Für diese Woche wurden zwei ganztägige Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst angekündigt: Die Gewerkschaft ver.di hat für Mittwoch (11.05.) alle Tarifbeschäftigte der Stadt Essen, der Jugendhilfe Essen und der Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen Essen mbH (GSE) zum Warnstreik aufgerufen. Für Donnerstag (12.05.) wurden alle Tarifbeschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst von der komba Gewerkschaft zum Warnstreik aufgerufen.
An den Streiks werden sich voraussichtlich Beschäftigte, Auszubildende und Praktikant*innen der Stadt Essen beteiligen, so dass an diesem Tag die Betriebsabläufe in städtischen Dienststellen beeinträchtigt sein können.
Dazu Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Kultur: "Ich habe sehr großen Respekt vor der wichtigen Leistung der Kolleginnen und Kollegen für unsere Gesellschaft. Leider erhalten sie allzu oft nicht die ihr zustehende Anerkennung. Anerkennung durch Gesten und nette Worte sind wichtig. Das Gefühl zu spiegeln, dass sie Ihre Arbeit gut machen und ihre Leistung einen Wert für die Menschen hat, mit denen sie arbeiten, ist wertvoll. Es ersetzt aber nicht die finanzielle Anerkennung ihrer Leistung und auch die haben die Kolleginnen und Kollegen verdient. Gemeinsam muss es uns gelingen, die Attraktivität der Berufsbilder im Sozial- und Erziehungsdienst zu steigern, denn der Fachkräftemangel ist für uns alle bereits spürbare Realität. Dazu müssen wir die Arbeitsbedingungen weiter verbessern. Wo die Stadt Essen im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit dazu einen Beitrag leisten kann, sind wir dazu bereit und befinden uns an vielen Stellen schon an der konkreten Umsetzung. Zur Wahrheit gehört auch, dass Kinder und Familien durch die Auswirkungen der Pandemie an ihre Grenzen gekommen sind. Da ist manchmal das Verständnis für einen Streik gering. Unser gemeinsamer Wunsch muss daher ein schneller und vernünftiger Tarifabschluss sein."
Auswirkungen auf Kitas, OGS und die Sozialen Dienste
Die städtischen Kitas werden die betroffenen Eltern so früh wie möglich informieren, ob aufgrund der Warnstreiks und des fehlenden Personals der Kitabetrieb an den beiden Tagen insgesamt eingestellt werden muss oder ob einzelne Gruppen in Kitas geöffnet sind. Die Betreuung der Kinder aus geschlossenen Kitas in anderen Einrichtungen wird nicht möglich sein, da es aktuell sehr viele Personalausfälle aufgrund von Corona-Infektionen und -Quarantänen gibt.
Auch im Offenen Ganztag (OGS) an den Essener Schulen kann es zu streikbedingt zu Einschränkungen kommen. Falls es zu Ausfällen kommen muss, werden die betroffenen Eltern hierzu rechtzeitig informiert.
Die Sozialen Dienste des Jugendamtes halten an den jeweiligen Tagen einen Notdienst vor, um die gesetzlichen Pflichtaufgaben im Bereich des Kinderschutzes sicherzustellen. Die Bezirksstellen sind zu den üblichen Öffnungszeiten in der Zeit von 8:30 bis 15:30 Uhr über die Telefonnummer des jeweiligen Bereitschaftsdienstes oder über die Nummer des Kinder- und Jugendnotrufs unter der Telefonnummer 0201 265050 zu erreichen.
Beim Amt für Soziales und Wohnen und beim Gesundheitsamt der Stadt Essen, deren Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst ebenfalls zum Streik aufgerufen wurden, wird nicht mit Einschränkungen gerechnet.
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