Rabbiner Drs. Edward Van Voolen wird am Donnerstag, 22. Oktober, um 19 Uhr, im Hauptraum der Alten Synagoge Essen einen Vortrag zum Thema "Jüdische Metropole Amsterdam" halten. Der Vortrag findet unter den aktuell allgemein gültigen Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor dem Coronavirus statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.
In dem Vortrag geht es um die historische Entwicklung Amsterdams zur jüdischen Metropole. Um 1593 nahm Amsterdam von der Iberischen Halbinsel stammende Juden auf. Diese waren in ihrer Mehrheit Zwangskonvertierte zum Christentum, die ihre Religion im Versteckten lebten. In Amsterdam aber drohte die Inquisition nicht und so konnte sich 1602 offen eine jüdische Gemeinde gründen. Juden aus Deutschland und Osteuropa Juden zogen nach Amsterdam, organisierten sich aber bis ins 20. Jahrhundert getrennt. Um 1800 wohnten etwa 20.000 Juden in Amsterdam. Sie war somit einer der wichtigsten europäischen Gemeinden ihrer Zeit. Die erste repräsentative Synagoge der Neuzeit wurde hier 1675 errichtet. In den 1930er Jahre war die jüdische Bevölkerung auf 80.000 angewachsen und machte zehn Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Mit der Besetzung durch die Wehrmacht am 10. Mai 1940 setzte die Verfolgung ein. Nur zehntausend Juden überlebten die Schoah. Heute ist Amsterdam das Zentrum jüdischen Lebens in den Niederlanden.
Über Edward van Vollen
Edward Van Voolen wuchs in den Niederlanden auf. Er war lange Jahre am Jüdischen Historischen Museum Amsterdam tätig. Zudem bildete er sich zum Rabbiner aus und doziert heute am Abraham Geiger-Kolleg in Potsdam.
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