Mit dem Flaggentag wird gemeinsam an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag (das Hauptrechtssprechungsorgan der Vereinten Nationen) erinnert, das am 8. Juli 1996 veröffentlicht wurde. Der IGH stellte fest, dass "eine völkerrechtliche Verpflichtung (besteht), in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen."
Auch in Essen wird dieser Jahrestag begangen. Im Beisein von Bernhard Trautvetter vom Essener Friedensforum hat Oberbürgermeister Thomas Kufen heute die Flagge im Foyer des Rathauses platziert: "Seit mehr als 70 Jahren erleben wir in Deutschland eine Zeit des Friedens. Nur noch wenige von uns haben eine persönliche Erinnerung an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Trotzdem wird uns gerade in diesen Tagen wieder bewusst, dass Frieden in unserer Welt nicht selbstverständlich ist."
Unter anderem die Kündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch die USA, die stockenden Abrüstungsverhandlungen mit Nord-Korea sowie das offenbar bevorstehende Aus für den INF-Vertrag – auch Washingtoner Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme genannt - geben Anlass zur Sorge.
"Deshalb ist es wichtig, dass wir gemeinsam ein sichtbares Zeichen für die atomare Abrüstung setzen", so Kufen weiter. "Die Unterzeichnung des Städteappells im Rahmen der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) ist so ein Zeichen. Diesem Appell habe ich mich im Namen der Stadt Essen gerne angeschlossen."
Atomwaffen stellen eine immense Bedrohung für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt dar. Städte wären im Falle eines atomaren Angriffs durch ihre Wirtschaftskraft, Infrastruktur und hohe Einwohnerzahlen herausgehobene Ziele. Das Bündnis der Mayors for Peace setzt sich für das Recht der Bevölkerung auf ein Leben frei von dieser Bedrohung ein. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und langanhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Die Mayors for Peace setzen sich daher für den 2017 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Atomwaffenverbotsvertrag (Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons) ein und fordern weltweit die Regierungen auf, diesem Vertrag beizutreten. In dem Vertrag werden Atomwaffen ausdrücklich geächtet. Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung in Deutschland unterstützt das völkerrechtliche Verbot von Atomwaffen, deren Lagerung und Modernisierung auf deutschem Boden.
Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse