Julian Rachlin ist nicht nur als Geigenvirtuose international gefragt. Auch als Dirigent feiert er seit einiger Zeit Erfolge. Im 6. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker ist der gebürtige Litauer, der mit vier Jahren nach Wien kam, nun in beiden Funktionen zu erleben: Am Donnerstag, 14. Februar, und Freitag, 15. Februar, jeweils um 20 Uhr in der Philharmonie Essen (19:30 Uhr Einführung im Foyer) präsentiert Julian Rachlin gemeinsam mit dem Orchester ein reines Tschaikowski-Programm. Als Solist widmet er sich zunächst Piotr I. Tschaikowskis Violinkonzert D-Dur, op. 35, bevor er bei dessen ebenso populärer Sinfonie Nr. 5 e-Moll, op. 64 ans Dirigentenpult wechselt.
Tschaikowski schrieb sein einziges Violinkonzert im Jahre 1878 während eines Urlaubs am Genfer See, wo er sich von seelischen Niederschlägen erholte, die durch seine gescheiterte Ehe ausgelöst wurden. Das Konzert trägt die positive Stimmung, die er durch den Aufenthalt in Europa empfing. Auf höchst expressive Art treffen hier tiefer Schmerz – lyrisch und melancholisch – auf neu gewonnene Lebensfreude – leidenschaftlich und pulsierend. Seine 5. Sinfonie durchzieht ein prägnantes Leitthema, das Schicksalsmotiv. Tschaikowski kommentiert dies als "vollständiges Sich-Beugen vor dem Schicksal oder dem unergründlichen Walten der Vorsehung". Klaus Mann beschrieb die Sinfonie trefflich in seiner Tschaikowski-Biografie: "… geschrieben, zum Trotz jener schlimmen Angst, die den Alternden lähmen wollte mit ihrem Flüstern: Du bist ausgesungen, vertrocknet, von dir kommt nichts mehr. Und siehe da: Die Sinfonie wurde groß, und sie wurde gut. Sie hatte Schwermut und Glanz und dazwischen eine ganz entrückte Leichtigkeit und am Ende den stolzen und heftigen Überschwang dessen, der sich höchst tapfer wehrt."
Karten (Preise: 17 – 41 Euro) und Infos unter T 02 01 81 22-200 und www.theater-essen.de.
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