Der außergewöhnliche Wintereinbruch im Februar 2021 hat zu erheblichen Einschränkungen der Mobilität innerhalb der Stadt Essen geführt und gezeigt, dass die bestehenden Streupläne A und B für dieses Extremwetter nicht ausgereicht haben, um eine Basismobilität in Essen zu gewährleisten. Die Entsorgungsbetriebe Essen GmbH (EBE) haben daher in Abstimmung mit der Ruhrbahn GmbH und dem Amt für Straßen und Verkehr eine Zukunftsstrategie zur Optimierung des Winterdienstes in Essen entwickelt, welche im heutigen Ausschuss für Verkehr und Mobilität (25.11.) Zustimmung fand.
Ziel des Winterdienstes muss es sein, auch bei Extremwetterlagen, wie Starkschneefall, Eisregen, Glatteis und länger andauerndem Dauerfrost, die Befahrbarkeit der Straßen und Verkehrsverbindungen zu gewährleisten und die Aufrechterhaltung zumindest des verkehrswichtigsten Teils des öffentlichen Personennahverkehrs sicherzustellen. Hierzu wurde im Rahmen der Abstimmungen der sogenannte "Streuplans A+" entwickelt.
Im Zuge dessen sollen im Falle eines extremen Winterereignisses wie im Februar dieses Jahres nicht nur die derzeitig bestehenden Räum- und Streupläne der Reihe nach abgefahren, sondern zunächst der Fokus auf die von der Ruhrbahn benannten unbedingt notwendigen Strecken und Tangenten gelegt werden. Mit dem sogenannten "Streuplan A+" soll sichergestellt werden, dass einerseits die Straßenbahnen aus dem Depot in den Untergrund gelangen und andererseits wichtige Nord-Süd- bzw. Ost-West-Verbindungen aufrechterhalten werden können. Um die Mobilität der Bürger*innen auch bei extremen Schneefällen sicherzustellen, sollen die entsprechenden Strecken innerhalb des Streuplans A als erstes und z.B. bei anhaltendem Schneefall oder anhaltender Glätte in kurzen Zeitabständen immer wieder abgefahren werden. Nach aktuellen Planungen werden hierfür insgesamt sechs zusätzliche Fahrzeuge nötig sein. Die endgültigen Planungen, die anschließend eine verlässliche Auskunft über die tatsächlich benötigten zusätzlichen Fahrzeuge geben, werden voraussichtlich im Dezember abgeschlossen sein. Die ausgewählten Strecken des neuen "Streuplan A+" können entsprechenden Unterlagen im Ratsinformationssystem der Stadt Essen entnommen werden (siehe rechts).
Neben der Einführung des "Streuplans A+" ist zudem vorgesehen, dass im Falle von extremen Schneefällen der Abtransport von außergewöhnlichen Schneemassen aus dem Straßenraum nötig werden könnte, um den Verkehrsfluss und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer*innen zu gewährleisten. Insbesondere dort, wo beiseitegeschobene Schneemengen dazu führen, dass sich die Fahrspuren verengen, Radfahrstreifen unpassierbar werden oder der schienengebundene öffentliche Personennahverkehr gestört wird, soll künftig durch den Schneeabtransport Abhilfe geschaffen werden. Hierzu ist vorgesehen, dass sich die Winterdienstbeteiligten gemeinsam abstimmen und rechtzeitig vor der Winterzeit externe Firmen kontaktieren, die sich für den Einzelfall bereit erklären, Schneeansammlungen abzutransportieren. Zurzeit werden vom Amt für Straßen und Verkehr potentielle Schneeabladeflächen ermittelt.
Die aktuell kalkulierte Summe für die Vorhaltekosten für den "Streuplan A+" betragen rund 250.000 Euro. Diese Kosten werden nicht in der Gebührenbedarfsberechnung berücksichtigt und stattdessen zu 100 Prozent von der Stadt Essen getragen. Über die Einführung des neuen Streuplans sowie über die Entfernung und den Abtransport von außergewöhnlichen Schneemassen entscheidet der Rat der Stadt Essen in seiner morgigen Sitzung (26.11.).
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