Das Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen stellt neben Veröffentlichungen zu einzelnen Themen , bei denen die Aktualität im Vordergrund steht, auch Daten für Zielgruppen zur Verfügung. In der Veröffentlichungsreihe "Ein Blick auf Kinder und Jugendliche" stehen nun die Daten für 2017 bereit.
Mit Blick auf die Zuwanderung der letzten Jahre werden deutlich mehr Informationen zur Staatsangehörigkeit zur Verfügung gestellt. Im Folgenden finden Sie einen Auszug ausgewählter Ergebnisse.
Bevölkerung/Haushalte
Die Zahl und der Anteil der Kinder und Jugendlichen an der Essener Bevölkerung nehmen stetig zu. Insgesamt sind 93.934 Personen (15,9 Prozent), die am 31. Dezember 2017 mit Hauptwohnsitz in Essen gemeldet sind, unter 18 Jahre alt. Im Vergleich zu 2015 ist das ein Zuwachs von + 4.200 Personen bzw. ein Anstieg des Anteils um + 0,6 Prozentpunkte. In den Stadtteilen variieren die Anteile von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren zwischen 11,3 Prozent (Rüttenscheid) und 21,1 Prozent (Katernberg). Aber auch in Bergeborbeck ist jede(r) Fünfte(r) minderjährig.
38.687 Kinder (41,2 Prozent der gleichaltrigen Bevölkerung) unter 18 Jahren besitzen eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit – als einzige oder neben der deutschen. Besonders viele dieser Kinder und Jugendliche stammen aus der Türkei (7.172 beziehungsweise 18,5 Prozent) oder aus Syrien (3.996 beziehungsweise 10,3 Prozent).
In knapp 55.000 beziehungsweise 18 Prozent aller Haushalte leben Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Mehr als ein Viertel aller Haushalte mit Kindern ist alleinerziehend (13.954 beziehungsweise 25,4 Prozent).
Geburten
Im Jahr 2017 wurden in Essen bisher 5.913 Geburten von Müttern mit Hauptwohnsitz in Essen registriert (+ 236 mehr als 2015). Es ist davon auszugehen, dass auch für 2017 noch nachträglich Geburten registriert werden – etwa weil die Geburt in einer anderen Stadt erfolgte oder die Staatsangehörigkeit nicht geklärt ist.
Es wurden 3.038 Jungen und 2.874 Mädchen geboren. 4.699 Lebendgeborene besitzen die deutsche und 1.214 eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. Das Durchschnittsalter der Mütter beträgt 30,7 Jahre.
Wanderungen
Auch 2017 lässt sich ein Wanderungsgewinn bei der Bevölkerung unter 18 Jahren feststellen. Dieser fällt jedoch im Vergleich zu den Vorjahren erheblich geringer aus. War es 2015 noch ein Gewinn von + 2.619 Personen unter 18 Jahren, sind es im Jahr 2017 nur noch + 860 Personen. Grund hierfür ist der deutlich geringere Wanderungsgewinn von Personen unter 18 Jahren mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit (2015: + 2.980, 2017: + 1.434 Personen).
Kinderbetreuung
Für knapp ein Drittel der Kinder unter 3 Jahren stand im Kindergartenjahr 2017/ 2018 ein Betreuungsplatz zur Verfügung (5.577). Die Versorgungsquote betrug dabei 32,5 Prozent. Bei den Kindergartenkindern im Alter von drei Jahren bis zur Schulpflicht lag die Versorgungsquote bei 92,1 Prozent.
Bildung und Kultur
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist auch im Schuljahr 2017/ 2018 wie in den Vorjahren angestiegen. Insgesamt besuchten in Essen im vergangenen Schuljahr 59.241 Kinder allgemeinbildende Schulen (+ 1.646 Kinder mehr als 2015). 45 Prozent der Kinderwechselten im letzten Schuljahr von der Grundschule zu einem Gymnasium. Die Realschule lag als weiterführende Schule – wie in den letzten Jahren – bei den Übergängern mit 25,3 Prozent an Platz zwei knapp vor den Gesamtschulen (22,7 Prozent).
Die Folkwang Musikschule hatte 2017 rund 9.400 Schülerinnen und Schüler im Alter von unter 19 Jahren, die Hauptzielgruppe sind die 6- bis 9-Jährigen.
Für die Bibliothek sind 2017 rund 21.400 Ausweise für minderjährige Kinder und Jugendliche ausgestellt worden. Knapp 5.400 Mal wurde von diesen mindestens eine Ausleihe registriert.
Gesundheit
Bei den Schuleingangsuntersuchungen für das Schuljahr 2017/ 2018 hatten 78,5 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger keine Probleme mit ihrem Gewicht, bei 60,5 Prozent wurden keine Gesundheitsstörungen in den schulrelevanten Entwicklungsbereichen (Körperkoordination, Visuomotorik, Sprache) festgestellt.
Existenzsichernde Leistungen
Nach wie vor sind circa ein Drittel der Kinder unter 18 Jahren (33.303 Kinder beziehungsweise 35,5 Prozent der Altersgruppe) auf existenzsichernde Leistungen angewiesen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil um 0,5 Prozent nur leicht gestiegen. Kleinräumig reichen die Quoten von rund drei Prozent (Haarzopf, Stadtwald und Bredeney) bis 71,7 Prozent (Stadtkern).
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