In seinem Stück "Der Stein", das am Samstag, 1. Februar, ab 19:30 Uhr, wieder im Essener Grillo-Theater zu erleben ist, verdichtet Autor Marius von Mayenburg knapp 60 Jahre der deutschen Geschichte zu einem hochspannenden Familiendrama.
Zum Stück "Der Stein"
Ort des Geschehens ist ein Haus in Dresden. Nach langer Abwesenheit zieht Witha mit Tochter Heidrun und Enkelin Hannah 1993 dort wieder ein. 1935 hatte sie das Haus gemeinsam mit ihrem Mann Wolfgang einer jüdischen Familie abgekauft. Voller Erinnerungen steckt das Gebäude, Erinnerungen an Wolfgang, an den Krieg und an ihre Republikflucht 1953 aus der DDR in den Westen.
Als Hannah und ihre Mitschüler den Auftrag bekommen, ein Referat über Vorbilder zu halten, schlägt Heidrun ihr vor, über ihren Großvater zu erzählen, schließlich habe der ja durch den Kauf des Hauses seinem Chef und dessen Frau die Flucht ins Ausland finanziert, woraufhin Wolfgang selbst von den Nazis verfolgt worden sei.
Die Situation im Haus spitzt sich zu, als überraschend eine Fremde zu Besuch kommt, "um", wie sie sagt, "zu stören". Auch sie hat einmal hier gewohnt und macht nun Ansprüche geltend – rechtlicher und moralischer Art.
In raffinierten Zeitsprüngen zeichnet von Mayenburg, der 1997 mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatik ausgezeichnet wurde, die Schicksale von fünf Frauen nach: Es geht um Schuld, Verdrängung und die Flucht vor der eigenen Vergangenheit. Und über allem schwebt die Frage, wie lange sich eine sorgsam aufgebaute Familienlegende noch aufrechterhalten lässt.
In der Inszenierung von Regisseurin Elina Finkel spielen Ines Krug, Sabine Osthoff, Jan Pröhl, Josephine Raschke, Janina Sachau und Silvia Weiskopf sowie der Kinderstatist Henri Fischbach.
Die Karten kosten zwischen 14 und 29 Euro und sind telefonisch unter 0201 81-22200 sowie online unter www.schauspiel-essen.de erhältlich.
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