BürgerRatHaus: Mehr Dienstleistungen unter einem Dach?

Stadt prüft Erweiterung des Services im BürgerRatHaus um Angebote des Einwohneramtes

02.09.2020

Das BürgerRatHaus, das anstelle des ehemaligen Hauptbades in den nächsten Jahren zwischen Steeler Straße und Bernestraße entstehen soll, könnte neben den geplanten Dienstleistungen des Jugendamtes, des Amtes für Soziales und Wohnen und des JobCenters Essen weitere bürgernahe Services der Stadtverwaltung unter einem Dach anbieten. Die Stadt Essen prüft derzeit, ob die Dienstleistungen des Einwohneramtes, die aktuell im Gildehof zur Verfügung stehen, in das BürgerRatHaus integriert werden können. Damit greift die Verwaltung einen der Wünsche auf, der im bisherigen Beteiligungsprozess zum BürgerRatHaus vielfach geäußert wurde.

Aktuell konkretisiert die Stadt Essen, vertreten durch die Grundstücksverwaltung Stadt Essen GmbH (GVE), gemeinsam mit dem Generalplaner agn niederberghaus & partner gmbh (agn) die Planungen für das neue städtische Verwaltungsgebäude anhand des Siegerentwurfs des Architektenwettbewerbs und der tatsächlichen Bedarfe der Stadtverwaltung. Teil dieses branchentypischen Verfahrens ist die Identifizierung obsolet gewordener Flächen und Anforderungen auf Seiten der Auftraggeberin und die Optimierung des Entwurfs. Dabei wurde deutlich, dass durch Einsparungen und Anpassungen genügend Flächen zur Verfügung stehen, um weitere städtische Dienststellen im Gebäude unterzubringen. Besonders naheliegend ist die Unterbringung der Mitarbeiter*innen des Einwohneramtes im Gildehof im BürgerRatHaus, weshalb diese Option nun weiter geprüft wird.

In die aktuelle Anpassungen flossen und fließen auch erste Erfahrungen aus der Corona-Krise bei der Stadt Essen ein: Durch die vermehrte Möglichkeit vieler Mitarbeiter*innen, im Homeoffice zu arbeiten, sowie der zugleich signifikant gesunkenen persönlichen Vorsprachen und gestiegenen Abrufe digitaler Services der Stadtverwaltung, ist die zu realisierende Desksharing-Quote von 1 zu 0,8 zu überprüfen – zumal im Zuge der Digitalisierung davon auszugehen ist, dass dieser Trend anhalten wird.

Wirtschaftlichkeit des Projekts nach wie vor gegeben

Der 2019 als Siegerbeitrag aus dem Architektenwettbewerb hervorgegangene Entwurf von agn ging über die im Wettbewerb geforderte Flächengröße hinaus. Zudem steigen die Kosten der Bauindustrie seit Jahren stetig und jüngst teilweise überproportional. Deshalb wurde eine aktuelle Kostenplausibilisierung des Entwurfs auf Basis einer rechnerischen Ermittlung des Kostenrahmens durchgeführt, die durch Markterkundungsgespräche mit vier potenziellen Marktteilnehmern sowie einer Überprüfung durch unabhängige Institute für Baubetrieb validiert wurde. Die Kosten für das neue BürgerRatHaus belaufen sich demnach auf knapp unter 160 Millionen Euro. Vor dem Wettbewerb in 2017 wurden noch Baukosten von rund 120 Millionen Euro angenommen.
Inwieweit die Corona-Pandemie eine Trendwende in der Baubranche nach sich ziehen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar.

Die Wirtschaftlichkeit des Projektes wird durch die nun angedachte Unterbringung weiterer Dienststellen positiv beeinflusst. Eine Grenzwertbetrachtung, mit der die Stadt Essen combine Consulting GmbH beauftragt hat, ergab, dass eine Realisierung des BürgerRatHauses selbst bei einem Volumen von knapp über 180 Millionen Euro wirtschaftlich wäre.

Eine genauere Schätzung der zu erwartenden Kosten für das Großprojekt der Stadtverwaltung ist Ende des ersten Quartals 2021 zu erwarten. Auf Basis derer wird der Rat der Stadt Essen dann über den Bau und Baubeginn des BürgerRatHauses entscheiden können.

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Außenansicht des Siegerbeitrags im Architektenwettbewerb zum BürgerRatHaus.
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