Jugendhilfeausschuss beschließt Kinderbildungs- und Betreuungsangebot im Kindergartenjahr 2021/2022

09.02.2021

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner heutigen (09.02.) Sitzung die Planung des Kinderbildungs- und Betreuungsangebotes für das Kindergartenjahr 2021/2022 beschlossen. Zudem hat er sich für die Fortführung der Spielgruppen und Sprachbildungsgruppen im Kita-Jahr 2021/2022 ausgesprochen.

Essen verfügt über vielfältige Angebote in der Kinderbildungs- und Betreuungslandschaft. In den vergangenen Jahren sind die Angebote der Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen Jahren kontinuierlich qualitativ und quantitativ an den wachsenden Bedarf angepasst worden. Bei der in den letzten Jahren steigenden Zahl der Kinder bis zu sechs Jahren im Essener Stadtgebiet wächst auch die Zahl der Kinder mit Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr und damit auch der Bedarf an Kinderbildungs- und Betreuungsplätzen.

Diesem Bedarf begegnet die Stadt Essen mit einem kontinuierlichen Ausbau an Plätzen in den Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege. Im Vergleich zum Vorjahr werden bis zum Ende des Kita-Jahres 2020/2021 mit 750 neuen Plätzen insgesamt 23.176 Plätze zur Verfügung stehen. Hiervon werden 20.161 Plätze (+695 im Vergleich zum Vorjahr) in Kindertageseinrichtungen und 3.015 Plätze (+55 im Vergleich zum Vorjahr) in der Kindertagespflege angeboten.

Von den 1.595 geplanten zusätzlichen Plätzen für das Kita-Jahr 2020/2021 verschieben sich 212 Kita-Plätze in das Kita-Jahr 2021/2022, 144 Kita-Plätze in das Kita-Jahr 2022/2023, weitere 43 Plätze in das Jahr 2023/2024. 181 weitere Plätze konnten aus unterschiedlichen Gründen nicht wie geplant umgesetzt werden – so kam es teils coronabedingt zu Verzögerungen im Baufortschritt, teils gab es Schwierigkeiten in der Abstimmung bei Mietverträgen oder es änderten sich Planungen von Trägern und Investoren. Im Bereich der Kindertagespflege wurden die für die Ausweitung erforderlichen Qualifizierungen durchgeführt. Zum Stichtag 31.12.2020 war nicht die maximal mögliche Anzahl von Kindertagespflegeplätzen belegt, dies ergibt eine Abweichung von 265 Plätzen.

Legt man die Zielversorgungsquoten von 40 Prozent im U3-Bereich und 100 Prozent im Ü3-Bereich zugrunde, fehlen bei dem Gesamtangebot von 23.176 Plätzen für Kinder im Alter von null Jahren bis zur Schulpflicht derzeit noch 2.092 Plätze.

Durch den Ausbau der Plätze in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege wird im Kita-Jahr 2021/2022 mit einem Zuwachs von insgesamt 1.293 Plätzen gerechnet. Im U3-Bereich soll es 449 neue Plätze geben, davon 250 in der Kindertagespflege. Im Ü3-Bereich sollen im Kita-Jahr 794 neue Plätze entstehen.

Auf der Grundlage der Einwohnerzahlen vom 30. September 2020 würden damit im Jahr 2021/2022 die Versorgungsquoten bei der U3-Versorgung um 2,9 Prozentpunkte auf 39,9 Prozent und bei der Ü3-Versorgung um 4,3 Prozentpunkte auf 95,7 Prozent steigen. Bei erfolgreicher Realisierung würde sich die Versorgungssituation im kommenden Jahr deutlich bessern.

Ausbau von Notgruppen zur Erfüllung des Rechtsanspruchs

Um den Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Kindertageseinrichtung für Kinder ab einem Jahr erfüllen zu können, hat der Jugendhilfeausschuss neben dem Ausbau des Betreuungsangebotes über ein befristetes Notprogramm entschieden. Hierdurch wurden bereits unterjährig für das laufende Kindergartenjahr 2019/ 2020 weitere Notgruppen zur Erweiterung des Angebots in Kitas beschlossen.

Aufgrund der gesamtstädtisch nicht ausreichenden Versorgungslage wird das Notprogramm mit dem Beschluss des Jugendhilfeausschusses jährlich fortgeschrieben. Die Gruppen, die als sogenannte Notgruppen nach Dringlichkeit belegt werden, sind in Kitas des KiTa Zweckverbandes im Bistum Essen eingerichtet bzw. geplant. Zu den bereits eingerichteten Gruppen ist ab dem Kita-Jahr 2021/2022 die Einrichtung einer weiteren Gruppe geplant.

Ausbau der Kindertagespflegeangebote

Die Kindertagespflege bildet einen wichtigen Bestandteil bei der Versorgung von Kindern mit einem Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung. In Essen wurden zum Stichtag 31.12.2020 insgesamt 3.015 Kinder, 2.437 U3-Kinder und 578 Ü3-Kinder, in der Kindertagespflege betreut. Um das Platzangebot in der Kindertagespflege auszubauen, wurden zusätzliche Qualifizierungen von 66 Kindertagespflegepersonen durchgeführt. Die hiermit beabsichtigte Steigerung des Angebots wurde zum 31.12.2020 mit weniger Kindern als angedacht realisiert. Pandemiebedingt kam es beispielsweise zu einem veränderten Nutzungsverhalten der Eltern und keiner maximalen Vollbelegung (5 Plätze) bei neuen Kindertagespflegestellen. Hier ist im Verlauf des Jahres die Entwicklung insgesamt abzuwarten. Aktuell wird von einer Steigerung des Angebots im Kitajahr 2021/2022 von etwa 250 Plätzen ausgegangen.

Spielgruppen und Sprachbildungsgruppen

Ergänzend zu Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege wurden in den vergangenen Jahren zusätzliche Angebote umgesetzt, die einen wichtigen Beitrag bei der Bildung und Betreuung von Kindern leisten. Diese Angebote zählen nicht als Regelangebote zur Erfüllung des Rechtsanspruchs. In kommunal geförderten Spielgruppen, Spielgruppen in Brückenprojekten sowie Sprachbildungsgruppen für Kinder mit Förderbedarf ohne Kitaplatz stehen aktuell insgesamt 565 Plätze zur Verfügung, in privat-gewerblichen Angeboten 104 Plätze.

Finanzierung

Der weitere Ausbau von Kitaplätzen ist in der Haushaltsplanung für das Jahr 2021 bereits eingeplant. Die Finanzierung der Spielgruppen in den Brückenprojekten erfolgt außerhalb der KiBiz-Planung und mindestens bis zum Ende des Haushaltsjahres 2021 zu 100 Prozent aus Landesmitteln.

Die Aufwendungen für das Kita-Jahr 2021/2022 liegen insgesamt bei 187.700.000 Euro. Hiervon entfallen 78.208.000 Euro auf das Jahr 2021 und 109.492.000 Euro auf das Jahr 2022. Insgesamt werden für das Kita-Jahr 2021/2022 Kosten in Höhe von 137.000.000 Euro durch Erträge gedeckt, davon 57.083.000 Euro in 2021 und 79.917.000 Euro in 2022.

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