15 Jahre "ESSEN.Neue Wege zum Wasser" - Rat stimmt für Fortsetzung

28.09.2022

Das Beschäftigungsprogramm "ESSEN.Neue Wege zum Wasser" wird in diesem Jahr 15 Jahre alt – und es hat sichtbare Spuren hinterlassen: Über 400 langzeitarbeitslosen Menschen wurde eine Perspektive im ersten Arbeitsmarkt geboten, im Rahmen dessen die grüne Infrastruktur der Stadt Essen entscheidend ausgebaut und aufgewertet wurde. Der Rat der Stadt Essen stimmt heute (28.09.) für den Fortbestand des Projektes, das zur Beschäftigung, Qualifizierung und Integration von langzeitarbeitslosen Bürger*innen in den Arbeitsmarkt durchgeführt wird. Es soll demnach über das Jahr 2022 bis 2027 fortgeführt werden.

"Nach 15 Jahren können wir heute mit Stolz sagen, dass sich mit diesem Beschäftigungsprogramm die Stadt Essen verändert hat: Mehr als 500 Einzelprojekte schufen Freiräume, Frischluftschneisen und grüne Wege für die Essener Bürger*innen und steigerten die Lebensqualität in Essen", sagt Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt, Verkehr und Sport. "ESSEN.Neue Wege zum Wasser" ist ein Projekt des Essener Konsens. Das bedeutet, alle Arbeiten werden als kommunales arbeitsmarktpolitisches Projekt zur Beschäftigung, Qualifizierung und Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt durchgeführt. Dies geschieht unter fachlicher Anleitung und in enger Kooperation zwischen Grün und Gruga, Essen und der Arbeit & Bildung Essen GmbH (ABEG). Bei den Arbeiten werden auch projektbezogen Partner und Firmen aus der Region eingebunden. Die Firmen - beispielsweise Garten- und Landschaftsbaubetriebe - verpflichten sich, mindestens einen Arbeitssuchenden für ein Jahr sozialversicherungspflichtig zu übernehmen.

Perspektiven für Langzeitarbeitslose wurden geschaffen

Im Idealfall entsteht daraus die Überführung in den ersten Arbeitsmarkt. "Über eine Zuweisung des kommunalen JobCenter Essen erhalten langzeitarbeitslose Menschen in dem Projekt die Chance, sich in verschiedenen Bereichen der Baubranche auszuprobieren und ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern. Unter fachlicher Begleitung werden sich die Teilnehmer*innen ihrer Stärken bewusst und finden zurück in eine geregelte Tagesstruktur", sagt Peter Renzel, Geschäftsbereichsvorstand für Soziales, Arbeit und Gesundheit der Stadt Essen. Hartmut Kütemann-Busch, Geschäftsführer der ABEG, ergänzt: "In den Baumaßnahmen konnten sich langzeitarbeitslose Menschen durch praktische Tätigkeiten in verschiedenen Maßnahmen qualifizieren, viele fanden dabei eine berufliche und persönliche Anschlussperspektive. Dafür steht das Projekt heute."

Freiraum schafft Stadtraum - Grüne Infrastruktur mit über 500 Projekten aufgewertet

Grundlage für über 500 Projekte, die im Rahmen des Programms auf Essener Stadtgebiet durchgeführt wurden, bildet der Masterplan "Freiraum schafft Stadtraum". Im Rahmen dieses Masterplans entstand entlang alter und neuer Grün- und Freiräume das sogenannte Essener Strahlenmodell, bestehend aus drei Routen, die den Süden und den Norden der Stadt verbinden: Die Wasser Route im Westen, die Stadt Route im Zentrum und die Natur Route im Osten der Stadt. Mit diesen und weiteren neuen Routen entstanden Wegeverbindungen, die maßgeblich zur Steigerung der Attraktivität der Landschaft, des Wohnumfeldes und damit auch der Lebensräume der Menschen beitragen. Zudem standen in den letzten 15 Jahren die Stärkung und Qualifizierung der Grünen Infrastruktur der Stadt Essen insgesamt im Vordergrund des Projektes "ESSEN.Neue Wege zum Wasser".

Hunderte Projekte und Einzelmaßnahmen wurden bereits erfolgreich umgesetzt und haben das Stadtbild nachhaltig aufgewertet. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Schließung von Lücken im Grünflächen- und Wegenetz sowie die Umgestaltung von Grünzügen mit hohem Wert für die Freizeitgestaltung. Daneben wurde auch die Pflege der Radwegeverbindungen unterstützt.:

  • mehr als 500 Projekte
  • 35 km neue Wege sanfter Mobilität - Geh- und Radwege
  • 40 km Aufwertung bestehender Wegesysteme
  • 18 ha Erneuerung von Parks und Grünstrukturen
  • über 700 durch gemeinnützige Vereine gepflanzt Solitärbäume
  • über 6.000 m² Wildblumenwiesen
  • 255 Teilnehmende in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt

Das Programm wird fortgeführt

Grüne Infrastruktur in all ihren Facetten macht eine Metropolregion wie das Ruhrgebiet lebenswerter. Die Möglichkeit, im unmittelbaren Wohnumfeld Zeit in der Natur zu verbringen, ist heute wichtiger denn je. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie nutzen die Menschen ihr Grün vor der Haustür noch intensiver. So wurde eindrücklich verdeutlicht, welche große Bedeutung der Einsatz für nachhaltige, grüne Wohnumfeldgestaltung hatte und weiterhin hat – und wie wichtig "ESSEN.Neue Wege zum Wasser" auch weiterhin sein wird. Dabei werden die Themen Klimawandel, Klimaanpassung oder auch die Steigerung der Biodiversität zukünftig noch stärker in den Fokus genommen und in Projekte umgesetzt. Gleichzeitig erweist sich der konzeptionelle Ansatz, langzeitarbeitslose Menschen durch praxisnahe Beschäftigungen auf eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten, weiterhin als richtig und sinnvoll.

Vor diesem Hintergrund wird das Beschäftigungsprogramm nun über das Jahr 2022 hinaus fortgeführt werden. Pro Jahr ist ein Zuschuss in Höhe von 1.200.000 Euro an die ABEG notwendig. Dazu kommen 800.000 Euro für investive Maßnahmen im Rahmen des Programms.

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