Veranstaltungskaufleute

Ein Erfahrungsbericht von Lisa Hajok

"Mein Name ist Lisa Hajok, ich bin 32 Jahre alt und habe am 1. August 2021 meine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau bei der Stadt Essen begonnen. Die Entscheidung, diesen Berufsweg einzuschlagen, wurde maßgeblich durch meine Erfahrungen während meines vorherigen Grafikdesignstudiums beeinflusst, in dem ich regelmäßig Ausstellungen, Symposien und Partys plante, organisierte und durchführte. Diese Erfahrungen motivierten mich dazu, das Veranstaltungsmanagement von Grund auf zu erlernen und mich beruflich in diesem Bereich zu professionalisieren.

Für mich war es wichtig, eine Ausbildung zu wählen, die nicht nur vielseitig, dynamisch und spannend ist, sondern auch Raum für meine persönlichen Interessen bietet. Besonders am Herzen liegen mir die Themen Barrierefreiheit und Awareness-Arbeit im Veranstaltungskontext. Aufgrund meines diversen privaten Umfelds, das auch Menschen mit Behinderungen und anderen marginalisierten Gruppen umfasst, wurde mir frühzeitig die Bedeutung dieser Themen bewusst. Ich wollte dazu beitragen, das Bewusstsein für sie zu schärfen.

Die Anfangszeit meiner Ausbildung war von den Herausforderungen der Corona-Pandemie geprägt, was bedeutete, dass wir uns intensiv mit den geltenden Verordnungen auseinandersetzten und für die Sicherheit unserer Veranstaltungsteilnehmer*innen sorgen mussten. Trotz der herausfordernden Umstände lag es uns am Herzen, Veranstaltungen unter Beachtung der Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zu ermöglichen. Im Laufe des Jahres 2022 erholte sich die Veranstaltungsbranche allmählich, und wir konnten wieder in den regulären Betrieb übergehen.

Mein erster Praxisabschnitt fand in der Folkwang Musikschule statt, wo ich Veranstaltungen in den Bereichen Musik, Schauspiel und Tanz planen, organisieren, durchführen und nachbereiten durfte. Diese Zeit war äußerst spannend, da wir auch Events im Gruga Park oder in der Philharmonie Essen gestalteten und auch bei verschiedenen Veranstaltungen der Weststadthalle unterstützen durften.

Im Sommer 2022 erfolgte mein Wechsel zum Schloss Borbeck, wo mir noch mehr Verantwortung übertragen wurde. Dort hatte ich intensiven Austausch mit den Künstler*innen und erstellte u.a. Verträge. Da das Schloss Borbeck dem Kulturamt der Stadt Essen angegliedert ist, arbeiteten wir eng mit diesem zusammen. Unter Anleitung durfte ich nahezu jeden Bereich des Essener StraßenKunstFestivals in der Essener Innenstadt mitplanen und -organisieren. Von erforderlichen Genehmigungen und Budgetierungen bis hin zur Planung und Organisation der Infrastruktur, des Caterings, der Übernachtungen, des Haupt- und Rahmenprogramms sowie der Sicherheitsaspekte und der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit – wir waren in alle Prozesse integriert. Dieses Projekt hat mir und meinem Team nicht nur sehr viele wertvolle Erfahrungen beschert, sondern auch enormen Spaß gemacht und uns als Team zusammengeschweißt. Gerade in dieser Zeit hatte ich die Möglichkeit, mein privates Interesse an Barrierefreiheit und Awareness-Arbeit weiter zu vertiefen und meine Ideen für den Abbau von Barrieren einzubringen.

Während der Ausbildung durfte ich außerdem ein fünfwöchiges Praktikum an einem anderen Ort absolvieren. Ich wählte dazu das Jugendamt der Stadt Essen aus, um mehr Eindrücke aus der politischen Bildung zu erhalten und mich mehr mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu beschäftigen und wie diese verhindert werden kann.

Der theoretische Teil meiner Ausbildung vermittelte mir fundierte Kenntnisse in Bereichen wie Eventmanagement, Marketing und Wirtschaft, insbesondere Buchführung und Recht. Diese theoretischen Grundlagen wurden durch ein praktisches Projekt ergänzt, um das Gelernte in einer realen Situation anzuwenden.

Ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl der Ausbildung und den Erfahrungen, die ich bisher gesammelt habe. Ich freue mich darauf, weiterhin neue Herausforderungen anzunehmen und mein Wissen und meine Fähigkeiten im Bereich Veranstaltungsmanagement auszubauen."

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