Aus Wunsch soll nun endlich Wirklichkeit werden: "Mobilität aus einem Guss" ist mehr als nur ein Symbol für mehr Gemeinsamkeit im Revier. Es ist auch eine Voraussetzung, um in Zukunft moderne, attraktive und finanzierbare Mobilitätsangebote für die Kund*innen erbringen zu können.
Mit dem 11-Punkte-Plan, der zur Gründung der Kooperation Metropole Ruhr (KMR) geführt hat und unter anderem auch die Synchronisation der Nahverkehrspläne der einzelnen Städte im Ruhrgebiet bis Ende 2023 beinhaltet, ist ein erster Schritt getan. Ein deutlich weitreichender zweiter Schritt soll nun in Bochum, Essen, Gelsenkirchen und Mülheim an der Ruhr folgen: Ruhrbahn und BOGESTRA wollen in Zukunft gemeinsam Mobilität nicht nur aus einem Guss, sondern sogar aus einer Hand in der Mitte des Ruhrgebiets anbieten. "Beide Unternehmen sollen noch viel stärker und umfassender kooperieren und dazu eine gleichgerichtete strategische Ausrichtung erhalten sowie neue Angebote wie On-Demand-Verkehre oder Sharing-Systeme gemeinsam entwickeln", fasst Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch die Stoßrichtung zusammen.
Um dies organisatorisch zu fassen, wird nun das Projekt "Auftakt Ruhr– Mobilität aus einem Guss" gestartet, in dem der Vorstand bzw. die Geschäftsführung der beiden Unternehmen beauftragt werden - unter Einbeziehung der Gremien der Unternehmen und der Städte - bis zum Ende des Jahres 2023 eine Struktur zu entwickeln, die dies gewährleistet. Für Oberbürgermeister Thomas Kufen aus Essen steht fest, dass "es nur folgerichtig ist, sowohl ein gemeinsames strategisches Management und personelle Verschränkungen zwischen beiden Unternehmen zu prüfen als auch einen gemeinsamen Markenauftritt gegenüber den Kundinnen und Kunden anzustreben. Das gilt natürlich nicht nur bei der App-Entwicklung, sondern auch bei den Mobilitätsangeboten. Bei der Entwicklung einer Kooperationsstruktur für Auftakt Ruhr muss immer klar sein, dass wir dabei anschlussfähig für weitere Partner bleiben wollen."
"Bei den rechtlichen Rahmenbedingungen von EU, Bund und Land für den ÖPNV wird schnell deutlich, dass es sinnvoll ist, die jeweiligen steuerlichen Querverbünde mit den Stadtwerken, die Direktvergaben, die Aufgabenträgerschaft aber auch die Zuordnung der Infrastrukturen von Bus und Bahn unangetastet zu lassen und daher gern diskutierte Unternehmensfusionen nicht die richtige Antwort wären", stellt Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen klar. "Vielmehr sei eine verbindliche, intensive Kooperation und Verschränkung der Weg, der beschritten und organisatorisch gefasst werden soll."
Sowohl durch die Corona- als auch die aktuelle Energiekrise beschleunigt, verändern sich die Rahmenbedingungen bei Bus und Bahn derzeit rasant. "Deshalb ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um durch die Vereinheitlichung von Overhead-Prozessen entsprechende Synergien zu heben", verdeutlicht der Mülheimer Oberbürgermeister Marc Buchholz. "Zum einen, um dadurch Umfang und Qualität der Mobilitätsleistungen zu sichern. Zum anderen aber auch, um im Zuge der derzeitig diskutierten Neujustierung der ÖPNV-Finanzierung gegenüber Bund und Land zu verdeutlichen, dass wir bereit sind, auch die eigenen Strukturen zu hinterfragen und zu verändern. Insofern ist Auftakt Ruhr ein mutiger, aber unbedingt notwendiger Schritt, auf den viele Menschen im Ruhrgebiet gewartet haben."
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