Schreiende Babys - Jugendamt der Stadt Essen gibt Tipps für starke Eltern

22.10.2021

Nach dem gewaltsamen Tod eines Babys aus Essen im Februar ist der Vater des Kindes in diesem Monat zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das nur acht Wochen alte Baby starb an den Folgen seiner Misshandlungen. Die Ärzte hatten ein schweres Schädelhirntrauma mit massiven Blutungen festgestellt. Die Mutter des Kindes war zur Tatzeit nicht zu Hause.

"Unser Mitgefühl gilt der Mutter und Familie", erklärt Jugendamtsleiter Carsten Bluhm. Der kleine Junge war zehn Tage nach der Tat im Krankenhaus gestorben. Er wurde nur acht Wochen alt. Im Prozess am Essener Landgericht hatte der Angeklagte von Überforderung gesprochen. "Wenn Eltern für einen kurzen Moment die Kontrolle verlieren und ihren weinenden Säugling schütteln, können Babys lebenslang oder tödlich geschädigt werden", sagt Carsten Bluhm.

Jugendamt gibt Tipps für starke Eltern

Das Babys in den ersten Lebensmonaten schreien, ist ganz normal. Babys schreien aus sehr vielen verschiedenen Gründen, beispielsweise, weil sie müde oder hungrig sind, schwitzen oder frieren, eine neue Windel oder Ruhe brauchen. Um das Baby zu beruhigen empfiehlt das Jugendamt Eltern folgende Tipps: Sanftes Schaukeln auf dem Arm, ein Lied singen, sanft Bauch und Rücken massieren oder Spazieren gehen. Vor allem sollten Eltern ruhig bleiben: je ruhiger die Eltern sind, desto besser kann sich auch das Kind beruhigen. Wenn Eltern merken, dass sie mit der Situation überfordert sind, da das Schreien nicht nachlässt, sollten sie ihr Baby an einen sicheren Ort wie beispielsweise das Gitterbett bringen, den Raum verlassen, durchatmen, alle paar Minuten nach dem Kind schauen und sich, wenn nötig Unterstützung holen. Die Schreiphase lässt in der Regel ab dem vierten Monat nach.

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) klärt zusammen mit dem Bündnis gegen Schütteltrauma über Schreibabys und Schütteltrauma auf und hat dazu verschiedene Infomaterialien für Eltern entwickelt, so auch den Flyer „Ihre Nerven liegen blank? Tipps für starke Eltern“ (siehe rechts).

Der Flyer wurde zudem um drei Essener Angebote ergänzt:
Kinder- und Jugendnotruf, Telefon: 0201 265050
Schreikindambulanz Essen, Telefon: 0201 23661
Sicherer Start - Chancen geben, Telefon: 0201 8141965

Den Flyer können Interessierte zudem bei Susanna Mertes telefonisch unter 0201 88-51136 oder per E-Mail an Susanna.Mertes@jugendamt.essen.de anfragen.

Außerdem überreichen die Babybesuch-Teams der Stadt Essen jeder Essener Familie zur Geburt ihres Kindes umfangreichen Infomaterialien zum Umgang mit Neugeborenen, darin enthalten ist ebenso der Flyer "Ihre Nerven liegen blank".

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