Im Rahmen des Herbstfestes am Eisenhammer im Kupferdreher Deilbachtal wurden am Samstag, 22. Oktober, nach fünf Jahren reger Bau- und Restaurierungstätigkeit die Arbeiterhäuser und das Hammergebäude feierlich übergeben.
Oberbürgermeister Thomas Kufen begrüßte zur Übergabe: "Ich erinnere mich noch an den Start der Bauarbeiten im Sommer 2017, an das Richtfest im Frühjahr 2018 und an die Scheckübergabe durch Ministerin Ina Scharrenbach im Sommer 2019. Die Bauarbeiten an den denkmalgeschützten Gebäuden waren eine große Herausforderung. Von allen Schwierigkeiten haben sich die Beteiligten nicht entmutigen lassen. Heute können wir alle sehen: Ihr Mut, ihr Ehrgeiz und ihre harte Arbeit haben sich ausgezahlt. Das alte Gebäudeensemble mit dem Hammergebäude und den Arbeiterhäusern erstrahlt nun im neuen Glanz. Diesen Erfolg wollen wir heute im Rahmen des Herbstfestes gebührend feiern."
Neben dem hohen Arbeitsaufwand erschwerten der Materialmangel, Lieferschwierigkeiten in der Baubranche und die steigenden Preise für Arbeitsleistungen die Fertigstellung des Projekts. Auch das Hochwasser im Sommer 2021 hatte Auswirkungen auf den Arbeitsfortschritt und große Schäden hinterlassen. Das Wasser stand in den Arbeiterhäusern bis etwa 1,80 Meter hoch und im Hammergebäude fast bis unter die Decke. Drei jeweils über anderthalb Tonnen schwere Hammersäulen wurden durch die Kraft des Wassers wie Streichhölzer weggespült – eine sogar bis in den Duisburger Hafen. Mit der Unterstützung der Bevölkerung konnten die Säulen wiedergefunden und eingebaut werden.
"Das Projekt ist ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit von Bund, Land, Kommune, Vereinen, Unternehmen und Essener Bürgerinnen und Bürgern. Zusammen ist es uns gelungen, dieses einzigartige Gebäudeensemble – und damit ein Stück Industriegeschichte – zu retten und künftig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Darauf bin ich als Oberbürgermeister der Stadt Essen stolz. An dieser Stelle danke ich dem gesamten 'Konsortium Deilbachtal' mit dem Historischen Verein Stadt und Stift Essen, dem Verein IDEE e.V., seinem Nachfolger, dem Verein Freunde und Förderer des Deilbachtals e.V., dem Ruhr Museum, der Bürgerschaft Kupferdreh e.V. und allen weiteren Beteiligten", so das Stadtoberhaupt abschließend.
Zum Hintergrund
Die Kulturlandschaft Deilbachtal dokumentiert die Ursprünge der Eisen- und Metallindustrie im Ruhrgebiet und gilt als eine der ältesten Museums- und Denkmallandschaften in Deutschland überhaupt. Anfang des 19. Jahrhunderts diente der Eisenhammer als Bahnbetriebswerk der zunächst von Pferden gezogenen Deilthaler Eisenbahn, der ersten Eisenbahn Aktiengesellschaft auf deutschem Boden.
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