Nach einem Treffen mit dem DEHOGA-Vorstand in Essen hat Oberbürgermeister Thomas Kufen einen 10-Punkte-Plan zur Unterstützung der Essener Gaststätten auf den Weg gebracht.
Damit Hotels, Restaurants, Cafés, Clubs oder Kneipen den Weg aus dem Lockdown verlässlicher und besser gestalten können, umfasst der 10-Punkte-Plan nicht nur kurzfristige, sondern auch mittelfriste Maßnahmen. Es geht einerseits darum, eine finanzielle Entlastung für die einzelnen Betriebe zu schaffen, andererseits aber auch um Anlässe, die von Gastronomie und Hotellerie genutzt werden können.
"Die Übernachtung im Hotel für Privat-Reisende und der Besuch in den gastronomischen Betrieben kann nun schon seit fast fünf Monaten nicht mehr stattfinden", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Mit den geplanten vorsichtigen Öffnungsschritten für beispielsweise die Außengastronomie können wieder erste Gäste begrüßt werden. Das ist eine gute Nachricht. Dabei wollen wir die Betriebe unterstützen."
"Der DEHOGA-Vorstand steht seit langem im engen Austausch mit der Stadt Essen und insbesondere mit Oberbürgermeister Thomas Kufen", sagt Moritz Mintrop. "Ziel dieser Gespräche war es immer gemeinsam Ideen und Konzepte zu entwickeln, um gerade in diesen Zeiten, aber auch darüber hinaus nach der Pandemie, eine lebendige Angebotsvielfalt von Hotellerie und Gastronomie in der Stadt zu haben. Alles im Rahmen dessen, was eine Kommune zur Bewältigung der ökonomischen Krise im Gastgewerbe beitragen kann. Mit dem 10-Punkte-Stufen-Plan haben wir jetzt gemeinsam ein abgestimmtes Konzept erarbeitet, welches nun mit Maßnahmen unterfüttert und in die Umsetzung gehen muss. Wir freuen uns, dass die Stadt Essen hier voran geht und hoffentlich vielen anderen Städten als Beispiel dient."
Der 10-Punkte-Plan enthält im Einzelnen folgende Punkte:
1. Einführung einer einheitlichen App zur Registrierung von Gastronomiegästen
Zusammen mit DEHOGA, EMG – Essen Marketing GmbH (EMG) und der Digitalisierungsstrategie der Stadt Essen soll zeitnah eine einheitliche App, die eine verschlüsselte, datenschutzkonforme Kontaktdatenübermittlung zur Nachverfolgung ermöglicht, zur Registrierung von Gastronomiegästen eingeführt werden. Hierzu ist eine regionale Lösung anzustreben.
2. Stundung und Herabsetzung von Gewerbesteuer und Vergnügungssteuer
Analog zum Vorgehen des letzten Jahres wird die Stadt Essen die Gewerbe- und Vergnügungssteuer auch in 2021 unbürokratisch stunden und/oder herabsetzen. Von der Krise getroffene Unternehmen können so finanziell entlastet werden.
3. Unterstützung bei innovativen Veranstaltungsformaten
Die EMG unterstützt bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Veranstaltungskonzepte und modellhafter Öffnungsszenarien für die Gastronomie. Eine intelligente Verknüpfung von Gesundheitsschutz, nachhaltiger und smarter Ideen und einer Rückkehr zu persönlichen Begegnungen soll dabei als Leitbild fungieren.
4. Coronakonforme Veranstaltungen
Gemeinsam mit der EMG und der Stadt Essen werden coronakonforme Veranstaltungen entwickelt und durchgeführt. Hierzu haben bereits erste Gespräche über notwendige Rahmenbedingungen stattgefunden. Als mögliche Veranstaltungsorte bieten sich etwa die Innenstadt, verschiedene Mittelzentren oder der Grugapark Essen an.
5. Verlängerung der Gebührenreduzierung für die Außengastronomie
Die Stadt Essen schlägt vor, die Gebührenreduzierung für die Außengastronomie bis Ende Dezember 2021 zu verlängern. Eine gesonderte Gremienbefassung wird avisiert. Mit diesem Vorgehen wird der Gastronomie eine bessere Planbarkeit ermöglicht.
6. Vereinfachte Ausweitung der Außengastronomie
Das vereinfachte Verfahren zu Genehmigung und Ausweitung von Außengastronomie wird seitens der Stadt Essen bis Ende Dezember 2021 verlängert. Die Nutzung von Heizpilzen wird derzeit geduldet und unterliegt keiner Befristung. Zur besseren Interessenabwägung werden im Konfliktfall Einzelhandelsverband und DEHOGA einbezogen.
7. Senkung der Mehrwertsteuer auf Getränke in gastronomischen Betrieben
Die Stadt Essen setzt sich über die Gremien des Deutschen Städtetages dafür ein, die bisher geltende Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Speisen, auch auf Getränke auszuweiten.
8. Prüfung von Gutscheinmodellen für Gastronomie
Die Stadt Essen prüft zusammen mit EMG und der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (EWG) Gutscheinmodelle anderer Städte, die sich positiv auf die lokale Wirtschaft und die Gastronomie auswirken sollen. Ziel ist es, den Einzelhandel und die Gastronomie für die Zeit nach dem Lockdown zu unterstützen und konkrete Kaufanreize zu schaffen.
9. Fortsetzung "Essen hält zusammen"
EMG und EWG setzen das Projekt "Essen hält zusammen" auch in 2021 fort. Die Angebote der Cafés, Restaurants und Kneipen um durch die Krise zu kommen, sollen auch weiterhin gebündelt platziert werden.
10. Fortsetzung der Tourismusoffensive 2021
Die Tourismusoffensive der EMG wird auch im Jahr 2021 vorangetrieben. Ziel ist es, die Sichtbarkeit der Stadt zu erhöhen und dabei auch das Thema "Urlaub in Essen" zu forcieren, um künftig wieder eine Vielzahl von Gästen nach Essen zu locken.
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