Auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes an der Hamburger Straße in Essen-Frohnhausen soll eine neue Waldfläche entstehen. Zwischenzeitlich stand auf dem Gelände eine Unterkunft für Geflüchtete, nun sollen Bäume und Sträucher gepflanzt werden – in den nächsten Jahren entsteht ein neuer urbaner Wald und somit ein Areal, das mitten in der Stadt die biologische Vielfalt schützt und fördert und dem Klimaschutz und der Luftreinhaltung dient.
"Gerade im urbanen Raum gibt es oftmals Wettbewerb um Flächen – dass an der Hamburger Straße nun ein neuer Wald entsteht, ist eine sehr gute Nachricht für den Klimaschutz in unserer Stadt", sagt Simone Raskob, Umwelt-, Verkehrs- und Sportdezernentin der Stadt Essen. Bereits im Frühjahr beginnen die Arbeiten an der zukünftigen Waldfläche.
Die gesamte Maßnahme ist in drei Teilmaßnahmen untergliedert: Im ersten Schritt wird die Fläche von Asphalt und Schotter befreit. Dieser Rückbau bildet die Grundlage für die geplante Bepflanzung. Danach erfolgt in einem zweiten Schritt die Modellierung des Bodens, der bereits vor Ort ist, zu einem Erdbauwerk. Hierdurch wird die Voraussetzung geschaffen, dass sich Wald auf dieser Fläche etablieren kann. Der verwendete Boden stammt von einer benachbarten Baustelle der Emschergenossenschaft am Borbecker Mühlenbach. Im letzten Teilabschnitt folgt dann im Herbst 2021/Winter 2022 die Aufforstung mit Bäumen und Sträuchern.
Die Maßnahme an der Hamburger Straße ist eine von zwei Waldersatzmaßnahmen der Stadt Essen: Am Krupp-Gürtel konnte aufgrund des Baus der neuen Sportanlage im neuen Teil des Krupp-Parks nicht ausreichend Waldersatzfläche zur Verfügung gestellt werden. Mit der bereits abgeschlossenen Aufforstung am Tüschen und dem neuen Wald in Frohnhausen konnten nun attraktive, neue Flächen gefunden.
11.000 Quadratmeter artenreicher Lebensraum
Auf einer Fläche von rund 11.000 Quadratmetern entsteht ein neues Biotop und es werden Lebensräume für die heimische Fauna vernetzt. Gepflanzt werden heimische Baum- und Straucharten, die zu einem verbesserten Nahrungsangebot, einer höheren Lebensraumvielfalt und einer Erhöhung der Artenvielfalt beitragen. Und die geplanten Maßnahmen bieten noch weitere Vorteile: Die Entsiegelung von Flächen verbessern den Wasserrückhalt und fördert den natürlichen Wasserkreislauf. Der regionale Grünzug B sowie der städtische Grünzug "Borbecker Mühlenbach – Rüdesheimer Platz" können komplettiert und gestärkt werden.
Wald bietet echten Mehrwert
Nüchtern betrachtet ist gemäß dem Bundeswaldgesetz ein Wald eine mit Forstpflanzen bewachsene Fläche, inklusive Wege, Lichtungen und Wiesen. Aber ein Wald kann noch soviel mehr. Wälder sind u.a. Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Klima-Anlagen, Schatzkammern, Erholungsgebiete, Abenteuer-Spielplatz. Welchen Mehrwert Wälder gerade im urbanen Umfeld bieten, war vor allem in den letzten Sommern auch in Essen deutlich zu spüren: In Hitzeperioden finden Großstädter*innen in den Essener Wäldern Erholung im angenehmen Waldklima mit geringeren Temperaturschwankungen und viel Schatten. Aber auch während der aktuellen Pandemiezeit zieht es viele Essener*innen in den Wald, um Erholung und Bewegung an der frischen Luft zu genießen.
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