Der Rat der Stadt Essen hat heute (11.12.) über die Ergebnisse des Bürgerforums "Wo wollen wir wohnen?" entschieden.
Die Verwaltung hatte nach eingehender Prüfung sieben Flächen der Priorität 1 und 2 vorgeschlagen, die in das Arbeitsprogramm Bauleitplanung aufgenommen werden sollen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung hatte in der letzten Woche (5.12.) darüber beraten und empfohlen, diesem Vorschlag zu folgen. Dabei handelt es sich um folgende Flächen:
Die Verwaltung geht davon aus, dass auf diesen Flächen zwischen 2.100 und 2.800 Wohneinheiten realisiert werden könnten. Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass alle geprüften Flächen weitere Restriktionen aufweisen. Gegensätzliche Belange müssen in jedem einzelnen Bauleitplanverfahren berücksichtigt und abgewogen werden.
Zusätzlich wurde die Verwaltung beauftragt, Grundstücke zu identifizieren und wenn möglich zu kaufen, um Altlasten- und Brachflächen für mögliche Bebauungen zu revitalisieren. Eine erste Liste soll den Gremien bis zur Sommerpause vorgelegt und dann jährlich fortgeführt werden.
Über den Punkt 2 der Verwaltungsvorlage, die 13 Flächen der Priorität 3 des Bürgerforums weitergehend zu überprüfen, wurde nicht entschieden. Damit ist das Bürgerforum "Wo wollen wir wohnen?" zum jetzigen Zeitpunkt abgeschlossen.
Oberbürgermeister Thomas Kufen und die gesamte Stadtverwaltung bedanken sich nochmals bei allen Bürgerinnen und Bürgern und anderen Beteiligten, die sich im November vergangenen Jahres im Rahmen des ersten Bürgerforums mit den möglichen Flächen zur Realisierung von Wohnbauentwicklung beschäftigt haben.
Zum Hintergrund
Am 17. November 2018 hat unter dem Motto "Essen ist gefragt! Wo wollen wir wohnen?" das erste Bürgerforum der Stadt Essen in der Messe Essen stattgefunden. 420 geladene Essenerinnen und Essener aus allen Stadtbezirken haben über 93 mögliche Flächen zur Realisierung von Wohnbauentwicklung beraten und im Anschluss in fünf Prioritäten einsortiert haben – von Priorität 1 "sehr gut geeignet" für Wohnungsbau bis hin zu Priorität 5 "sehr schlecht geeignet" für Wohnungsbau. Unterstützt wurden sie dabei durch Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus verschiedenen Fachämtern der Stadtverwaltung, Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen im Rat, sowie Wohnungsbauexperten. Am Ende stand eine Empfehlung, welche Flächen sich für neuen Wohnraum eignen und welche vorerst keine Berücksichtigung finden sollen.
Die Anregungen, Wünsche und Ergebnisse aus dem 1. Bürgerforum wurden nun seitens der Stadtverwaltung gesichtet, ausgewertet und für die politische Beratung ausgewertet. Unter anderem sollte für jede Fläche untersucht werden, welche bauliche Dichte und weitere Nutzungen an den Standorten möglich wären und eine Abfrage der Entwicklungsinteressen der Eigentümer der Grundstücke erfolgen. Von den 28 Flächen der Priorität 1 und 2 wurden nun sieben Flächen zur Aufnahme in das Arbeitsprogramm Bauleitplanung identifiziert.
Das Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen hat im Jahr 2019 ermittelt, dass die Bevölkerung im Jahr 2030 auf 597.000 Einwohnerinnen und Einwohner steigen wird. Mit Stand Januar 2018 wurde im Rahmen der "Wohnungsnachfrageanalyse 2025+" ermittelt, dass bis zum Jahr 2030 rund 16.500 weitere Wohnungen in Essen benötigt werden. Aus dem damals bezifferbaren Wohnbaupotenzialflächen (Abriss, Baulücken, unausgeschöpfte Wohnbauflächen) wurde abgeleitet, dass in Essen bis 2030 Flächen für ca. 5.000 bis 9.000 Wohnungen fehlen.
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