Kommunale Treibhausgasbilanz von 1990 bis 2019 liegt vor

05.10.2022

Die Treibhausgasbilanz der Stadt für den Zeitraum von 1990 bis 2019 liegt vor und wurde im gestrigen Ausschuss für Umwelt, Klima- und Verbraucherschutz (04.10.) vorgestellt. Der Gesamtverlauf zeigt über die Jahre eine deutliche Emissionsminderung und lässt sich im Zeitraum von 1990 bis 2019 auf rund 39 Prozent beziffern.

Betrachtete Sektoren

Die Treibhausgas-Emissionen werden basierend auf dem Energieverbrauch, der über lokale Daten und Bundeskenngrößen für alle Energieträger ermittelt wird, bilanziert. Die Energieverbräuche und Emissionen werden den Verbrauchssektoren Haushalte, Wirtschaft, Kommunalverwaltung und Verkehr zugeordnet. Aus Gründen der Datenverfügbarkeit ist es üblich, auf kommunaler Ebene keine Bilanzierung nichtenergiebedingter Emissionen aus Industrieprozessen, Landwirtschaft oder Abfallwirtschaft vorzunehmen. Da die benötigten Daten immer erst mit mehr als zwei Jahren Verzögerung zur Verfügung stehen, bezieht sich die vorgelegte Bilanz auf die Jahre 1990 bis 2019.

Ergebnisse der vorgelegten Bilanz

Lag der kommunale Energieverbrauch der Stadt Essen im Jahr 1990 noch bei 11.998 Gigawattstunden pro Jahr, so sank er im Jahr 2019 auf 10.197 Gigawattstunden pro Jahr – eine Reduktion um rund 15 Prozent.

Die Treibhausgas-Emissionen haben sich im selben Zeitraum um rund 39 Prozent reduziert: Von rund 5,52 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2e) im Jahr 1990 auf circa 3,36 Millionen Tonnen CO2e im Jahr 2019. Dabei verteilen sich die Treibhausgas-Emissionen prozentual wie folgt auf die bilanzierten Bereiche:

  • Verkehr
    1990: 13,4 Prozent
    2019: 23,4 Prozent
  • Wirtschaft
    1990: 38,9 Prozent
    2019: 37,2 Prozent
  • Haushalte
    1990: 45,0 Prozent
    2019: 37,5 Prozent
  • Kommunale Verwaltung
    1990: 2,7 Prozent
    2019: 1,9 Prozent

Die energiebezogenen Treibhausgasemissionen pro Einwohner*in sanken von 8,8 Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 1990 auf 5,8 Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2019. Das entspricht einer Minderung um 34,4 Prozent.

Weitere Daten können der Treibhausgasbilanz im Ratsinformationssystem (siehe rechts) entnommen werden.

Neue Bilanzierungsmethode

Bislang hatte die Stadt Essen die kommunale Treibhausgasbilanz nach dem Ansatz des Verursacherprinzips erstellt, sprich die Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen berücksichtigt, die ein*e Verursacher*in (bspw. Einwohner*in, Unternehmen) verursacht, unabhängig davon, ob diese innerhalb oder außerhalb einer Kommune anfallen. Die nun vorgelegte Bilanz hingegen erfolgte durch die Anwendung der sogenannten „Bilanzierungs-Systematik Kommunal“ (BISKO), die im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) entwickelt wurde und der aktuellen Empfehlung für die Erstellung von kommunalen Treibhausgasbilanzen entspricht. Dieser einheitliche Standard setzt sich bundesweit zunehmend durch und erhöht die Vergleichbarkeit kommunaler Treibhausgasbilanzen. Der methodische Ansatz beruht, anders als das Verursacherprinzip, auf der Betrachtung aller anfallenden Energieverbräuche in einem bestimmten Territorium.

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