Als Energiehauptstadt Europas beheimatet Essen Top-Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die ein komplettes Wasserstoff-Ökosystem abbilden. Nun bringt die Stadt diese in einem H2-Beirat zusammen. Ziel ist, die Kräfte auf höchstem Niveau zu bündeln, gemeinsam Projekte zu entwickeln und aktiv umzusetzen. Die Gründung des H2-Beirates der Stadt Essen fand heute coronabedingt als Online-Veranstaltung mit hochrangigen Vertreter*innen von Brenntag SE, con|energy AG, Evonik Industries AG, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., MESSE ESSEN GmbH, Open Grid Europe GmbH, RAG-Stiftung, Ruhrbahn GmbH, RWE AG, Stadtwerke Essen AG, thyssenkrupp Industrial Solutions AG, TRIMET ALUMINIUM SE und Westenergie AG statt. Im Rahmen der Gründungs-Veranstaltung wurden konkrete Projekte vorgestellt – und Essen als Sitz der Wasserstoff-Macher etabliert.
In Essen arbeiten Stadt, Unternehmen und Forschung Hand in Hand an der Wasserstoff-Zukunft. Das Besondere: Durch die hohe Dichte an namhaften Unternehmen aus der Energiewirtschaft nimmt die Stadt deutschland- und europaweit eine führende Branchen-Position ein. In Verbindung mit einer Vielzahl von Universitäten und Forschungseinrichtungen im Ruhrgebiet sind dies ideale Bedingungen, um das Wasserstoffzeitalter Wirklichkeit werden zu lassen. Dazu riefen Oberbürgermeister Thomas Kufen und Andre Boschem, Geschäftsführer der EWG - Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, heute den H2-Beirat der Stadt ins Leben. Hochrangige Unternehmensvertreter*innen treffen sich zukünftig in diesem Beirat in regelmäßigen Abständen, um die strategische Entwicklung der Wasserstoff-Wirtschaft sowie die konkrete Realisierung von Projekten in Essen voranzubringen. Zusätzliche Expertise bringt die Grüne Hauptstadt Agentur (GHA) ein. Die GHA setzt als Stabsstelle der Stadt Essen die Umwelt-Zielsetzungen der "Grünen Hauptstadt Europas - Essen 2017" fort. Denn die Wasserstoff-Wirtschaft wird nicht zum Selbstzweck gefördert, sondern als wichtiger Bestandteil einer integrierten Energiewende.
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen sagt: „Wasserstoff ist eine bedeutende Zukunftschance für den Energie- und Umweltstandort Essen und ein Treiber für die Energiewende. Mit dem neu gegründeten H2-Beirat werden wir noch intensiver an einer nachhaltigen und klimafreundlichen Ausrichtung Essens arbeiten.“
Energiehauptstadt Europas bündelt Kräfte
Durch den H2-Beirat wird Essen in seiner Rolle als Energiehauptstadt Europas weiter gestärkt. Hier sind die Unternehmen vor Ort, die die Wasserstoff-Wirtschaft entscheidend voranbringen und Projekte umsetzen können. EWG-Geschäftsführer Andre Boschem erläutert: „Essen ist von jeher eine Stadt der Macher. Im H2-Beirat treffen sich deshalb ab sofort die führenden Wasserstoff-Verantwortlichen des Standortes und entwickeln aktiv konkrete Projekte – für die Stadt und die Region, aber mit nationaler und internationaler Perspektive. Wir möchten dazu die maßgeblichen Akteure von Wirtschaft, Wissenschaft und Stadt Essen zusammenbringen und mit einer stringenten Wasserstoff-Strategie vorangehen.“
Essens Stellenwert als Treiber der Wasserstoff-Wirtschaft unterstreicht die Zusammensetzung des Nationalen Wasserstoffrates, in dem mit Katherina Reiche (Vorsitzende des Vorstandes, Westenergie), Dr. Jörg Bergmann (Sprecher der Geschäftsführung, OGE) und Dr. Arnd Köfler (Chief Technology Officer, thyssenkrupp Steel Europe) drei Essener Akteur*innen vertreten sind.
