Mobilisierungsmöglichkeiten zur Innentwicklung – Ausschuss erhält Bericht

19.05.2022

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, -planung und Bauen hat in seiner heutigen Sitzung (19.05.) einen Bericht zu den Mobilisierungsmöglichkeiten zweier Potenzialflächen zur Innentwicklung erhalten. Bei den beiden Flächen handelt es sich um die unbebaute Fläche Grünstraße/Am Schlagbaum in Altenessen-Nord und die Siedlung Regenbogenweg in Fulerum.

Hintergrund ist die "Potenzialanalyse und Umsetzungsstrategie zur Innenentwicklung für die Stadt Essen", die einen zentralen Baustein des "Essener Konzeptes zur Förderung des Wohnungsbaus" darstellt. Die beiden genannten Flächen wurden in der Ausschusssitzung am 19. August 2021 ausgewählt, um sie auf konkrete Realisierungsmöglichkeiten der Innenentwicklung zu prüfen. Dazu wurden Dialoggespräche zwischen der Verwaltung und den Eigentümer*innen geführt.

Bei der Fläche "Grünstraße/Am Schlagbaum" der Allbau GmbH wurden einige Restriktionen zur Innenentwicklung festgestellt. Zum einen liegt ein rechtskräftiger Bebauungsplan (04/82) vor, der für den südlichen Teil eine weiträumige Grünfläche festsetzt. Zum anderen existiert für den nördlichen Teil der Fläche kein Bebauungsplan, weshalb dieser neu aufgestellt werden müsste. Aufgrund der baurechtlichen Situation und der daraus resultierenden Diskrepanz zwischen dem Aufwand zur Durchführung eines Bebauungsplanverfahrens und der zu erwartenden Nutzung des Grundstücks, sieht die Allbau GmbH von einer Entwicklung der Fläche "Grünstraße/Am Schlagbaum" ab.

Die viergeschossige Wohnsiedlung "Regenbogenweg" liegt im Eigentum eines Wohnungsunternehmens. Bei einer eventuellen Bebauung bzw. Gebäudeaufstockung legt das Unternehmen großen Wert auf ein gutes Miteinander und größtmögliche Akzeptanz bei den in der Siedlung wohnenden Mieter*innen. Das Wohnungsunternehmen hat der Interessenvertretung der Mieter Fulerum e.V. zugesagt, sich Gedanken zu einer sinnvollen Nachverdichtung der Siedlung zu machen. Mit der Verwaltung wurden verschiedene Möglichkeiten und Machbarkeiten der horizontalen bzw. vertikalen Nachverdichtung angesprochen, welche aus Sicht des Wohnungsunternehmens nur realisierbar sind, wenn ein Gesamtkonzept die Lösung der bereits jetzt bestehenden Parkplatzproblematik sowie die Einbeziehung der östlich angrenzenden, derzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche enthält. Das Wohnungsunternehmen will sich auf Grundlage des Dialoggespräches konkretere Gedanken zu einer möglichen Nachverdichtung der Siedlung "Regenbogenweg" machen und sich ggfs. mit ersten Ideen zur Nachverdichtung an das Amt für Stadtplanung und Bauordnung wenden.

Da die Verwaltung zusätzliche Stellen für die Abarbeitung des Themas Innenentwicklung benötigt, diese aber noch nicht realisiert wurden, hat die Verwaltung dem Ausschuss vorgeschlagen, dass nun die Mobilisierung zweier weiterer priorisierten Steckbrief-Flächen angegangen und dem Ausschuss dazu Bericht erstattet wird. Als nächstes sollen die Siedlung "Zur Nieden" in Altenessen-Süd und die Siedlung "Im Westerbruch/Wersbaum" in Katernberg geprüft werden.

Zum Hintergrund

Die "Potenzialanalyse und Umsetzungsstrategie zur Innenentwicklung für die Stadt Essen", stellt einen zentralen Baustein des "Essener Konzepts zur Förderung des Wohnungsbaus" dar. Sie wurde im Auftrag des Ausschusses für Stadtentwicklung, -planung und Bauen erstellt. Zielsetzung war die Prüfung einer städtebaulich verträglichen, wohnbaulichen Nachverdichtung im Essener Stadtgebiet. Im Rahmen der Analyse wurden mögliche Flächenpotenziale für eine Innenentwicklung identifiziert.

Innenentwicklung bedeutet hier zum einen Neubau auf Grundstücken, deren bisherige Nutzung aufgegeben wurde (Baulücken oder größere Brachflächen) oder die bisher nicht baulich genutzt werden. Zum anderen sind Maßnahmen im Gebäudebestand (Aufstockung, Dachgeschossausbau, Anbau, Abriss – Neubau) sowohl in Siedlungen der Nachkriegszeit als auch in bestehenden Wohngebäuden gemeint, wenn dadurch zusätzliche Wohneinheiten entstehen.

In der Sitzung am 6. Juni 2019 wurden die Ergebnisse der Potenzialanalyse und Umsetzungsstrategie dem Ausschuss zur Kenntnis gegeben. Anschließend wurde die Verwaltung mit der Prüfung der priorisierten Flächen hinsichtlich ihrer Realisierungsmöglichkeiten beauftragt. Die Ergebnisse wurden vom Ausschuss am 19. August 2021 zur Kenntnis genommen.

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