Am Donnerstag, 20. Oktober, um 19 Uhr, hält Prof. Dr. Sabine Hering, einen Vortrag zum Thema "Jüdische Sozialarbeit 1917-2022" in der Alten Synagoge Essen. Der Eintritt ist frei.
Prof. Dr. Sabine Hering hat im Bereich der Wohlfahrtsgeschichte, Sozialpädagogik und Gender geforscht und gelehrt. 2001 gehörte sie zu den Gründer*innen des Arbeitskreises "Jüdische Wohlfahrt in Deutschland", der beim Steinheim-Institut der Universität Duisburg-Essen angebunden ist.
Im Bereich der jüdischen Wohlfahrt hat sie sich besonders mit der Geschichte der Zentralwohlfahrtsstelle Juden in Deutschland (ZWST) und mit ausgewählten Biografien im Bereich jüdischer Wohlfahrtspflege auf nationaler und internationaler Ebene beschäftigt.
Zum Vortrag
Prof. Dr. Sabine Hering wird in ihrem Vortrag über die große Rolle der Fürsorge in der jüdischen Religion sprechen. Religiöse Juden spenden bei verschiedenen Gelegenheiten für wohltätige Zwecke: Beim Aufruf zur Toravorlesung kann man eine Institution bedenken, vor Schabbat, vor Feiertagen und bei Beerdigungen wird gespendet.
Die 1917 gegründete Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland setzte sich dafür ein, dieses Almosen-Prinzip der Wohltätigkeit durch moderne und professionelle Angebote im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe zu ersetzen. Damit gehörte die ZWST nicht nur in den 1920er Jahren, sondern auch wieder ab 1951 bis in die Gegenwart hinein zur Avantgarde im Bereich der Wohlfahrtspflege.
Prof. Dr. Sabine Hering vertieft in ihrem Vortrag anhand der in der aktuellen Ausstellung zur Geschichte der ZWST (1917-2017) präsentierten Biographien die unterschiedlichen Strömungen innerhalb der jüdischen Wohlfahrt und ihre besondere Bedeutung im Spektrum der konfessionellen Wohlfahrtsorganisationen in Deutschland ebenso wie für den Aufbau der Sozialen Arbeit im britisch verwalteten Palästina.
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