Katherina Reiche: „Wasserstoff ist das Schlüsselelement der Energiewende. Durch den neu gegründeten H2-Beirat wollen wir die Potenziale in Essen optimal nutzen. Wir bündeln alle Kräfte der Stadt, um beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in der Spitzengruppe zu sein. Als Energiehauptstadt Europas besitzt Essen beste Voraussetzungen, um eine führende Rolle bei der Entwicklung dieser Technologie zu spielen.“
Die Gründungsmitglieder des H2-Beirates der Stadt Essen sind:
Wasserstoff-Projekte in Essen: HyExpert – HyGlass – Hybrid-SOFC-System
Der H2-Beirat ist als dauerhafte Einrichtung vorgesehen und wird halbjährlich stattfinden. Bereits in der ersten Sitzung zeigten konkrete Projekte die Stadt als Sitz der H2-Macher. So ist Essen als HyExpert-Region durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ausgezeichnet worden. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird nun ein Konzept für ein Wasserstoff-Ecosystem für emissionsfreie und nachhaltige Mobilität in Ballungsgebieten am Beispiel der Stadt Essen entwickelt. Das Konzept erfolgt am Beispiel des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Partner sind deshalb unter anderem auch die Stadtwerke Essen AG sowie die Ruhrbahn GmbH. Die Einsatzmöglichkeiten im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs erläuterte Michael Feller (Geschäftsführer, Ruhrbahn GmbH). Ein Meilenstein: Aktuell testet das Unternehmen im Essener Bedienungsgebiet einen Brennstoffzellenbus der Firma Solaris auf Zuverlässigkeit, Reichweite und technische Anforderungen.
Im Bereich der Wissenschaft ist das Gas- und Wärme-Institut Essen (GWI) als international tätiges Forschungsinstitut hervorzuheben. Das GWI mit Prof. Klaus Görner als wissenschaftlichem Vorstand bearbeitet unter anderem Fragestellungen der nationalen Wasserstoff-Strategie. Prof. Görner stellte im H2-Beirat HyGlass vor – ein Projekt, das sich mit Wasserstoffnutzung in der Glasindustrie als Möglichkeit zur Reduzierung von CO2-Emissionen und des Einsatzes erneuerbarer Gase beschäftigt. Hierzu werden verschiedene Experimente an einem Hochtemperaturofen des GWI durchgeführt. Zudem untersuchen die Forschenden mittels umfangreicher Prozesssimulationen und Standortanalysen die Wasserstoffpotenziale für die NRW-Glasindustrie. Am GWI entsteht außerdem das erste Hybrid-SOFC-System (Solid Oxide Fuel Cell) in Europa. Für dieses System zur hocheffizienten und umweltschonenden Energieerzeugung bietet das Gas- und Wärme-Institut Essen die Forschungsinfrastruktur. Die benötigte Technologie liefert die Mitsubishi Power Europe GmbH. Das Hybrid-SOFC-System soll bis März 2022 in Essen in Betrieb genommen werden.
Weitere Informationen zu den Projekten unter:
- HyExpert: www.essen.de
- HyGlass: www.gwi-essen.de
- Hybrid-SOFC-System: www.gwi-essen.de
Zitate aller Gründungsmitglieder (in alphabetischer Reihenfolge)
Dr. Jörg Bergmann (Sprecher der Geschäftsführung, Open Grid Europe GmbH): „OGE bringt die Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff ein und leistet damit über die Vernetzung von Produzenten und Verbrauchern einen zentralen Beitrag für das Gelingen der Energiewende.“
Andre Boschem (Geschäftsführer, EWG - Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH): „Essen ist von jeher eine Stadt der Macher. Im H2-Beirat treffen sich deshalb ab sofort die führenden Wasserstoff-Verantwortlichen des Standortes und entwickeln aktiv konkrete Projekte – für die Stadt und die Region, aber mit nationaler und internationaler Perspektive. Wir möchten dazu die maßgeblichen Akteure von Wirtschaft, Wissenschaft und Stadt Essen zusammenbringen und mit einer stringenten Wasserstoff-Strategie vorangehen.“
Dr. Roman Dudenhausen (Vorstand, con|energy AG): „Wir haben uns bei con|energy einer nachhaltigen Energiezukunft verschrieben. Daher wollen wir das Thema Wasserstoff als bedeutenden Bestandteil einer grünen Energieversorgung vorantreiben.“
Michael Feller (Geschäftsführer, Ruhrbahn GmbH): „Durch die Bündelung der Kompetenzen im H2-Beirat verspreche ich mir für die Ruhrbahn, dass die erforderliche Versorgungsinfrastruktur schneller verfügbar ist und der notwendige Markthochlauf von grünem Wasserstoff gewährleistet wird. Dieses sind wichtige Voraussetzungen, um Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für einen klimaneutralen ÖPNV nutzbar zu machen.”
Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner (Wissenschaftlicher Vorstand, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.): „Das Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) bearbeitet als Branchenforschungsinstitut der Gasindustrie das Thema Wasserstoff entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Erzeugung über die Verteilung bis zur Endanwendung und ist damit der zentrale Kompetenz- und Know How-Träger in der Forschung am Standort Essen.“
Jörg Kerlen (Communication & Policy, Political Affairs & Corporate Responsibility, RWE AG): „RWE als einer der weltweit führenden Anbieter von Erneuerbaren Energien will Treiber für H2 sein. Dafür haben wir alles unter einem Dach: Grünen Strom, Produktions-Knowhow, Speicherkapazitäten und Handelsexpertise.“
Dr. Christian Kohlpaintner (Vorsitzender des Vorstandes, Brenntag SE): „Mit der Innovationskraft und dem Knowhow der hier angesiedelten Unternehmen sind Essen und das Ruhrgebiet prädestiniert, gemeinsam ein effizientes Gesamtsystem für Wasserstoff zu entwickeln. Brenntag als Distributionsexperte setzt sich für nachhaltige Lieferketten ein und wir unterstützen daher gern diese Initiative.“
Thomas Kufen (Oberbürgermeister der Stadt Essen und Initiator des H2-Beirates): „Wasserstoff ist eine bedeutende Zukunftschance für den Energie- und Umweltstandort Essen und ein Treiber für die Energiewende. Mit dem neu gegründeten H2-Beirat werden wir noch intensiver an einer nachhaltigen und klimafreundlichen Ausrichtung Essens arbeiten.“
Oliver P. Kuhrt (Geschäftsführer, MESSE ESSEN GmbH): „Der H2-Beirat bündelt das Wissen und die Innovationskraft aller Akteure, die das Konzept eines lokalen Wasserstoff-Ecosystems in Essen gemeinsam vorantreiben wollen. Ich freue mich sehr, Teil dieses Modellprojekts zu sein.”
Dr. Sami Pelkonen (CEO, Chemicals and Process Technologies thyssenkrupp Industrial Solutions AG): „Mit unseren Technologien zur Produktion von grünem Wasserstoff und grünen Chemikalien haben wir die Schlüssel zur Dekarbonisierung des Industriesektors in der Hand, da diese besonders für großskalige Installationen geeignet sind.“
Katherina Reiche (Vorsitzende des Vorstandes, Westenergie AG): „Wasserstoff ist das Schlüsselelement der Energiewende. Durch den neu gegründeten H2-Beirat wollen wir die Potenziale in Essen optimal nutzen. Wir bündeln alle Kräfte der Stadt, um beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in der Spitzengruppe zu sein. Als Energiehauptstadt Europas besitzt Essen beste Voraussetzungen, um eine führende Rolle bei der Entwicklung dieser Technologie zu spielen.“
Dr. Peter Schäfer (Vorstandsvorsitzender, Stadtwerke Essen AG): „Die Stadtwerke Essen beabsichtigen, für die Stadt Essen ein Wasserstoffnetz zu bauen und zu betreiben. Dabei wollen wir nicht nur eine belastbare Infrastruktur schaffen, sondern potenziellen Wasserstoffanwendern auch unsere Beratung und Unterstützung anbieten.“
Philipp Schlüter (Vorsitzender des Vorstandes, TRIMET ALUMINIUM SE): „Essen steht für den Industriestandort Deutschland und für Strukturwandel. In keiner anderen Region bilden Energiewirtschaft, Grundstoffhersteller und verarbeitende Industrie ein so dichtes Netz. Wo, wenn nicht hier, kann die anstehende Transformation gelingen?“
Bernd Tönjes (Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung): „Die RAG-Stiftung setzt schon vor dem Hintergrund ihrer bestehenden Aufgaben nachhaltige Impulse für die gelingende Transformation der ehemaligen Bergbauregionen. Das Thema Wasserstoff kann ein zusätzlicher sehr perspektivenreicher Treiber des Wandels sein. Dafür müssen wir die bestehenden Kräfte bündeln. Deshalb bringen wir uns hier gerne ein.“
Thomas Wessel (Mitglied des Vorstandes, Evonik Industries AG): „Das Ruhrgebiet bündelt bereits heute Wissen, Industrie und Technik, um die grüne Wasserstoff-Wirtschaft voranzutreiben. Produkte und Technologien, die wir bei Evonik entwickeln, ermöglichen eine wettbewerbsfähige Herstellung und Nutzung von Wasserstoff aus regenerativen Quellen."
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