Der Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft hat in seiner heutigen Sitzung (08.09.) empfohlen, dass die Bildungsgänge des Ruhr-Kollegs überführt werden und dass das Weiterbildungskolleg mit Ablauf des 31. Juli 2022 endgültig aufgelöst wird. Der Rat wird voraussichtlich in seiner Sitzung am 22. September darüber entscheiden.
Hintergrund sind die in den letzten Jahren stark zurückgegangenen Studierendenzahlen. Auch die aktuellsten Zahlen, die kurz vor Beginn des neuen Schuljahres im August 2021 erhoben wurden, zeigen erneut einen starken Rückgang: von 185 Studierenden vor den Sommerferien im Juni 2021 zu nun 126 Studierenden. Damit wird nochmal verdeutlicht, dass eine Fortführung der Schule nicht länger möglich ist, da die Mindestzahl von 240 Studierenden weiterhin unterschritten wird.
Perspektiven für die Studierenden
Für jedes Semester wurden vor den Sommerferien 2021 Informations- und Beratungsgespräche geführt und den Studierenden individuelle Perspektiven eröffnet. Das Angebot wurde von allen aktiven Studierenden wahrgenommen. Auch für die Lehrkräfte gab es eine Informationsveranstaltung gemeinsam mit der Bezirksregierung Düsseldorf.
Die aktuellen Semester 5 und 6 des Ruhr-Kollegs können ihren Abschluss bis zum 31. Juli 2022 noch am Ruhr-Kolleg ablegen, während die übrigen Semester sowie der Vorkurs je nach Profil zum 1. Februar 2022 auf das Nikolas-Groß-Abendgymnasium oder die Abendrealschule Eiberg übergehen.
Zum Erhalt der Kolleg-Schiene in Essen wird am Nikolaus-Groß-Abendgymnasium ab dem 1. Februar 2022 ein Kolleg-Bildungsgang eingerichtet. Ein entsprechender Antrag wurde vom Bistum Essen bereits bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht. Die Einrichtung der Kolleg-Schiene ist Bestandteil eines Zuwendungsvertrags für die Jahre 2022 bis 2026 zwischen der Stadt und dem Bistum (zur Pressemeldung).
Das Gebäude des Ruhr-Kollegs soll nach der Auflösung weiter schulisch genutzt werden. Die konkrete Ausgestaltung erfolgt derzeit im Rahmen der Schulentwicklungsplanung.
Zum Hintergrund
Das Ruhr-Kolleg in Essen-Huttrop ist eine Tagesschule des zweiten Bildungsweges, an der Erwachsene mit Berufserfahrung das Abitur, die Fachhochschulreife und weitere Schulabschlüsse erlangen können. Dieses Nachholen schulischer Abschlüsse hat eine fast 100-jährige Tradition und auch heute noch ist der zweite Bildungsweg ein wichtiger Baustein der Essener Bildungslandschaft.
Immer mehr Menschen erlangen jedoch mittlerweile über den ersten Bildungsweg einen höheren Schulabschluss. Zwischenzeitlich sind auch Gründe für das Nachholen eines höheren Schulabschlusses weggefallen, beispielsweise ist unter bestimmten Voraussetzungen die Aufnahme eines Studiums auch ohne Abitur möglich.
Der Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft hat die Verwaltung in seiner Sitzung am 9. Juni mit der Erarbeitung eines Überleitungskonzeptes für das Ruhr-Kolleg beauftragt.
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