Mit dem Projekt BaumAdapt für ein besseres Stadtklima

Stadt Essen und Uni Dortmund entwickeln Empfehlungen für Stadtbaumbestand

16.03.2018

Die Stadt Essen führt ein neues kommunales Leuchtturmprojekt durch: Gemeinsam mit IRPUD, dem Institut für Raumplanung der TU Dortmund, wird sich die Stadt bis Ende 2019 damit auseinandersetzen, wie sich der urbane Baumbestand in den kommenden Jahren verändern muss, um auf der einen Seite widerstandsfähig gegen extreme Windereignisse zu sein und auf der anderen Seite seine Ökosystemleistungen optimal aufrecht erhalten zu können. Denn die Auswirkungen des Klimawandels ändern auch die zukünftigen Anforderungen an Standort- und Artenwahl von Bäumen in der Stadt.

"Wir brauchen widerstandsfähige Stadtbäume, die ein hohes Alter erreichen. Denn für ein gesundes Stadtklima sind sie unverzichtbar. Wir müssen uns schon jetzt für die Zukunft aufstellen, um gegen Ereignisse wie ELA gewappnet zu sein, und einen Stadtbaumbestand vorweisen, der auch unter sich wandelnden Klimabedingungen seine Ökosystemleistungen optimal entfalten kann", sagt Simone Raskob, Umwelt-, Bau- und Sportdezernentin der Stadt Essen.

Genau an der Stelle setzt BaumAdapt an: Die Auswirkungen von ELA werden analysiert und Simulationsszenarien durchgespielt. Auf dieser Basis werden dann auch unter Beteiligung der Verwaltung, der Politik und der Bürgerinnen und Bürger konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt, die die Stadt im Kontext von Neu- und Nachpflanzungen nutzen kann. Die Ergebnisse der Analyse und die Simulationen werden zudem wichtige Erkenntnisse für die Katastrophenabwehrplanung der Stadt Essen liefern.

Die Stadt Essen erlebte mit ELA Anfang Juni 2014 den bislang heftigsten Sommerorkan seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Gewittersturm mit bis zu 126 km/h traf die Stadt mit bis dato ungekannter Heftigkeit am Abend des Pfingstmontags und beschädigte große Teile des urbanen Baumbestandes sowohl in städtischen Wäldern als auch im Stadtbaumbestand. Etwa 87 Prozent des Gesamtschadens lagen im Bereich grüner Infrastruktur und hierbei überwiegend bei den Bäumen. Erst nach fünf Tagen war das Hauptstraßennetz wieder weitgehend nutzbar, der öffentliche Nahverkehr rollte wieder weitestgehend, die meisten Schulen und Kitas konnten wieder öffnen. Der Sommer ging mit vielen Einschränkungen für die Nutzbarkeit der öffentlichen Spiel- und Aufenthaltsbereiche einher und es dauerte bis zum Ende des Jahres, die letzten losen Bruchäste aus den Baumkronen im Stadtgebiet zu entfernen.

Gefördert wird das Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Ziel ist es, dass die Ergebnisse von BaumAdapt auch auf andere Kommunen übertragbar sein werden.

Herausgegeben von:

Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse

© 2024 Stadt Essen