Der Kriminalpräventive Rat konstituierte sich erstmalig im Januar 1996 und tagte 18 Jahre später vorläufig zum letzten Mal. Im Februar 2022 beschloss der Rat der Stadt Essen dann die Revitalisierung des Kriminalpräventiven Rates (KPR). Nach anschließenden organisatorischen und personalwirtschaftlichen Planungen der Stadtverwaltung war der Kriminalpräventiven Rat Anfang April unter Vorsitz von Oberbürgermeister Thomas Kufen zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen.
Am gestrigen Dienstag (07.06.) fand nun die erste Plenumssitzung im Ratssaal im Essener Rathaus statt. Als Gastredner war Dr. Martin Schairer, ehemaliger Bürgermeister für Recht, Sicherheit und Ordnung der Stadt Stuttgart geladen, der mit einem Vortrag zum Thema "Sicherheit und Kommunale Kriminalprävention am Beispiel der Stadt Stuttgart" in die Plenumssitzung einleitete.
Oberbürgermeister Thomas Kufen betonte in seiner Rede zur Eröffnung der Sitzung die Bedeutung des Kriminalpräventiven Rates. "Wir erleben mit der ersten Plenumssitzung des KPR am heutigen Tag keine Premiere, aber einen Neustart – angepasst an die aktuellen Herausforderungen unsere Zeit. Wir wollen frühzeitig mit gezielten und inklusiven Maßnahmen möglichen Straf- und Gewalttaten begegnen und zugleich den gesellschaftlichen Zusammenhalt von Grund auf zu stärken."
Darüber hinaus stellte das Essener Stadtoberhaupt die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Stadt Essen, der Justiz sowie der Polizei heraus. "Gemeinsam arbeiten wir in unserer Stadt schon lange und erfolgreich Hand in Hand, um die Sicherheit zu erhalten und zu verbessern. Neben der Fachkompetenz von Polizei und Justiz wollen hier im Kriminalpräventiven Rates künftig aber auch das Know-how wichtiger gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure einbeziehen." Beispiele hierfür seien die Ordnungsbehörden, die Stadtplanung, die Jugend- und Kinderarbeit aber auch die Stadtgesellschaft und die Ratsfraktionen.
Zum Hintergrund
Der KPR besteht neben dem Vorsitz, den Oberbürgermeister Thomas Kufen und in Vertretung Christian Kromberg als Geschäftsbereichsvorstand für Recht, öffentliche Sicherheit und Ordnung innehaben, aus einer Lenkungsgruppe, einem wissenschaftlichen Beirat, einem Plenum sowie Fachgruppen. Zur Lenkungsgruppe gehören demnach Thomas Kufen bzw. Christian Kromberg sowie Muchtar Al Ghusain und Peter Renzel als Geschäftsbereichsvorstände 4 und 5 (Jugend, Bildung und Kultur bzw. Soziales, Arbeit und Gesundheit), der Polizeipräsident des Präsidiums Essen/Mülheim Frank Richter sowie Karin Schwarz, die Leiterin der Staatsanwaltschaft Essen. Diese Gruppe soll mindestens einmal im Quartal tagen, aktuelle Themen erörtern und die Arbeitsergebnisse der Fachgruppen in Präventionsstrategien überführen.
Abschließend soll das Plenum der Lenkungsgruppe gegenüber Empfehlungen aussprechen. Es besteht aus Vertreter*innen der kommunalen Politik und weiteren Kooperationspartner*innen der Stadtgesellschaft, die sich mit Kriminalitätsprävention beschäftigen, beispielsweise der AG Wohlfahrt oder der Suchthilfe. Das Plenum des KPR soll mindestens zweimal im Jahr in nicht öffentlicher Sitzung tagen und im Bedarfsfall einberufen werden.
Für die Neuausrichtung des KPR und die Umsetzung dieser Aufgaben hatte der Rat der Stadt bereits im Februar finanzielle Mittel in Höhe von rund 60.000 Euro pro Jahr sowie eine Anschubfinanzierung für Sachmittel für die Arbeit mit Außenwirkung in Höhe von 10.000 Euro beschlossen.
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