Der Rat der Stadt Essen hat sich in seiner gestrigen (25.6.) Sitzung für die Kostenerhöhung beim Umbau des stadteigenen Gebäudes in der Ellernstraße 29-31 zu einer Stadtwache ausgesprochen. Die Kosten für die Baumaßnahme erhöhen sich von 5,4 Million Euro auf rund 6,7 Million Euro.
Die Kostenerhöhung ergibt sich durch geänderte Bedarfe und Zusatzleistungen wie Schadstoffsanierungen oder Grundleitungsinstandsetzungen, die zuvor bei den zerstörungsfreien Bauteiluntersuchungen nicht erkennbar waren.
Die Kosten für die Schadstoffsanierung mussten von 386.000 Euro auf 627.000 Euro angepasst werden. Als Grundlage der Kostenangabe dienten orientierende Untersuchungen aus dem Jahr 2017. Damals war man davon ausgegangen, dass nur in Teilbereichen belasteter Putze vorliegen und daher auch nur Teilbereiche saniert werden müssen. Nach tiefergehenden Untersuchungen ist nun klar, dass die Schadstoffsanierung aufgrund der erheblichen Belastung flächendeckend durchgeführt werden muss. Zudem muss der Steinholzestrich wegen eines zunächst unbekannten Wasserschadens komplett erneuert werden. Auch im Dachgeschoss wurden nachträglich PCB in Anstrichen und belastete Mineralwolle im Hohlboden nachgewiesen.
Die Kosten für den kompletten Dachgeschossausbau steigen von 42.000 Euro auf 404.000 Euro. Im Dachgeschoss war geplant, die oberen Bereiche der Fassade, das Dach und das Treppenhaus umzubauen. Die damalige Kostenschätzung für das Dachgeschoss basierte 2018 auf der Planungsvorgabe, neben einer begrenzten Anzahl von Räumen für den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) auch Räume für die Polizei herzurichten und dabei lediglich eine Grundstruktur zu schaffen. Die Polizei hat von ihrer Absicht der Präsenz in der Ellernstraße aber zwischenzeitlich Abstand genommen. So sind die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, am Standort Ellernstraße für den Kommunalen Ordnungsdienst einen zentralen Stützpunkt zu schaffen, der den aktuellen Bedarfen des KOD entspricht. Die überarbeitete Kostenschätzung bezieht sich nun also auf eine geänderte Planungsaufgabe, die auch einen umfänglichen Dachgeschossausbau beinhaltet.
In dem umzubauenden Gebäude werden dem Ordnungsamt künftig 101 Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Die Planungen in 2018 beliefen sich auf 80 Personen, davon fünf Ausbildungsplätze.
Die Kosten für das Herrichten der Außenanlage steigen ebenfalls von 101.000 Euro auf 248.000 Euro. Der Freianlagenplaner wurde nach Einreichen des Bauantrages in das Planungsteam hinzugezogen, so dass in Zeiten der Kostenschätzung nur Annahmen getroffen wurden. Untersuchungen ergaben zudem, dass die Grundleitungen der Ellernstraße 29 marode sind. Der Vorplatz an der Straße muss auf Grund von brüchigen Asphaltstellen, alter Wurzelstumpf, Aufstellflächen für Müllcontainer und Splittgerät fehlenden Parkplatzflächen und Zufahrtmöglichkeiten neu überplant werden.
Die verbleibenden Mehrkosten in Höhe von 585.000 Euro sind im Wesentlichen begründet durch diverse Mehrmengen einzelner Positionen, wie zum Beispiel neue Bodenbeläge nach Schadstoffsanierung mit rund 110.000 Euro, neuer Blend-/Sonnenschutz sowie Reinigung der Fassade mit rund 154.000 Euro. Zusätzlich erfolgt eine Anpassung der Planerhonorare aufgrund der Kostenerhöhungen in Höhe von rund 298.000 Euro.
Zum Hintergrund
Der Rat der Stadt Essen hatte in seiner Sitzung am 21. März 2018 den Bau- und Baubeginn mit Gesamtkosten in Höhe von 5,4 Million Euro beschlossen.
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