Grundstücksmarktbericht / Bodenrichtwerte 2021 veröffentlicht

06.05.2021

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Essen hat den Grundstücksmarktbericht 2021 veröffentlicht. Die Immobilienpreise ziehen trotz Corona-Pandemie weiter an. Im Stadtgebiet wurden fast zwei Milliarden Euro in Immobilienwerten umgesetzt.

Grundstücksmarktbericht 2021

Im jährlich erscheinenden Grundstücksmarktbericht werden Umsatz- und Preisentwicklungen sowie zur Wertermittlung erforderliche Daten bezogen auf die verschiedenen Teilmärkte, wie Baugrundstücke, bebaute Grundstücke und Wohnungseigentum, veröffentlicht. Der jetzt vorliegende Grundstücksmarktbericht 2021 analysiert den Essener Immobilienmarkt des Jahres 2020.

Viel diskutiert wurde im Vorfeld, ob die Corona-Pandemie den Grundstücksmarkt einschränken würde. In der Stadt Essen war das nicht der Fall. So wurden 4.414 Kauffälle durch den Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Essen im Jahr 2020 registriert. Gegenüber dem Vorjahr wurden somit lediglich etwa 2 Prozent weniger Kaufverträge auf dem Essener Grundstücksmarkt abgeschlossen. Die Vertragszahlen liegen damit über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Beim Geldumsatz wurden mit 1,9 Milliarden Euro nur knapp die 2 Milliarden Euro-Grenze verfehlt, die in 2018 erstmals überschritten wurde.

Unbebaute Baugrundstücke

Für die 83 veräußerten unbebauten Wohnbaugrundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 115.000 Quadratmetern wurden insgesamt 62 Millionen Euro erlöst. Die Preise für Grundstücke des individuellen Wohnungsbaus sind gegenüber dem Vorjahr um ca. 5 Prozent gestiegen. In einzelnen Lagen kann es hiervon auch abweichende Entwicklungen geben.

Typische baureife Grundstücke für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser kosten in guter Lage rund 450 Euro pro Quadratmeter in mittlerer Lage 310 Euro pro Quadratmeter und in mäßiger Lage 230 Euro pro Quadratmeter. Für Baugrundstücke, auf denen Eigentumswohnungen errichtet werden sollen, lagen die Preise entsprechend bei 500 Euro pro Quadratmeter, 380 Euro pro Quadratmeter bzw. 230 Euro pro Quadratmeter.

In 2020 wurden lediglich 20 Gewerbegrundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 53.000 Quadratmeter für insgesamt rund 18 Millionen Euro gehandelt.

Ein- und Zweifamilienhäuser

2020 wurden 805 Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft. Das Kaufpreisvolumen betrug rund 338 Millionen Euro gegenüber rund 307 Millionen Euro im Vorjahr. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser (Weiterverkäufe) sind gegenüber dem Vorjahr um ca. 9 Prozent gestiegen.

Mietwohngebäude

Die Zahl der veräußerten Mietwohngebäude ist um ca. 8 Prozent gesunken. 559 Objekte mit einem Geldumsatz von rund 422 Millionen Euro wurden 2020 gehandelt.

Eigentumswohnungen

2.492 Wohnungen mit einem Gesamtwert von 423 Millionen Euro wechselten in 2020 den Eigentümer.

Damit stieg der Geldumsatz gegenüber dem Vorjahr um ca. 10 Prozent, bei nahezu gleichbleibenden Kauffallzahlen.

Die Zahl der Verkäufe neu errichteter Eigentumswohnungen lag mit 270 Einheiten (107 Millionen Euro) deutlich über dem Vorjahresniveau (227 Einheiten, 93 Millionen Euro).

Bei den Eigentumswohnungen in der Kategorie „Weiterverkäufe“ ist im Jahr 2020 eine Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr von ca. 14 Prozent zu verzeichnen. Für neu errichtete Eigentumswohnungen zahlten die Käufer durchschnittlich ca. 3.750 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche und damit durchschnittlich ca. 7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Gewerbeobjekte

Insgesamt wurden 2020 116 bebaute Gewerbegrundstücke verkauft. Der Geldumsatz lag bei rund 579 Millionen Euro.

Bezugsquellen

Der aktuelle Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Essen kann im Internet unter der Adresse www.boris.nrw.de kostenfrei abgerufen werden. Außerdem ist er bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses erhältlich. Die Gebühr für die Druckversion liegt bei 46 Euro.

Bodenrichtwerte 2021

Bodenrichtwerte sind Durchschnittswerte für den Wert des Bodens von unbebauten und bebauten Grundstücken. Die Bodenrichtwerte werden in Richtwertzonen abgebildet. 1.215 zonale Bodenrichtwerte spiegeln das Preisniveau von Grundstücken in Essen wider. Aktuell sind 832 Bodenrichtwerte für Wohnbaugrundstücke einschließlich der Wohnbaulandflächen im Außenbereich und 301 Bodenrichtwerte für Gewerbe- und gemischt genutzte Grundstücke definiert. Hinzu kommen 82 Bodenrichtwerte für land- und forstwirtschaftlich genutzte Grundstücke.

Die höchsten Bodenrichtwerte für Wohnbaugrundstücke sind in den Stadtteilen Bredeney, Rüttenscheid und Kettwig vorzufinden. Der höchste Bodenrichtwert von 780 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche liegt im Stadtteil Bredeney.

Im Stadtteil Vogelheim liegt der niedrigste Bodenrichtwert für Wohnbauland im Essener Stadtgebiet mit einem Wert von 145 Euro pro Quadratmeter direkt gefolgt von 170 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche im Stadtteil Karnap.

Zu BORISplus.NRW

Die beschlossenen Bodenrichtwerte zum Stichtag 01.01.2021 sind im Internet im Zentralen Informationssystem BORIS.NRW auf www.boris.nrw.de verfügbar.

BORIS.NRW ist das zentrale Informationssystem der Gutachterausschüsse und des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte über den Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen. In dieses Informationssystem überträgt auch der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Essen die von ihm abgeleiteten Daten. Sämtliche Informationen in BORIS.NRW stehen komplett kostenfrei zur Verfügung. So können beispielsweise für einzelne Bodenrichtwerte amtliche Auszüge in Form einer PDF-Datei erzeugt und anschließend ausgedruckt werden. In diesen Auszügen sind neben dem ausgewählten Bodenrichtwert auch Erläuterungen zum Bodenrichtwert, Kartendarstellungen der Bodenrichtwertzonen und die für die Essener Bodenrichtwertzonen geltenden Fachinformationen zur Ableitung und Verwendung der Bodenrichtwerte enthalten.

Herausgegeben von:

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