Beim Tauchen in der Ruhr hat Thomas Grey in der Nähe der Ruhrbrücke in Burgaltendorf eine 8 Kilogramm schwere Kanonenkugel aus Eisen gefunden. Den sogenannten 16-Pfünder übergab der Taucher an den Stadtarchäologen Dr. Detlef Hopp.
Nach ersten Recherchen könnte es sein, dass die Kanonenkugel aus dem 15. Jahrhundert stammt. Denn gegossene Eisenkugeln ersetzten die bis dahin üblichen Geschosse, die oft aus Stein gefertigt waren, erst im Laufe des 15. Jahrhundert. Genutzt wurden Eisenkugeln dann bis in das 19. Jahrhundert.
Insbesondere aber im 16. Jahrhundert, im niederländisch-spanischen Krieg (1568-1648), kam es zu Plünderungszügen der spanischen Truppen, die bis in den Essener Raum reichten. Auch das nahe der Fundstelle gelegene Haus Horst in Essen-Host war in den 1580er Jahren und im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) Ziel von Plünderungen. In diesen schweren Zeiten und aufgrund der damit verbundenen zahlreichen Besitzwechsel verfiel das Haus Horst im 17. Jahrhundert. Bemerkenswert ist jedoch, dass noch in einem Verkaufsdokument von 1674 erwähnt wird, dass auf dem Grundstück von Haus Horst eine Kanone stand.
Dies liegt nahe, dass die Kanonenkugel mit diesen Ereignissen des 16. und 17. Jahrhunderts in einem Zusammenhang stehen könnte.
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