gestaltung der Waldränder gelegt, sodass dem Waldbesucher ein ansprechendes Bild geboten wird.
Zusätzlich dazu werden Wege instandgehalten, indem wir Reparaturen durchführen oder prophylaktisch wasserführende Ablaufrinnen anlegen und diese auch pflegen.

Waldpflegemaßnahme
Von Oktober bis Ende Februar findet die Waldpflegemaßnahme statt. Hier werden Bäume mit der Motorsäge gefällt und mit großen Maschinen abgefahren.
Die Waldpflegemaßnahme wird durchgeführt um in den Zeiten des Klimawandels einen zukunftssicheren und klimaresistenten Wald zu schaffen, indem einzelne Bäume durch Freistellung gefördert werden. Ziel ist ein stabiler, mehrschichtiger und biodiverser Bestand.

Theorie in der Berufsschule:

Unterrichtet werden wir in der Elly-Heuss-Knapp-Berufsschule in Düsseldorf. Unterricht findet im ersten Lehrjahr zweimal pro Woche und im zweiten Lehrjahr einmal pro Woche statt. Im dritten Lehrjahr werden wir in Form von Blockunterricht im forstlichen Bildungszentrum in Neheim geschult. Dort finden auch die überbetrieblichen Lehrgänge statt, die über die ganze Ausbildung hinweg verteilt sind.


Hoffentlich konnte dieser Bericht aus unserem Berufsalltag Ihr Interesse an dem Beruf Forstwirt wecken.

Nach der Ausbildung:
Nach der Ausbildung gibt es viele Weiterbildungsmöglichkeiten wie z.B. ein Studium in der Arboristik, Forsttechnik,

Forstwirtschaft oder Forstwissenschaft, die Qualifizierung zum Forstwirtschaftsmeister, Forstspezialmaschinenführer oder auch die Ausbildung zum European Treeworker. Aufgrund von Fachkräftemangel ist der Beruf zukunftssicher.

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