Bremsenfallen gefährden auch geschützte Insektenarten

17.08.2021

In den warmen Sommermonaten werden bevorzugt Pferde auf den Weiden von Pferdebremsen belästigt. Die Stiche sind äußerst unangenehm für die Tiere.

Um dieser Belästigung für die Pferde entgegenzuwirken, werden oft auf Pferdeweiten sogenannte Bremsenfallen aufgestellt. Diese bestehen meist aus einem schwarzen Ball, welcher durch die Sonne erwärmt wird und somit Insekten anlockt. Über dem Ball befindet eine trichterförmige Vorrichtung, in welche die Insekten gelockt und in einem Fanggefäß festsetzen werden und in diesem dann absterben.

Die Bremsenfallen fangen allerdings nicht nur Pferdebremsen, sondern auch viele andere Insekten wie beispielsweise. besonders geschützte Schmetterlinge und Wildbienen. Eine Studie belegte, dass sich unter den gesamten gefangenen Insekten weniger als vier Prozent Pferdebremsen befanden.

Die Untere Naturschutzbehörde weist daher darauf hin, dass durch den Einsatz von Bremsenfallen in der freien Natur das Fang- und Tötungsverbot von besonders geschützten Tierarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz betroffen ist. Nach der Bundesartenschutzverordnung ist es zudem verboten, wildlebenden Tieren der besonders geschützten Arten mit Fallen nachzustellen, sie anzulocken, zu fangen oder zu töten.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat daher erlassen, dass innerhalb eines Fauna-Flora-Habitat-Gebiets (FFH-Gebiet), eines Naturschutzgebiets oder eines gesetzlich geschützten Biotops diese Fallen nicht mehr aufgestellt werden dürfen. Auch außerhalb der Schutzgebiete dürfen Bremsenfallen jeglicher Art nur noch auf die Hauptflugzeit der Bremsen vom 1. Juni bis einschließlich 15. September zum Einsatz kommen. Verstöße können gemäß des Bundesnaturschutzgesetzes mit einem Bußgeld geahndet werden.

Der Erlass des Landes Nordrhein-Westfalen dient dem notwendigen Insektenschutz vor dem Hintergrund des massiven Insektenrückgangs. Zum Schutz der Pferde können Pferdehalter auf Alternativen wie Schutzdecken, Kopfmasken oder Reppellents zurückgreifen.

Bei Nachfragen oder für zusätzliche Informationen steht das Umweltamt der Stadt Essen, Untere Naturschutzbehörde, unter den Rufnummern 0201 88-59551 und 0201 88-59552 zur Verfügung.

Herausgegeben von:

Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse

Bremsenfallen fangen auch viele andere Insekten und sind in Teilen verboten sind.
© 2024 Stadt Essen