Milliardenprojekt: RWE und OGE planen Bau eines nationalen Wasserstoffschnellwegs

30.03.2022

Der Essener Energiekonzern RWE und der Gasnetzbetreiber Open Grid Europe, ebenfalls mit Sitz in Essen, wollen den Aufbau einer nationalen Wasserstoffinfrastruktur vorantreiben. Das dafür erforderliche Investitionsvolumen beläuft sich voraussichtlich auf rund 3,5 Milliarden Euro.

Es geht um nicht weniger als um den ersten Wasserstoff-Schnellweg in Deutschland. RWE und OGE haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Wasserstoffproduktion sowie Speicher- und Importmöglichkeiten für grünen Wasserstoff im Norden mit industriellen Endverbrauchern im Westen und Süden Deutschlands zu verbinden. Im Rahmen des für diesen Zweck entwickelten Infrastrukturkonzepts "H2ercules" plant RWE unter anderem die Errichtung und den Betrieb zusätzlicher Elektrolysekapazitäten an küstennahen Standorten im Nordwesten Deutschlands. Aufgabe der OGE soll es sein, den so erzeugten grünen Wasserstoff zum Kunden zu transportieren – zum Beispiel zu Stahlerzeugern, Chemieunternehmen und Raffinerien im Ruhrgebiet und in Süddeutschland. Dafür sollen bestehende Erdgasleitungen für den Wasserstofftransport umgestellt und ergänzend neue Leitungen gebaut werden – insgesamt rund 1.500 Kilometer.

„Bei der Sicherstellung der zukünftigen Energieversorgung mit klimafreundlichem Wasserstoff sind Essener Unternehmen Vorreiter“, sagt Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen. „H2ercules ist ein weiteres Beispiel dafür, dass der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und damit das Erreichen der Klimaziele sowie eine Diversifizierung unserer Energieversorgung von Essen aus maßgeblich mitvorangetrieben wird.“

„Essen ist Energiehauptstadt. Alle Bereiche des Energiesektors und Vertreter aus allen Segmenten der Wasserstoffwirtschaft sind hier vor Ort: von Forschungsinstituten, kleinen und mittelständischen Unternehmen bis hin zu den großen Energiekonzernen. Sie ermöglichen durch ihr Know-how die Entwicklung einer umfassenden Wasserstoffwertschöpfungskette“, ergänzt Andre Boschem, Geschäftsführer der EWG - Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH.

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Grafik: RWE AG / Open Grid Europe GmbH
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