Veranstaltung zur Unterstützung der Jüdischen Kultusgemeinde in Essen

20.05.2021

Gemeinsam mit den Vetreter*innen der großen Kirchen, der Kommission Islam und Moscheen in Essen (KIM-E), der Sikh- und der Bahai-Gemeinde gab es heute (20.05.) eine Veranstaltung zur Unterstützung der Jüdischen Kultusgemeinde in Essen. Alle Religionsgemeinschaften haben sich für ein friedliches Zusammenleben ausgesprochen und gegen die Anfeindungen von jüdischen Mitmenschen gewendet.

"Wir stehen heute hier, um der jüdischen Gemeinde in Essen den Rücken zu stärken und um ein klares Zeichen gegen Hass und Hetze gegenüber Bürgerinnen und Bürgern jüdischen Glaubens zu setzen", so Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Begrüßung der Teilnehmer*innen in der Neuen Synagogen an der Sedanstraße.

Dies geschieht derzeit. Jüdische Gemeinden werden in verschiedenen Städten durch antisemitische und andere Hassparolen bedroht, beschimpft, entwürdigt. Ursache ist die jüngste Eskalation der Gewalt im Nahen Osten. Darum stellt sich der Initiativkreis Religionen (IRE) schützend vor die jüdische Gemeinde und wird es in anderen Fällen bei allen anderen Religionsgemeinschaften genauso halten.

Im Nachgang der Veranstaltung wurde eine gemeinsame Stellungnahme unterzeichnet, in der der IRE alle Bürger*innen ermutigen, ethnische wie religiöse Vielfalt als eine Bereicherung zu erkennen, von der wir für die Zukunft unserer Stadt profitieren werden. Wir rufen zur aktiven Wachsamkeit auf gegen jene, die versteckt wie offen danach trachten, diesem Prozess der Verständigung und des friedlichen Zusammenlebens entgegenzuwirken.

Stellungnahme des IRE zur Bedrohung jüdischen Lebens am 20. Mai 2021 an der Neuen Synagoge Essen

Der IRE ist aus der Einsicht einstanden, dass allen Religionen das Handeln zum Frieden zwischen den Menschen, den Kulturen und Nationen als ständige Herausforderung aufgegeben ist.

So sind wir unter dem Symbol der Arche mit allen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt verbunden und gefordert, unabhängig von Kultur, Religion oder Geschlecht einander Gleichberechtigung, Respekt und Anerkennung zu gewähren. Wir stehen ein für das friedliche Zusammenleben aller in unserer Stadt.

Ist eine Religionsgemeinschaft getroffen, so sind wir es alle. Wird einer Gemeinschaft oder auch einem Einzelnen Würde, Lebensrecht und Sicherheit abgesprochen, so bedroht es uns alle.

Genau dies geschieht zurzeit. Jüdische Gemeinden werden in verschiedenen Städten wie in unserer Nachbarstadt Gelsenkirchen durch antisemitische und andere Hassparolen bedroht, beschimpft, entwürdigt. Bis dahin, dass ihr Existenzrecht in Frage gestellt wird. Ursache ist die jüngste Eskalation der Gewalt im Nahen Osten. Es gibt keinen einzigen Grund jüdische Gemeinden hier bei uns oder sonst wo auf der Welt wegen einer Auseinandersetzung in Israel und im Gazastreifen anzugreifen. Diejenigen, die sich von rassistischen, antisemitischen, islamophoben oder auch christenfeindlichen Bildern blind leiten lassen, entwürdigen sich letztlich selbst. Wir empfinden Scham darüber, dass derartige Übergriffe sich in unserem Land wieder ausbreiten. Wir sind entsetzt über Desinformationen, die solchem Handeln zugrundeliegen. Wir sind erschrocken über menschenverachtende Gleichgültigkeit.

Hass breitet sich aus. Viele, zu viele schweigen dazu. Menschlichkeit wird mit Füßen getreten und niedergeschrieen. Es ist unendlich wichtig, immer wieder aufzustehen, damit sich rechtes Gedankengut, Judenhass und Menschenverachtung nicht wie ein streuendes Krebsgeschwür weiter ausbreiten. Darum stellen wir uns schützend vor die jüdische Gemeinde und werden es in anderen Fällen bei allen anderen Religionsgemeinschaften genauso halten.

Wir ermutigen alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, ethnische wie religiöse Vielfalt als eine Bereicherung zu erkennen, von der wir für die Zukunft unserer Stadt profitieren werden. Wir rufen zur aktiven Wachsamkeit auf gegen jene, die versteckt wie offen danach trachten, diesem Prozess der Verständigung und des friedlichen Zusammenlebens entgegenzuwirken.

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In einer gemeinsamen Stellungnahme ermutigt der IRE alle Bürger*innen, ethnische wie religiöse Vielfalt als eine Bereicherung zu erkennen.

Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Veranstaltung zur Unterstützung der Jüdischen Kultusgemeinde in Essen.
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