Eher rund, quaderförmig oder doch lieber wie ein Kleeblatt? Mit der Frage, wie das neue Verwaltungsgebäude der Stadt Essen aussehen soll, haben sich mehrere Generalplanungsteams in einem internationalen Architektenwettbewerb vom 14. September bis 19. Dezember 2018 beschäftigt. Heute (10.7.) wurde das Geheimnis um den Siegerbeitrag gelüftet: Dieser stammt vom Generalplanungsteam agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren, und überragte die anderen 13 fristgerecht eingereichten Beiträge in wesentlichen Aspekten, wie der Verwaltungsvorstand bei der Vorstellung der Ergebnisse des Wettbewerbs im Rahmen einer Pressekonferenz mitteilte. "Schließlich war die Aufgabe des Architektenwettbewerbs sehr komplex", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Der Entwurf musste den verschiedenen Ansprüchen und Bedarfen aller Zielgruppen des BürgerRatHauses gerecht werden, städtebaulich und architektonisch überzeugen, vor allem aber zukunftsweisend für die Stadtverwaltung Essen sein. Dies hat aus Sicht des Preisgerichts der Entwurf von agn am besten gelöst", würdigte das Stadtoberhaupt das Generalplanungsteam aus Westfalen.
Der Beitrag von agn sieht eine dreiteilige Gebäudekombination, in deren Zentrum eine 14 Stockwerke hohe Hochhausscheibe steht, vor. Überragend ist der Entwurf folglich auch im wortwörtlichen Sinne. "Das Ensemble orientiert sich zum Burgplatz hin und nimmt das Muster der Bebauung um den Varnhorstkreisel mit dem Gildehof und den flankierenden Hochhäusern auf", erläuterte Stadtdirektor Hans-Jürgen Best die Entscheidung des Preisgerichts. Zugleich gelingt dem Entwurf dank zurückhaltender Kubatur und der wesentlich geringeren Höhe der die Hochhausscheibe umgebenden Gebäudeteile der klare Bezug zur nachbarschaftlichen Bebauung rund um die denkmalgeschütze Alte Synagoge Essen.
Überzeugt hat die Jury darüber hinaus insbesondere die klare Trennung aus Frontoffice und Backoffice, die in zwei verschiedenen Gebäudeteilen untergebracht sind, und der bewusste und gekonnte Umgang mit dem enormen Bedarf an Büro- und Besprechungsflächen auf einem aufgrund der unterschiedlichen Niveaus und der Abmessungen nicht gerade einfach zu beplanenden Grundstück.
Zum Hintergrund:
Mit der heutigen Vorstellung der Beiträge und der Eröffnung der Ausstellung aller fristgerecht eingesandten Entwürfe endet der internationale Architektenwettbewerb zum BürgerRatHaus, womit ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum neuen Verwaltungsgebäude der Stadt Essen erreicht ist. Denn damit können das Bauvorhaben nun präzisiert und seitens der Stadt Essen gewünschte Verfeinerungen und Änderungen in den für Anfang 2020 geplanten Vorentwurf des Gebäudes eingearbeitet werden. So will es das sogenannte "Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem Planungswettbewerb", in das der Wettbewerb eingebettet ist.
Der nicht-offene, anonyme, städtebauliche und hochbauliche Realisierungswettbewerb fand vom 14.09.2018 bis 19.12.2018 statt. Von 18 zugelassenen Generalplanungsteams haben 14 ihre Beiträge fristgerecht eingereicht. Ein Modell des jeweiligen Entwurfs konnte bis 10.01.2019 eingesandt werden. Das Preisgericht tagte am 15.03.2019, wobei es zu keinem abschließenden Ergebnis kam, sodass die Jurysitzung unterbrochen wurde. Drei Beiträge hielt das Preisgericht für so aussichtsvoll, dass es um Überarbeitung bestimmter Aspekte innerhalb einer angemessenen Frist bat. In der Fortsetzung der Preisgerichtssitzung am 03.07.2019 wurden schließlich ein 1. Preis, ein 2. Preis sowie vier Anerkennungen vergeben.
Alle Beiträge des Architektenwettbewerbs sind bis Mittwoch, 24. Juli, während der Öffnungszeiten des Rathauses im hinteren Foyer zu sehen: Montags und dienstags von 7 bis 16 Uhr, mittwochs von 7 bis 15:30 Uhr, donnerstags von 7 bis 16 Uhr und freitags von 7 bis 15 Uhr.
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