Der Rat der Stadt hatte die Verwaltung im Juni 2021 damit beauftragt, ein Konzept für die Umsetzung weiterer öffentlicher Toiletten in Essen zu erstellen. Gleichzeitig beauftragte der Rat die Stadtverwaltung, kurzfristig dringende Bedarfslücken mit Übergangslösungen zu schließen. Dem Rat wurde in seiner heutigen Sitzung (28.09.) ein Sachstandsbericht vorgelegt.
Bestandsaufnahme und Versorgungslücken
Die Bestandsaufnahme, in deren Rahmen einige geschlossene Toiletten wiedereröffnet werden konnten, darunter unter anderem die Ruhrbahn-Toiletten an der Haltestelle Rathaus und am Berliner Platz, zeigt, dass in Essen aktuell 17 öffentliche Toiletten zur Verfügung stehen. Sieben Toilettenanlagen befinden sich im Innenstadtbereich, jeweils zwei in Frohnhausen und Borbeck und jeweils eine in Burgaltendorf, Kray, Katernberg, Schonnebeck, Werden und eine am Baldeneysee/Regattaturm.
Um Hinweise auf die Bedarfe und mögliche Versorgungslücken zu erhalten, wurde in der Zeit vom 31. März bis zum 27. April eine Online-Bürgerbefragung durchgeführt. An der Umfrage haben sich 3.657 Personen beteiligt. Die Bürger*innen nannten mehr als 6.500 Standorte im gesamten Stadtgebiet, an denen sie sich öffentliche Toiletten wünschen. Ergänzend dazu fand mit den Bezirksvertretungen ein Austausch statt. Die wichtigsten Standorte, an denen öffentliche Toiletten fehlen, sind aus Bürgersicht die Grünanlagen, die Innenstadt, die Stadtteilzentren und Verkehrsknotenpunkte.
Bereits umgesetzte kurzfristige Maßnahmen
Im Zuge der Umsetzung und Einrichtung der Grillzonen im Stadtgarten und im Nordpark zum 1. Juli wurden in beiden Parkanlagen Miettoiletten (Dixi-Toiletten) aufgestellt. Die Toiletten werden gut angenommen. Das Angebot ist saisonal und vorerst bis zum 31. Oktober begrenzt.
Im Stadtgarten sollen die Chemietoiletten zu Testzwecken durch eine Öko-Toilette ersetzt werden. Der Aufbau soll möglichst noch im Jahr 2022 stattfinden. Anstatt auf Chemie setzt die Ökotoilette auf Kompostierung und verspricht geruchslos zu sein.
Am Kennedyplatz ist von der Außengastronomie für die Sommersaison ein Toilettenwagen angemietet worden, der von 12 Uhr bis 20 Uhr geöffnet ist. Die EMG - Essen Marketing GmbH (EMG) stellt diesen noch bis zum Jahresende als öffentliche Toilette zur Verfügung.
Mit dem Eisenbahnersportverein Essen-Kupferdreh e.V. konnte unter anderem durch eine Förderung aus der Bezirksvertretung VIII eine Vereinbarung getroffen werden, dass im Rahmen des Umbaus des Vereinsgebäudes am Hardenbergufer eine öffentliche Toilettenanlage entsteht. Eine der Toiletten wird barrierefrei und behindertengerecht ausgestattet sein. Die Eröffnung der Anlage erfolgt voraussichtlich Ende April 2023.
Weitere Standorte, an denen saisonal verfügbarere Miettoiletten bis 31. Oktober aufgestellt wurden um kurzfristig benannte Versorgungslücken zu schließen, sind:
Mögliche langfristige Lösungen
Zentrale Kriterien für das neue Toilettenkonzept sind Wirtschaftlichkeit, guter Service für möglichst viele Nutzergruppen sowie ökologische Kriterien, wie zum Beispiel der Wasser- und Stromverbrauch oder der Einsatz regenerativer Energien. Für Essen werden folgende Handlungsoptionen geprüft:
Kosten
Der Rat hatte der Verwaltung für die beiden großen Themen "Einrichtung von Grillzonen" und „"Öffentliche Toiletten" für das Jahr 2022 gemeinschaftlich 975.000 Euro zur Verfügung gestellt. Für die öffentlichen Toiletten, d.h. die Anmietung von Toiletten, Flächenvorbereitungen in Grünanlagen, Einhausung und Reinigung der Miettoiletten, fielen bisher Kosten in Höhe von rund 260.000 Euro an.
Weitere Informationen finden Interessierte unter www.essen.de/toilettenkonzept.
Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse