Rat beschließt Bau und Baubeginn der Maßnahme "Umweltsensitive Steuerung Alfredstraße"

11.12.2019

Der Rat der Stadt Essen hat in seiner heutigen (11.12.) Sitzung den Bau und Baubeginn der Umweltsensitiven Ampelsteuerung auf der Alfredstraße im Stadtteil Rüttenscheid beschlossen.

Sie ist Bestandteil des gerichtlichen Vergleiches zwischen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Essen zur Vermeidung von Fahrverboten. Die Umweltsensitive Ampelsteuerung soll je nach Verkehrsbelastung auf der Alfredstraße regelnd eingreifen und dafür sorgen, dass der Grenzwert von 40 µg/m³ Stickstoffdioxid (NO2) zukünftig im jährlichen Mittel nicht überschritten wird.

"Reallabore" sollen Daten liefern

Die mögliche Steuerung des Verkehrs wurde zunächst auf Grundlage von Computersimulationen berechnet. In einem ersten Schritt sollen deshalb von Februar bis Juli 2020 mehrere sogenannte „Reallabore“ auf der Alfredstraße eingerichtet werden. Damit soll unter realen Bedingungen die Wirksamkeit der Steuerungsmöglichkeiten getestet werden. Die Ergebnisse werden dann als Grundlage für die zu schaltende Steuerung genutzt.

Weitere Daten liefert ein bereits im September dieses Jahres zusätzlich installierter Sensor, der Daten zur NO2-Belastung im Fünf-Minuten-Zyklus liefert. Außerdem wird seit Oktober eine permanente, automatische Verkehrszählung auf der Alfredstraße durchgeführt, die ebenfalls im Fünf-Minuten-Takt Verkehrszählwerte erhebt.

Mehr zu den möglichen Steuerungsmaßnahmen

In den Reallaboren sollen folgende Maßnahmen der Umweltsensitiven Ampelsteuerung untersucht werden:

  • Tempo 30 – auf dem Abschnitt von der Folkwangstraße bis zur Bertholdstraße soll eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in diesem Reallabor getestet werden. Die Grüne Welle auf der Alfredstraße wird dabei auf die reduzierte Geschwindigkeit angepasst.
  • Optimierte Grüne Welle – im Abschnitt von der Krawehlstraße bis zur Friedrichstraße in Fahrrichtung Innenstadt soll die Grüne Welle auf eine Umlaufzeit von 104 Sekunden optimiert werden. Mit diesem Reallabor soll getestet werden, ob so der Verkehrsfluss auf der Alfredstraße bzw. der Bismarckstraße verbessert werden kann.
  • Schaltung einer Grünen Welle - weiterhin soll in Reallaboren getestet werden, welchen Effekt eine Änderung der Umlaufzeit der Grünen Welle auf 120 bzw. 80 Sekunden auf den Verkehrsfluss hat.
  • Drosselung der Zufahrten in die Alfredstaße („Pförtnerung“) - das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) geht davon aus, dass für die Einhaltung der Stickoxid-Grenzwerte an der Alfredstraße eine Reduzierung der durchschnittlichen, täglichen Verkehrsmenge erforderlich ist. Dieses Reallabor soll aufzeigen, welche Drosselungen der Zufahrten eine Verbesserung des Verkehrsflusses erreichen kann.

Alle Daten werden dann genutzt, um die Wirkung der einzelnen und ineinandergreifenden Maßnahmen zu evaluieren. Bei einem guten Ergebnis soll die Umweltsensitive Ampelsteuerung im Anschluss an die Reallabor-Phase ab Juli 2020 in Betrieb bleiben.

Die Planung und Umsetzung der Maßnahmen erfolgt in enger Abstimmung mit allen Beteiligten, wie der Ruhrbahn, der Feuerwehr, der Polizei, der Messe Essen und dem Landesbetrieb Straßen.NRW. Die Öffentlichkeit wird fortlaufend über die einzelnen Schritte informiert.

Die Einrichtung der Umweltsensitiven Ampelschaltung wird durch den Bund gefördert. Im Rahmen des „Sofortprogramms Saubere Luft“ beträgt der Zuschuss eine Höhe von 2 Millionen Euro, die Stadt Essen trägt einen Eigenanteil.

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