Am Montag (29.08.) trafen sich im Ruhrturm in Essen 38 pädagogische Fachkräfte aus Kitas, Grundschulen oder Familienbildungseinrichtungen unter dem Motto "Austausch, Vernetzung und Kommunikation". Julia Krämer-Deluweit, Leiterin des familY-Programm der Social-Profit-Organisation Education Y und Ute Starkl, beim Jugendamt verantwortlich für Jugendhilfe und Schule, dankten den pädagogischen Fachkräften für ihre engagierte Arbeit im Rahmen des familY-Programms, das Familien am Übergang von Kita zu Schule begleitet und unterstützt. In Diskussionsrunden wurden fachliches Wissen und persönliche Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsam Perspektiven entwickelt. Am Ende des Treffens übergaben Julia Krämer-Deluweit und Ute Starkl die Zertifikate an die 16 familY-Begleiter*innen, die in diesem Jahr ihre Qualifikation abgeschlossen haben.
Soziale Herkunft hat Einfluss beim Schulstart
In Deutschland wurden bei der Hälfte der Kinder beim Übergang vom Kindergarten in die Schule Schwierigkeiten festgestellt, die weit reichende Konsequenzen für den weiteren Bildungsweg von Kindern haben können. Dabei spielt die soziale Herkunft des Kindes einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf seine Schulfähigkeit und das Gelingen des Übergangs. Genau an dieser Stelle kommt der Zusammenarbeit von pädagogischen Fachkräften mit Eltern eine zentrale Bedeutung zu, wenn Bildungsgerechtigkeit angestrebt wird. Die familiäre Sozialisation beeinflusst Lernen und Schulerfolg von Kindern.
Julia Krämer-Deluweit, Leiterin des familY-Programm der Social-Profit-Organisation Education Y: "Der Erfolg der vier Jahre, in denen das familY-Programm im Essen umgesetzt wurde, verdanken wir vor allem dem Engagement der Beteiligten - dem kommunalen Kooperationspartner und den pädagogischen Fachkräften. In Essen haben sich über 60 Mitarbeitende aus Kitas und Grundschulen zu familY-Begleiter*innen qualifizieren lassen. Durch die hohe Motivation aller Beteiligten konnte das familY-Programm in Essen fest etabliert werden. Insgesamt haben wir knapp 400 Eltern im Essener Norden in der Rolle als Lernbegleiter*innen ihrer Kinder am Übergang von Kita zu Schule gestärkt. Dass so viele Mitstreiter*innen heute beim Netzwerktreffen dabei waren, erfüllt mich mit großer Freude und zeigt, wie groß die Begeisterung ist!“
Eltern stärken für den Übergang von Kita zu Schule
Das familY-Programm von Education Y möchte Eltern am Übergangsprozess beteiligen, weil eine gute Kooperation zwischen Kita und Grundschule und Eltern den Kindern und ihrem Bildungsweg zu Gute kommt. "Aktives Engagement und familiäres Interesse von Eltern wirken sich positiv auf Kinder und ihre Bildungschancen aus. Davon profitieren auch die pädagogischen Fachkräfte in Kita und Schule. Eltern sind als Expertinnen und Experten ihrer Kinder deren wichtigste Partner. Entsprechend fördert das Programm gezielt die Bildungskompetenzen von Eltern, damit sie ihre Kinder in ihrer Lernentwicklung im Alltag besser verstehen und unterstützen können“, sagte Carsten Bluhm, Leiter des Jugendamtes der Stadt Essen.
Essen wurde 2018 als neuer familY-Standort etabliert. Die RAG-Stiftung und der Deutsche Kinderschutzbund Ortsverband Essen e.V. unter der Leitung von Gabi Simon-Wagner unterstützen mit dem familY-Programm Eltern von Vorschulkindern bei der souveränen Begleitung des Übergangs von der Kita in die Grundschule. Schwerpunkt ist der Essener Norden rund um das Welterbe Zollverein. Im Programmdurchlauf 2019/2020 wurde das familY-Programm für Essener Einrichtungen geöffnet, die nicht dem Deutschen Kinderschutzbund zugehörig sind. Dieser Trend wurde in 2020/2021 weiter fortgesetzt und ein noch stärkerer Fokus auf der Einbindung von Grundschulen gelegt. Die Wirkungsergebnisse der Evaluation des familY-Programms am Standort Essen zeigen, wie Familien gestärkt werden, wenn Kommunen, Träger und Bildungseinrichtungen zum Wohle der Familien zusammenarbeiten.
Zum Hintergrund
Das familY-Programm wurde 2011 durch die Bildungsorganisation EDUCATION Y (vormals: buddY e.V.) an den Standorten Berlin, Düsseldorf sowie im Kreis Lippe (Westfalen) pilotiert. EDUCATION Y ist eine bundesweit tätige Social Profit Organisation im Bildungsbereich. Langjährige Vorstandspräsidentin ist Prof. Dr. Rita Süssmuth. In den Handlungsfeldern Schule, Familie und Digitales setzt sich EDUCATION Y mit verschiedenen Programmen und Projekten für die Verbesserung von Bildungschancen ein. Die Organisation wirkt systemisch in Kita, Schule und Familie, um Potenzialentfaltungsräume zu eröffnen, in denen pädagogische Fachkräfte und Eltern gemeinsam und ressourcenorientiert den Lern- und Bildungsweg der Kinder begleiten und mitgestalten können (www.education-y.de).
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