Maßnahmen- und Finanzplanung des Integrationsbudgets für das Jahr 2022 zum Konzept "Zusammenleben in Vielfalt" beschlossen

15.02.2022

Der Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration hat in seiner heutigen (15.02.) Sitzung die Maßnahmen- und Finanzplanung des Integrationsbudgets für das Jahr 2022 zum Konzept "Zusammenleben in Vielfalt" beschlossen.

Das Integrationsbudget ist beim Kommunalen Integrationszentrum (KI) angebunden. Insgesamt waren für den Doppelhaushalt 2020/2021 jährliche Mittel in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro für eine Struktur- und Maßnahmenförderung verortet. Für das Jahr 2022 beträgt das zur Verfügung stehende Finanzvolumen 5,6 Millionen Euro. Gegenstand der Förderung sind – auf der Grundlage des Ratsbeschlusses vom 26. Februar 2020 zum Essener Konzept "Zusammenleben in Vielfalt" - Maßnahmen und Projekte, die zur gesellschaftlichen Teilhabe aller Einwohner*innen beitragen, die deren Mitwirkung unterstützen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Denn vor dem Hintergrund des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, des Familiennachzugs und des hohen Flüchtlingszuzugs in den Jahren 2015 und 2016 ergeben sich für die Stadt Essen und die Stadtgesellschaft weiterhin große An- und Herausforderungen vor allem in Bezug auf das Zusammenleben in den Essener Stadtteilen, auf die es inhaltlich, wie konzeptionell zu reagieren gilt. Neben den aufgenommenen flüchtlingsbezogenen Maßnahmen sollen die Maßnahmen zur Integration der bereits länger in Deutschland lebenden Migrantinnen*Migranten fortgeführt werden und diese Personen darüber hinaus aktiv einbinden.

Planungsdaten 2022 für umfassen insgesamt 62 Maßnahmen

Die Planungsdaten 2022 für laufende und neue Handlungsansätze umfassen insgesamt 62 Maßnahmen. Diese Einzelmaßnahmen wurden über das Abstimmungsverfahren beraten. Am 27. Januar 2022 erfolgte die Beratung aller Vorschläge im politischen Fachbeirat für Integration unter Moderation des Stadtdirektors Peter Renzel in Vertretung des Oberbürgermeisters Thomas Kufen. Das jetzt vorliegende Maßnahmenpaket wird in drei Teilen unterschieden:

Im Teil A der institutionellen Förderung werden neun Handlungsansätze mit einem Planungsansatz von 3.007.056 Euro zur Weiterführung vorgeschlagen. Beendet wurde die finanzielle Unterstützung des Stadtteilbüros Bergmannsfeld, das ab 2022 nicht mehr auf Mittel aus dem Integrationsbudgets angewiesen ist.

Teil B mit laufenden Maßnahmen nach Schwerpunkten umfasst insgesamt 68 Einzelmaßnahmen. Von diesen Einzelmaßnahmen werden insgesamt 24 Maßnahmen im Jahr 2022 nicht weitergeführt, sind übernommen worden oder werden durch eine Laufzeitverlängerung ohne Mehrkosten im Jahr 2022 fortgesetzt bzw. beendet werden:

  • Sprachförderung im Quartier Altenessen (ABS Akademie für Bildung und Soziales gGmbH)
  • climb Lernferien für armutsgefährdete Grundschulkinder (gem. CLIMB GmbH)
  • Sprach- und Kulturmittler im Bereich Frühe Hilfen (Jugendamt)
  • ganzheitliche Förderung sichern - Angekommen in deiner Stadt (Fachbereich Schule)
  • Kultursensible Pflegekinderhilfe (ZukunftBildungswerk gUG)
  • Ruhrpott International (Fördergesellschaft Kultur und Integration gGmbH), inzwischen vom KI übernommen
  • Gewaltprävention im Männerfußball (Integration durch Sport und Bildung e.V.)
  • "Guter Lebensabend" (Amt für Soziales und Wohnen), inzwischen vom Amt für Soziales und Wohnen übernommen
  • Migration und Sucht (Suchthilfe e.V.)
  • Gesund leben in Essen (ViBB e.V.)
  • Pilotprojekt Interkulturelle Öffnung Krebsberatung (PariSozial) Handlungsansatz überführt
  • Sportverein und Kita - gemeinsam für mehr Bewegung (ESPO), Verlängerung der Laufzeit ohne Mehrkosten
  • Mobile gesundheitliche Aufklärung (Elternverband Ruhr e.V.)
  • Sprache und Theater: Wir sind da! (ABS Akademie für Bildung und Soziales gGmbH)
  • Trainings- und Entwicklungsprogramm einschließlich Organisationsentwicklung und Professionalisierung (Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V.), Verlängerung ohne Mehrkosten
  • Respektlotsen (VielRespektZentrum)
  • Nachhaltige Impulse gegen Rassismus, Antiziganismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit in Essener Stadtquartieren (Jugendamt in Kooperation mit Initiative "Nie wieder")
  • Interkulturelle Patenschaften für Frauen (PLANB Ruhr e.V.)
  • Zusammen stark im Netz (PLANB Ruhr e.V.)
  • Gutes Klima Festival (Werden hilft e.V.)
  • Jubiläum ProAsyl, verlegt in das Jahr 2022
  • Mediation Initiativkreis der Religionen (KD 11/13 e.V.)
  • Pilotprojekt Vielfalt gestalten - Talente und Potenziale entwickeln (Die Spinnen e.V.)
  • Ausbildungschancen Gesundheitswesen (Regional Agentur MEO)

Das Finanzvolumen im Teil B liegt bei 1.521.412 Euro.

Der Teil C für unterjährige und neue Maßnahmen beinhaltet Verfügungsmittel für die bezirkliche Integrationsarbeit in Höhe von 257.000 Euro und Verfügungsmittel für die unterjährige Entwicklung von Initial- und Erprobungsprojekten im Jahr 2022 in Höhe von 100.000 Euro. Das Finanzvolumen im Teil C liegt insgesamt bei 357.000 Euro ohne die Aufnahme neuer Maßnahmen.

Die Projekte in den Teilen A und C umfassen zum einen die finanzielle Ausstattung der Treffpunkte und Stadtteilbüros im Quartier sowie die Fortsetzung von bestehenden Maßnahmen, wie Sprachförderung im Quartier, Nachhaltige Impulse gegen Rassismus, Antiziganismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, den Einsatz von Sprach- und Integrationsmittlern, "Gesund leben in Essen", Bewegungsangebote im Quartier oder die Arche Noah, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Darüber hinaus werden auch Post-Corona-Maßnahmen umgesetzt.

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