Die Stadtverwaltung hat im heutigen (20.5.) Integrationsausschuss den aktuellen Stand des Handlungskonzeptes "Zusammenleben in Vielfalt" vorgestellt. Oberbürgermeister Thomas Kufen hatte im letzten Jahr eine Strategie für den Umgang und die Aufarbeitung mit den sogenannten "Steeler Jungs" angestoßen und der Rat der Stadt Essen hatte beschlossen, dass örtliche Akteure in Steele in diesem Jahr 40.000 Euro für die Umsetzung von Demokratie-Projekten erhalten sollen. Die Verwaltung präsentiert nun die Planungen zum Handlungskonzept, das die in diesem Kontext bereits bestehenden Maßnahmen und Angebote bündelt und verzahnt.
Der Stadtteil Steele ist durch die Präsenz der "Steeler Jungs" und begleitende Aktivitäten und Proteste oft mit dem Thema Extremismus konfrontiert. Gleichzeitig existiert eine Vielfalt an Engagement seitens unterschiedlicher Institutionen. Das Konzept sieht vor, bestehende, demokratiefördernde Strukturen zu nutzen und zu stärken.
Die Verwaltung plant, im Austausch mit den Verantwortlichen vor Ort, vier Punkte mit Handlungsansätzen: Der erste Punkt behandelt zu treffende Maßnahmen, um die vorhandenen Aktivitäten in Steele zu verzahnen, der zweite Punkt erläutert die Notwendigkeit von zu führenden Expertengesprächen, Punkt drei sieht vor, dass Ortspolitikerinnen und -politiker im Stadtbezirk fachlichen Input zum Thema Extremismus sowie ein Argumentationstraining erhalten, im vierten Punkt wird der positive Effekt partizipativer Stadtteilaktionen dargestellt und die Planung einer solchen bekannt gegeben.
Oberbürgermeister Thomas Kufen über das Konzept: "Die Eckpunkte stehen und es ist eine gute Basis geworden. Gemeinsam mit den Steelenserinnen und Steelensern müssen wir das Konzept nun mit Leben füllen. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam beweisen werden, dass Steele ein liebenswürdiger und lebenswerter Stadtteil ist, in dem man gut zusammenleben kann. Gleichzeitig können wir damit unter Beweis stellen, Gewalt, Hass und Ausgrenzung in unserer Stadt keinen Platz haben."
Aufgrund der aktuellen Situation in der Corona-Pandemie, ist es schwierig, die vorgesehen Maßnahmen zu terminieren, die Verwaltung stellt dennoch einen groben Fahrplan vor:
Noch im Mai soll ein Austausch der Akteure vor Ort stattfinden und Schlüsselpersonen benannt werden, außerdem sollen die Expertengespräche vorbereitet werden, die im Juni durchgeführt werden sollen. Für den Juli ist der fachliche Input und das Argumentationstraining für Ortspolitikerinnen und -politikern im Stadtbezirk VII geplant. Im Laufe des Sommers sollen die Expertengespräche ausgewertet werden, diese dienen als Grundlage für Handlungsempfehlungen. Eine Präsentation der Ergebnisse der Expertengespräche und die Abstimmung zu den Handlungsempfehlungen sind für September geplant. Die partizipative Stadtteilaktion ist für den Oktober geplant. Gegen Ende des Jahres soll die Auswertung der Aktivitäten sowie die Planung zur Weiterarbeit und zur Fortschreibung des Handlungskonzeptes für Demokratie und Vielfalt erfolgen.
Die Bezirksvertretung für den Stadtbezirk VII hatte die aktuelle Planung am 12. Mai zur Kenntnis genommen, der Rat der Stadt beschäftigt sich in seiner Sitzung am 27. Mai damit.
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