Die Verwaltung hat dem Kulturausschuss in seiner heutigen (06.10.) Sitzung ein Umsetzungs- und Organisationskonzept zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) in Essen zur Kenntnis vorgelegt. Im Februar dieses Jahres beauftragte der Rat die Verwaltung damit, eine gesamtstädtische Strategie zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft zu entwickeln. Seitdem wurde gemeinsam mit zahlreichen weiteren Beteiligten aus der Wirtschafts- und Kulturförderung, Branchenvertretungen, der Stadtentwicklung und dem Bildungsbereich ein Konzept für Beratungs- und Serviceangebote für Kulturschaffende und Kreative erarbeitet, welches als zentralen Punkt die Einrichtung eines Kompetenzteams für die Essener Kultur- und Kreativwirtschaft vorsieht.
Für Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Kultur sowie Initiator der neuen Essener Förderstrategie, ist die zusätzliche Unterstützung des Kultur- und Kreativsektors unumgänglich, da diese zur Gestaltung einer vitalen und lebenswerten Stadt beiträgt. Neben der Bedeutung von Kunst- und Kulturwirtschaft für die gesellschaftliche Entwicklung betont Muchtar Al Ghusain auch die wirtschaftliche Tragweite der Branche, die derzeit besonders stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen ist. Dahingehend sieht sich Muchtar Al Ghusain in der städtischen Strategie bestärkt: "Mit dem Aufbau eines Kompetenzteams Kultur- und Kreativwirtschaft beabsichtigen wir, Kulturschaffende und Kreative darin zu unterstützen, wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen, indem wir ihnen zur Seite stehen, sich insgesamt professioneller aufzustellen, neue Fördermöglichkeiten zu erschließen oder geeignete Räumen zu finden."
Das unter seiner Leitung und in Zusammenarbeit mit EWG-Geschäftsführer Andre Boschem sowie EMG-Geschäftsführer Richard Röhrhoff erarbeitete Konzept berücksichtigt wesentliche Anforderungen der Essener Kultur- und Kreativwirtschaft: Der Wunsch nach einem Kompetenzteam als zentrale Anlaufstelle für Information, Vernetzung und Beratung wurde bei der Auswertung einer im Juni durchgeführten digitalen Umfrage in der Essener Kultur- und Kreativszene deutlich. Die Umfrage wurde eigens für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Essen entwickelt, um die Bedarfe der Branche bestmöglich in das Konzept einfließen zu lassen.
Als weitere Grundlage für die gezielte Förderung der Essener Kultur- und Kreativwirtschaft wurden zudem umfänglich aktuelle Daten aus öffentlichen Statistiken für die gesamte Branche und ihre Teilmärkte beschafft und analysiert. Die Auswertung zeigt im bundesweiten Vergleich eine Spezialisierung der Essener Kultur- und Kreativwirtschaft in den Teilmärkten Presse, Design, Architektur, Musik, darstellende Künste und Kunst. Insgesamt sind mehr als 13.300 Erwerbstätige in der Essener Kultur- und Kreativwirtschaft tätig, die im Jahr 2019 gemeinsam einen Umsatz von rund 2,54 Milliarden Euro erwirtschafteten. Damit spielt die Kultur- und Kreativwirtschaft volkswirtschaftlich in der gleichen Liga wie das Baugewerbe in Essen. Dazu EWG-Geschäftsführer Andre Boschem: "Die Kultur- und Kreativwirtschaft besitzt großes Innovationpotenzial. Deshalb reicht ihre Bedeutung bis in andere Wirtschaftszweige und schafft dort Produktion, Wertschöpfung und Beschäftigung. Darüber hinaus ist sie ein Treiber der digitalen Transformation und stärkt die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Essen.“ Auf die positiven Impulse der Kultur- und Kreativwirtschaft, insbesondere für die Essener Innenstadt, verweist auch EMG-Geschäftsführer Richard Röhrhoff: „Kultur- und Kreativwirtschaft sind wichtige Treiber für das Image einer Stadt, insbesondere in einer pulsierenden Innenstadt."
Das Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft soll und kann als Lotse fungieren und Kulturschaffende und Kreative mit Ansprechpartnern aus Institutionen der Wirtschafts- und Kulturförderung, der Branchenvertretungen und der Bildungseinrichtungen vernetzen, die bereits geeignete Informations-, Qualifizierungs- und Beratungsprogramme vorhalten. Das Kompetenzteam soll zudem Angebote entwickeln, die die bisherigen Formate im Bereich der Wissensvermittlung und Qualifizierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft ergänzen und erweitern. Dazu Muchtar Al Ghusain: “Das Konzept sieht auch die Entwicklung von Beratungs- und Qualifizierungsangeboten vor, die speziell auf einzelne Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft zugeschnitten sind. Damit wäre eine wichtige Ergänzung zur Kultur- und Künstlerförderung der städtischen Kulturinstitutionen gegeben.“ Zu den weiteren Aufgaben des Teams würde es gehören, die Kultur- und Kreativwirtschaft in Essen sichtbarer zu machen. In welchem Umfang und in welcher zeitlichen Abfolge die im Konzept vorgeschlagenen Aufgaben wahrgenommen werden können, wird von den zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln und personellen Ressourcen abhängen.
Das Konzept inklusive der Aufgabenfelder eines Kompetenzteams für die Kultur- und Kreativwirtschaft wurde mittlerweile den Fachauschüssen und dem Rat der Stadt Essen vorgestellt.
Als Ansprechpartnerin für Rückfragen steht Romana Milovic, Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft per Mail an milovic@gbv4.essen.de zur Verfügung.
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