Am heutigen Freitag (20.12.) wurde die Kampmannbrücke nach rund drei Jahren Bauzeit feierlich eröffnet. Oberbürgermeister Thomas Kufen, Geschäftsbereichsvorstand für Umwelt, Bauen und Sport Simone Raskob sowie Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel weihten das Bauwerk offiziell ein und gaben die Brücke symbolisch auf der Mitte der Ruhr-Überführung frei.
Rund 500 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um als eine der Ersten die neue Schrägseilbrücke zwischen Heisingen und Kupferdreh zu Fuß zu überqueren. Musikalische Begleitung erhielten sie dabei durch das Bergbauorchester Essen.
"Was lange währt wird endlich gut", so begrüßte Oberbürgermeister Thomas Kufen die Anwesenden und freute sich über den großen Andrang zur Eröffnung. "Die Kampmannbrücke verbindet nicht nur die beiden Stadtteile Heisingen und Kupferdreh miteinander. Vielmehr verbindet sie unsere Bürgerinnen und Bürger, sie stärkt unsere Gemeinschaft."
In seiner Rede erinnerte das Stadtoberhaupt auch an den tragischen Tod eines Arbeiters an der Kampmannbrücke im Mai 2018, dem eine Gedenktafel auf der Mitte der Brücke gewidmet ist. Zum Schluss bedankte er sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit, den ausführenden Firmen, Planern und auch den Bürgerschaften Heisingen und Kupferdreh für ihre Unterstützung.
Die Kampmannbrücke wird am frühen Freitagabend auch für den motorisierten Verkehr freigegeben. Die Ruhrbahn nimmt ihren gewohnten Betrieb über die Brücke am kommenden Montag, den 23. Dezember, wieder auf.
Restarbeiten in 2020
Die übrigen Arbeiten auf und um die Kampmannbrücke werden voraussichtlich noch bis zum Frühjahr 2020 andauern. So werden in Heisingen unter anderem Teile der Gehwegflächen auf der Wuppertaler Straße auf Höhe der Einfahrt Stauseebogen und auf Höhe der Bushaltstelle vor den Baucontainern noch den abschließenden Pflasterbelag erhalten. In der Zwischenzeit stellt in diesen Bereichen ein Schotterbelag die Verkehrssicherheit provisorisch her. Zudem erfolgen noch die Inbetriebnahme der Beleuchtung, der Bau der Bushaltestellen sowie der endgültigen Entwässerungsanlagen und Arbeiten im Bereich Erdbau und Begrünung.
Zum Hintergrund
Die in den Jahren 1950 bis 1951 gebaute Kampmannbrücke war in die Jahre gekommen und musste abgerissen werden. Die neue Kampmannbrücke teilt sich in eine sogenannte Vorlandbrücke (am Ufer Essen-Heisingen) und die Hauptbrücke, die höher als die alte Brücke liegen. Dadurch bleiben sowohl die Straße als auch die Brücke selbst bei einem Hochwasser befahrbar. Die neue Schrägseilkonstruktion hat eine Gesamtlänge von 173 Metern und ist 11,7 Meter breit. Die Höhe der Pylone vom Wasserspiegel aus gemessen beträgt etwa 27 Meter und bezogen auf die Fahrbahn etwa 22 Meter. Die Gesamtkosten belaufen sich auf insgesamt rund 14,3 Millionen Euro.
Die Kampmannbrücke befindet sich im Überschwemmungsgebiet und in unmittelbarer Nähe zur Heisinger Ruhraue, die als FFH-Gebiet eingestuft ist. FFH-Gebiete sind spezielle Schutzgebiete der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, einer Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union (EU). Dadurch müssen hohe Auflagen eingehalten werden. Beispielsweise mussten Amphibientunnel im Bereich der Wuppertaler Straße gebaut werden. Das Amt für Straßen und Verkehr hat zum Schutz der Flora und Fauna auch eine neue Beleuchtungstechnik mit Radarsensoren installiert. Das bedeutet, dass die neu installierten Leuchten nur bei Bewegung in Betrieb gehen und ansonsten ausgeschaltet bleiben. Dabei wird nicht sofort der gesamte Bereich eingeschaltet, sondern nur die im Verlauf notwendigen Leuchten, je nach Bedarf für Fußgänger und/ oder Fahrzeuge.
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