Der Rat der Stadt Essen hat in seiner heutigen (11.12.) Sitzung den Bau und Baubeginn der Umweltsensitiven Ampelsteuerung auf der Alfredstraße im Stadtteil Rüttenscheid beschlossen.
Sie ist Bestandteil des gerichtlichen Vergleiches zwischen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Essen zur Vermeidung von Fahrverboten. Die Umweltsensitive Ampelsteuerung soll je nach Verkehrsbelastung auf der Alfredstraße regelnd eingreifen und dafür sorgen, dass der Grenzwert von 40 µg/m³ Stickstoffdioxid (NO2) zukünftig im jährlichen Mittel nicht überschritten wird.
"Reallabore" sollen Daten liefern
Die mögliche Steuerung des Verkehrs wurde zunächst auf Grundlage von Computersimulationen berechnet. In einem ersten Schritt sollen deshalb von Februar bis Juli 2020 mehrere sogenannte „Reallabore“ auf der Alfredstraße eingerichtet werden. Damit soll unter realen Bedingungen die Wirksamkeit der Steuerungsmöglichkeiten getestet werden. Die Ergebnisse werden dann als Grundlage für die zu schaltende Steuerung genutzt.
Weitere Daten liefert ein bereits im September dieses Jahres zusätzlich installierter Sensor, der Daten zur NO2-Belastung im Fünf-Minuten-Zyklus liefert. Außerdem wird seit Oktober eine permanente, automatische Verkehrszählung auf der Alfredstraße durchgeführt, die ebenfalls im Fünf-Minuten-Takt Verkehrszählwerte erhebt.
Mehr zu den möglichen Steuerungsmaßnahmen
In den Reallaboren sollen folgende Maßnahmen der Umweltsensitiven Ampelsteuerung untersucht werden:
Alle Daten werden dann genutzt, um die Wirkung der einzelnen und ineinandergreifenden Maßnahmen zu evaluieren. Bei einem guten Ergebnis soll die Umweltsensitive Ampelsteuerung im Anschluss an die Reallabor-Phase ab Juli 2020 in Betrieb bleiben.
Die Planung und Umsetzung der Maßnahmen erfolgt in enger Abstimmung mit allen Beteiligten, wie der Ruhrbahn, der Feuerwehr, der Polizei, der Messe Essen und dem Landesbetrieb Straßen.NRW. Die Öffentlichkeit wird fortlaufend über die einzelnen Schritte informiert.
Die Einrichtung der Umweltsensitiven Ampelschaltung wird durch den Bund gefördert. Im Rahmen des „Sofortprogramms Saubere Luft“ beträgt der Zuschuss eine Höhe von 2 Millionen Euro, die Stadt Essen trägt einen Eigenanteil.
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