War es zur Erstveröffentlichung 1990 eine Pionierarbeit in der Betrachtung der Polizei als Täter im Dritten Reich, hat die Botschaft des Buches im Jahr 2021 an Aktualität nichts eingebüßt und mehr Bedeutung denn je. Am Montag (08.11.) hat Polizeipräsident Frank Richter die Neuauflage des erstmals 1990 veröffentlichten Buches "Himmlers grüne Helfer: die Schutz- und Ordnungspolizei im Dritten Reich" vorgestellt und ein Exemplar an Oberbürgermeister Thomas Kufen stellvertretend für die Stadtgesellschaft übergeben. Geschrieben wurde das Buch von dem Journalisten Heiner Lichtenstein. Weitere Exemplare der Neuauflage überreichte Frank Richter an Schalwa Chemsuraschwili von der jüdischen Kultusgemeinde Essen sowie an Inge Ketzer von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.
"Kritisch mit der eigenen Geschichte umzugehen ist wichtig, um in Gegenwart und Zukunft glaubwürdig zu sein", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Als Stadt und mit dem Historischen Verein von Stift und Stadt Essen, dem Stadtarchiv oder auch der Alten Synagoge Essen arbeiten wir das dunkle Thema in der Geschichte Essens auf unterschiedlichen Ebenen auf. Alle Institutionen leisten einen wichtigen Beitrag, in dem sie das Erinnern hochalten, in dem sie Veranstaltungen, Führungen oder Vorträge stattfinden lassen oder beispielsweise in Schulen gehen, um zu berichten und um Aufklärung zu leisten. Auch die Stolpersteine sind ein wichtiges Mahnmal in unserer Stadt. Dass auch unsere Polizei offen mit der eigenen Geschichte umgeht, sie einerseits zur Mahnung nutzt, aber auch um daraus für die Gegenwart und die Zukunft zu lernen, - finde ich ist ein wichtiges Signal für die Institution selber, aber auch für die Stadtgesellschaft."
500 Exemplare des Buches wurden gedruckt, werden aber nicht verkauft. Sie sollen zunächst polizeilichen Bildungseinrichtungen (z. B. Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung, Fortbildungsstellen) sowie städtischen und kirchlichen Bildungsinstitutionen (Stadtbüchereien, Bildungsstätten) kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
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