Um die Gesundheitsversorgung im Essener Norden langfristig zu verbessern, geht die Stadt Essen nach einem "Sieben-Punkte-Plan" vor. Zu den sieben Teilprojekten zählen die Erstellung eines Fachplans Gesundheit mit Schwerpunkt auf den Bezirken V und VI, die Entwicklung von Angeboten für Kinder, Jugendliche und Familien für die Zeit nach der Corona-Pandemie, die Auswertung der ambulanten Notfallversorgung für die Stadtteile der Bezirke V und VI, aber insbesondere die Entwicklung und Umsetzung eines integrierten und sektorenübergreifenden Gesundheitszentrums und der Aufbau von zwei Gesundheitskiosken in Altenessen und Stoppenberg.
Die sieben Teilprojekte werden durch die Verwaltung vorangetrieben. In den vergangenen Wochen haben unterschiedliche Workshops mit Beteiligten aus den Stadtteilen stattgefunden, unter anderem mit niedergelassenen Arztpraxen. Gleichzeitig wird ein Gesellschaftervertrag für die neue Managementgesellschaft als Träger der Gesundheitskioske erstellt – ebenfalls unter Einbeziehung der niedergelassenen Ärztestruktur. Neben der Alten Badeanstalt in Altenessen wird auch ein zweiter Standort in Stoppenberg vorbereitet. Mitte Oktober sollen nun das Handlungskonzept sowie der Leistungskatalog für die Gesundheitskioske finalisiert werden. Der Start der beiden Standorte unter Einbeziehung aller Akteur*innen im Stadtteil soll nach jetzigem Stand im neuen Jahr sein, da beide Standorte noch umgebaut werden müssen, sowie die Rekrutierung des Fachpersonals nach Gründung der Trägergesellschaft noch erfolgen muss.
Zum Hintergrund
Die Gesundheitskioske sollen von medizinisch ausgebildetem Fachpersonal geführt werden und Patient*innen in allen Fragen zur Gesundheitsförderung und Prävention beraten und unterstützen. Sie sollen zum Beispiel Diabetes-Patient*innen bei der Ernährung beraten oder Eltern zur Vorsorge über Kindergesundheit informieren. Die Mitarbeiter*innen sind dabei Gesundheitslotsen, die die Menschen auf ihrem Weg zu einer geeigneten Behandlung begleiten. Finanziell getragen werden sollen die Kioske sowohl von der Stadt Essen als auch von externen Kostenträgern wie der AOK. Für die ersten drei Jahre will die Stadt rund 500.000 Euro pro Jahr zur Verfügung stellen. Gespräche über eine konkrete Umsetzung in Form einer Managementgesellschaft werden bereits geführt. Die Gesundheitskioske sollen Modellcharakter für ganz Essen bekommen und bei Erfolg auch in anderen Stadtteilen etabliert werden.
Vorbild für die geplanten Essener Gesundheitskioske ist das erfolgreiche Modellprojekt in Hamburg. Hier werden bereits seit 2017 Gesundheitskioske betrieben. Die Mitarbeiter*innen beraten zum Beispiel chronisch kranke Patient*innen und kümmern sich u.a. um die Vor- sowie Nachbereitung von Arztbesuchen oder geben Tipps zur Ernährung. Gesundheitskiosken sollen vor allem Herausforderungen wie dem demografischen Wandel, dem Anstieg chronischer Erkrankungen und dem Mangel an Ärzten und Pflegepersonal in sozial benachteiligten Regionen begegnen.
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