Die Stadt Essen hat heute (20.12.) mit der Arbeitsgemeinschaft der Wohnungswirtschaft in Essen einen Essener Standard für Unterstütztes Wohnen vereinbart.
Mit einem dreistufigen Unterstützungsmodell sollen Menschen, die sozial und ökonomisch benachteiligt sind, wieder dauerhaft eine Wohnung finden. Die Wohnungswirtschaft verpflichtet sich mit der Kooperationsvereinbarung gezielt Wohnungen für diesen Personenkreis zur Verfügung zu stellen. Andererseits werden die neuen Mieterinnen und Mieter durch Fachkräfte begleitet, so dass bei Problemen immer ein Ansprechpartner der Stadtverwaltung oder der kooperierenden Sozialverbände zur Verfügung steht.
Oberbürgermeister Thomas Kufen und Stadtdirektor Peter Renzel empfingen die Vertreter der Wohnungsunternehmen in der 22. Etage des Essener Rathauses und unterzeichneten für die Stadt Essen. Zur Arbeitsgemeinschaft der Wohnungsunternehmen in Essen gehören die Unternehmen Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH, Allbau GmbH, Bauverein Kettwig eG, Covivio Immobilien GmbH, GE-WO Osterfelder Wohnungsgenossenschaft eG, GEWOBAU Wohnungsgenossenschaft Essen eG, LEG Wohnen NRW GmbH, Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge, Vivawest Wohnen GmbH, Vonovia SE, Wohnbau eG und die Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord eG.
"Wohnen ist Menschenrecht", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Daher freue ich mich, dass durch diese konkrete Vereinbarung Menschen, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen, wieder eine Chance auf eine eigene Wohnung bekommen."
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohnungsunternehmen in Essen Stephan Klotz ergänzt: "Durch den 'Essener Standard für Unterstütztes Wohnen' schlagen wir ein neues Kapitel der Zusammenarbeit zwischen der Stadt Essen und den Wohnungsunternehmen in Essen auf. Die Essener Wohnungswirtschaft nimmt ihre soziale Verantwortung auch für benachteiligte Menschen wahr."
Auch Stadtdirektor Peter Renzel freut sich über die Kooperation: "Bereits in der Vergangenheit, besonders bei der starken Zuwanderung von geflüchteten Menschen, haben wir gemeinsam mit den Wohnungsunternehmen sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Mit dem nun vorliegenden Dreistufenkonzept kann für viele Menschen, der Wunsch wieder eine eigene Wohnung zu haben, besser unterstützt werden."
Zum Hintergrund
Jedes Jahr gehen im Amt für Soziales und Wohnen rund 1.800 Räumungsklagen und Räumungstermine ein. In vielen Fällen kann der Verlust der Wohnung noch abgewendet werden – in einigen aber nicht. So mussten im vergangenen Jahr beispielsweise 42 Haushalte bzw. 61 Personen in der städtischen Notunterkunft in der Liebrechtstraße untergebracht werden. Die Gründe für den Wohnungsverlust sind dabei vielfältig.
Diese Menschen brauchen häufig Unterstützung, um wieder eine Wohnung zu finden und dauerhaft den Wohnraum zu halten. Der Essener Standard knüpft an die Landesinitiative "Endlich ein ZUHAUSE" von Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, an. Die Stadt Essen nimmt an dem Landesprojekt unter dem Namen "sta(d)tt-Brücke" zusammen mit dem CVJM Sozialverband Essen teil (www.st-bruecke.de). Zum Erfolg dieses zunächst bis Ende 2020 geförderten Projektes soll die heute unterzeichnete Kooperationsvereinbarung beitragen. Ein weiterer Baustein speziell für suchtkranke wohnungslose Menschen ist bereits in Planung.
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