Die Verwaltung hat eine Leistungsbeschreibung zur Erstellung eines Mobilitätsplans 2035 der Stadt Essen vorgelegt. Der Rat der Stadt Essen hat dieser in seiner heutigen Sitzung (24.6.) zugestimmt.
Der Mobilitätsplan 2035 bildet die planerische Grundlage zur Umsetzung von verkehrlichen Maßnahmen für die Gestaltung einer nachhaltigen, emissionsärmeren Mobilität mit weniger Flächenverbrauch.
Die arbeitsaufwändige und komplexe Erarbeitung erfordert die Beteiligung eines externen Planungsbüros. Dazu ist ein zweistufiger Teilnahmewettbewerb vorgesehen, wobei in der ersten Stufe die endgültige Beschreibung des Anforderungsprofils für eine externe Beauftragung erarbeitet werden soll. Grundlage dafür ist die heute vorgelegte Leistungsbeschreibung der Verwaltung. In der zweiten Stufe soll dann die entsprechende Ausschreibung auf Grundlage der erweiterten und endgültigen Leistungsbeschreibung erfolgen.
Die Bearbeitung des Mobilitätsplans beginnt nach Erteilung des Auftrags voraussichtlich im Herbst 2020 und soll im Jahr 2023 abgeschlossen sein. Die Kosten für den Gesamtprozess werden auf 1 Million Euro geschätzt und sind bereits in ausreichender Höhe im Haushält eingeplant.
Zum Hintergrund
Die Neuausrichtung der Mobilität in Essen erfolgt in insgesamt vier Phasen. Bereits im Jahr der "Grünen Hauptstadt Europas — Essen 2017" wurde durch die Verwaltung in der ersten Phase ein erster Handlungsrahmen zur Zukunft der Mobilität in Essen entwickelt, welcher seit Oktober 2018 in der zweiten Phase zum Handlungskonzept Modal-Split 2035 weiterentwickelt wurde.
Im Handlungskonzept, das im Zeitraum zwischen Oktober 2018 und April 2019 in insgesamt zehn Workshops ausgearbeitet wurde, spricht das Projektteam zahlreiche Empfehlungen aus, um das "4 x 25 Prozent-Ziel" bis zum Jahr 2035 zu erreichen. Gegliedert sind diese Empfehlungen nach den Feldern ÖPNV, Radverkehr, Fußverkehr, Umweltverbund sowie Motorisierten Individualverkehr (MIV).
In der Ratssitzung am 25. September 2019 wurde das Handlungskonzept diskutiert und die Verwaltung anschließend beauftragt, einen Entwurf für den Bearbeitungsprozess eines Essener Mobilitätsplans zu erstellen. Darüber hinaus entschied der Rat, im zweiten Quartal 2020 ein Bürgerforum zum Thema "Mobilität in Essen" durchzuführen und die Essenerinnen und Essern zu beteiligen. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie konnte das Bürgerforum allerdings nicht wie geplant stattfinden und wird voraussichtlich im November dieses Jahres nachgeholt.
Mit diesen Entscheidungen wurde die dritte Phase der Mobilitätsplanung eingeläutet, an deren Ende der Mobilitätsplan für die Stadt Essen stehen soll. In der hieran anschließenden Phase vier soll dann die Umsetzung der Maßnahmen erfolgen, die aus dem Mobilitätsplan hervorgehen.
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