Seit Anfang Januar 2022 werden die Schüler*innen der beiden Grundschulen Schillerschule und Johann-Michael-Sailer-Schule in Schonnebeck in einem Interim an der Immelmannstraße unterrichtet. Das ursprüngliche Bestandsgebäude an der Immelmannstraße 6-8 musste aus der Nutzung genommen werden, da das Gebäude in Folge von Bodensenkungen durch den Bergbau seit Jahrzehnten schief steht. Auf einer Länge von rund 60 Metern berechnet, kippt das gemeinsame Gebäude der Schillerschule und Johann-Michael-Sailer-Schule um etwa 1,70 Meter. Seit dieser Woche sind auch die Arbeiten im Außenbereich abgeschlossen. Ein Kletterturm mit Netztunnel und eine Röhrenrutsche stehen den Schüler*innen ab sofort für Spaß und Freude in der Pause zur Verfügung.
Zum Interim
Das Interim wurde auf dem Bolzplatz des Schulstandortes zur Auslagerung des gesamten Schulbetriebs aus dem Altbau geschaffen und kostete insgesamt rund fünf Millionen Euro. Ursprünglich angestrebt war, dass beide Pavillons zum Schuljahresbeginn 2021/22 an die Nutzer*innen übergeben werden. Der Termin konnte allerdings aufgrund von Problemen beim Vergabeverfahrens für das Gewerk Container-Modulbau nicht eingehalten werden.
Die Umsetzung der Maßnahme erfolgte während des laufenden Schulbetriebs am Standort. Dafür mussten Teile des Pausenhofs und die Feuerwehrzufahrt unter Gewährleistung der Verkehrssicherheit von den schulisch genutzten Bereichen abgetrennt werden. Während der Bauphase war durch pandemiebedingte Lieferschwierigkeiten von Materialien zeitweise der Fertigstellungstermin gefährdet beziehungsweise es mussten Ersatzmaßnahmen erfolgen, um den Schulbetrieb verkehrssicher aufnehmen zu können. Als weitere Herausforderung musste die Versorgung und Vernetzung auch aller verbleibenden Gebäude (Erweiterungsgebäude, Turnhalle sowie die beiden neuen Pavillons) mit Gas, Wasser, Elektro und EDV/Alarmierung so ertüchtigt werden, dass diese vom Altbau unabhängig wurden.
Ein barrierefreies Erweiterungsgebäude nördlich des alten Schulgebäudes wurde bereits 2019 fertig gestellt und bleibt bei der jetzigen Maßnahme weiterhin in Benutzung. Dort sind neben dem integrativen Zug der Johann-Michael-Sailer-Schule auch die Mensa und Küche beider Schulen sowie die Sanitärräume (Pausentoiletten) untergebracht.
Das Raumprogramm der Schulen wurde aufgrund der zur Verfügung stehenden Flächen als zwei Gebäude ausgeführt: Auf dem etwa. 1.900 Quadratmeter großen Bolzplatz wurde ein drei-geschossiger Schulpavillon erstellt. Darüber hinaus entstand ein zwei-geschossiger OGS-Pavillon auf dem asphaltierten Pausenhof östlich des Erweiterungsgebäudes.
Die Planung für den drei-geschossigen Schulpavillon-Neubau wurde auf einer Fläche von etwa 2.400 Quadratmetern erstellt. Insgesamt sind 16 Klassenräume für bis zu jeweils 31 Schüler*innen entstanden. Zudem gibt es drei Räume für den offenen Ganztag (OGS) sowie erforderlichen Neben- und Lagerräume. Darüber hinaus sind die Verwaltungen beider Schulen im Schulpavillon untergebracht.
Der Neubau des OGS-Pavillons hat eine Fläche von etwa 225 Quadratmetern, bei zwei-geschossiger Bauweise. Dort befindet sich neben zwei weiteren OGS-Räumen auch die Hausmeisterloge.
Zwischen Projektstart und Inbetriebnahme der Gebäude vergingen knapp 15 Monate.
Weiteres Vorgehen - Neubauten
Die Errichtung der beiden Schulneubauten soll bis 2026/2027 abgeschlossen sein. Für den Zeitraum bis zur Inbetriebnahme der Neubauten muss das Interim genutzt werden.
Die Verwaltung wurde damit beauftragt, Prüfungen für mögliche Standorte durchzuführen. Im Ergebnis steht nach der vertieften Grundstücksuntersuchung nun fest, dass die beiden Grundstücke
am besten für die Schulneubauten geeignet sind.
Dabei wurde die Grundstücksgröße, -beschaffenheit, die Eigentumsverhältnisse, Bau- und Planungsrecht, sowie grundlegende Informationen zum Baugrund betrachtet.
Im Zuge der anstehenden Gremienbefassung für die notwendigen Schulneubauten gemäß Schulentwicklungsplanung Band 1 muss das Gesamtpaket der Grundschulneubauten aber auch in Relation zur Dringlichkeit der weiteren Essener Hochbaumaßnahmen gesetzt werden und anhand der Gesamtmaßnahmenliste mit den Nutzerämtern abgestimmt und priorisiert werden.
Zum Hintergrund
Die Nutzer*innen des Gebäudes klagten immer wieder über gesundheitliche Probleme. Zunächst gab es Versuche den Schiefstand in den Räumen mit Podesten auszugleichen, dies führte allerdings nicht zu dem gewünschten Ergebnis, sodass sich die Bezirksregierung Düsseldorf in Abstimmung mit der Stadt Essen im Dezember 2020 letztendlich für den Abriss des Gebäudes und einen Neubau der beiden Schulen entschieden hatten. Im Januar 2020 hatte der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Essen die Auslagerung der Schonnebecker Grundschulen in ein entsprechend großes Interim beschlossen.
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