Die Hochwassersituation, die durch die starken Regengüsse von "Tief Bernd" vom 14. Juli bis 15. Juli verursacht wurde, bleibt in Essen weiter angespannt. Der Deilbach ist in der Nacht zu Donnerstag über die Ufer getreten und hat große Teile von Kupferdreh überschwemmt. Auch der Pegel der Ruhr hatte bereits am frühen Vormittag die Hochwassergrenze in Essen überschritten und stieg den ganzen Tag über an, nachdem im Laufe des Tages auch mehrere Stauwehre geöffnet werden mussten. Der Höchstwert wurde gegen späten Nachmittag erreicht. Am frühen Abend wurde bekannt, dass an einzelnen Adressen im Stadtteil Kettwig aus Sicherheitsgründen der Strom abgestellt werden muss, die Dauer ist noch nicht bekannt.
Das aktuelle Hochwasser an der Ruhr ist laut dem Ruhrverband das höchste seit den 1960er Jahren. In Hattingen wurde zwischenzeitlich die 7-Meter-Marke überschritten, dabei ist der Wasserstandsanzeiger dort ist nur bis 6,98 Meter ausgelegt.
Oberbürgermeister Thomas Kufen und Ordnungsdezernent Christian Kromberg haben am frühen Vormittag an der Sitzung des Krisenstabs der Feuerwehr teilgenommen und sich im Anschluss ein Bild von den Schäden im Stadtgebiet gemacht. Besonders betroffen waren die Stadtteile Kupferdreh, Steele und Kettwig.
Feuerwehr im Dauereinsatz
Es kam zu Überflutungen und Schäden im Stadtgebiet. Zahlreiche Straßen im Essener Süden wurden überflutet und waren unpassierbar, viele Keller sind mit Wasser vollgelaufen und Bäume sind umgestürzt. Die Feuerwehr Essen meldete aufgrund des Hochwassers bereits in der Nacht zu Donnerstag über 150 Einsätze.
Im Laufe des Tages gab es auch Einsätze, um Schäden an kritischer Infrastruktur in Essen zu verhindern. Unter anderem traf die Feuerwehr Essen zusammen mit den Stadtwerken Essen Vorkehrungen um das Pumpwerk in Steele-Horst vor Hochwasser zu sichern. Zusammen mit dem Technischen Hilfswerk, der DLRG und anderen Hilfsorganisationen sind sie auch weiterhin unermüdlich für die Essener Bürger*innen im Einsatz.
Verkehrssituation und Schäden an städtischen Gebäuden
Bereits in der Nacht zu Donnerstag mussten viele Straßen und Wege in den Hochwasserzonen in Ufernähe der Ruhr gesperrt werden. Auch die Prinz-Friedrich-Straße und die Langenberger Straße wurden gesperrt, im Laufe des Tages auch die Deilbachbrücke und Teile der Ruhrtalstraße.
Eine Bestandsaufnahme der Schäden im Straßennetz erfolgt in den nächsten Tagen, wenn das Wasser abgeflossen ist – die Straßen müssen auf Unterspülungen und Absenkungen überprüft werden.
Verkehrsbehinderungen und Ausfälle gab es auch bei der Ruhrbahn und bei der Deutschen Bahn, unter anderem auf der S-Bahn-Linie S9 und zahlreichen Buslinien im Essener Süden. Die Straßenreinigung der Entsorgungsbetriebe Essen ist im Sondereinsatz, um überflutete Straßen von Schlammresten zu befreien. Für vom Hochwasser betroffene Bürger*innen werden zusätzliche Entsorgungsangebote eingerichtet.
Eine erste Bilanz der Hochwasserschäden an städtischen Gebäuden wurde ebenfalls am Nachmittag gezogen. Unter anderem gibt es Schäden am Gymnasium Essen-Werden, an der Radstation Kupferdreh und an den städtischen Gebäuden Mölleneyer Ufer 14 und Nierenhofer Str. 8-10. Auch der Deilbachhammer in Kupferdreh wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die direkt am Deilbach gelegene Museumslandschaft mit dem bekannten Eisenhammer- und Kupferhammerensemble wurde stark überflutet.
Die Immobilienwirtschaft der Stadt Essen wird in den nächsten Tagen ihre Bestandsaufnahme an städtischen Gebäuden fortsetzen, Notmaßnahmen zur Absicherung ergreifen und die notwendigen Reparaturmaßnahmen priorisieren.
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