Am vergangenen Freitag, 21. Oktober, trafen sich erstmalig alle Vertreter*innen der "Kriminalpräventiven Maßnahmen" unter der Leitung von Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Kultur der Stadt Essen in der Werkstadt Solidarität, Backwinkelstraße 6, zum gemeinsamen Austausch. Die Dynamik der gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland bildet sich in den letzten Jahrzehnten gerade auch in Großstädten ab. Städte bieten eine gute Infrastruktur für Einwohner*innen und gleichzeitig sind gerade in Ruhrgebietskommunen in unmittelbarer Nachbarschaft heterogene Lebensräume vorzufinden. Die Stadtverwaltung, viele Institutionen und Akteur*innen arbeiten gemeinsam an guten Rahmenbedingungen für das Zusammenleben in Essen.
Sicherheit in Quartieren erhöht
Muchtar Al Ghusain bedankte sich bei den Akteur*innen der "Kriminalpräventiven Maßnahmen": "Die mittlerweile in mehreren Stadtteilen Essens bestehenden 'Kriminalpräventiven Maßnahmen' leisten eine wertvolle Arbeit. Jetzt vernetzen sich die neuen Initiativen mit den bereits bestehenden und können so von den Erfahrungen der Kollegen profitieren", so Al Ghusain. Die Stadt Essen hatte sich in den letzten Monaten auch durch die Reaktivierung des Kriminalpräventiven Rates intensiv mit Kriminalprävention befasst. Die Träger vor Ort werden zu Brückenbauer*innen zwischen Kindern, Jugendlichen und ihrer Lebenswelt Schule, Jugendhäuser und wenn nötig der Justiz/Verwaltung. Die Koordination der Netzwerkarbeit erfolgt durch die Träger in enger gemeinsamer Zusammenarbeit mit Jugendamt, Ordnungsamt, Polizei und Jugendgerichtshilfe.
Ausweitung des Konzepts "Kriminalpräventive Maßnahmen"
"Neben dem Aktionsbündnis sicheres Altenessen (AsA) und der Perspektive Nord(viertel), den Urgesteinen dieser Arbeit freut es mich sehr, dass es uns gelungen ist weitere Netzwerke ins Leben zu rufen", erklärte Muchtar Al Ghusain. "Dadurch können wir nun auch in Altendorf, Borbeck und Katernberg strukturiert das Konzept der kriminalpräventiven Arbeit ausweiten." Die Netzwerkpartner*innen stellten fest, dass die Schule ein wichtiger Bündnispartner ist und die Zusammenarbeit mit Jugendlichen vor Ort ein zentraler Bestandteil ihrer Aufgaben. Die Gestaltung angemessener Freizeitaktivitäten für Jugendliche nehmen sie als wichtiges Handlungsfelder war. Besonders aktiv werden die Träger in verschiedenen Stadtteilen zu Problemimmobilien oder auch Extremismus-Aktivitäten. Die stadtweiten Netzwerktreffen der "Kriminalpräventiven Maßnahmen" werden künftig einmal im Jahr stattfinden.
"Aktionsbündnis sicheres Altenessen“
Das "Aktionsbündnis sicheres Altenessen" (AsA) wurde am 1. Juni 2011 gegründet. Die handelnden Akteur*innen ziehen eine positive Bilanz: Die Arbeit des AsA hat zur Reduzierung der jugendlichen Intensivstraftäter*innen beigetragen. Zusätzlich konnte durch die aktive Arbeit im Stadtteil, beispielsweise durch die Präsenz des Aktionsbündnisses auf der Altenessener Kirmes, eine Erhöhung des Sicherheitsgefühls der Bewohnerschaft festgestellt werden. Die Koordination der Netzwerkarbeit erfolgt durch die Arbeiterwohlfahrt, das Jugendamt (Soziale Dienste und Integrationsmanagement für Bürgerinnen und Bürger mit libanesischer Zuwanderungsgeschichte), das Ordnungsamt (Sicherheitskoordination – Siko), die Polizei sowie die Jugendgerichtshilfe. Schwerpunkt der Arbeit bildet seither die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die bereits mit Kriminalität in Berührung gekommen sind. Sie lässt sich in vier Bausteinen beschreiben: Regelmäßige AsA-Sitzungen, Straßensozialarbeit, Präventionsarbeit und Netzwerkarbeit.
"Perspektive Nord(viertel)" seit 2014 aktiv
2014 startete der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF), heute Caritas-SKF-Essen (cse), das Stadtteilprojekt "Perspektive Nord(viertel)". Mit dem Projekt begann die Einbindung von Bürger*innen mit Migrationshintergrund in die Maßnahmen des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt" sowie in die Bearbeitung interkultureller Konflikte und Aktivitäten der Kriminalprävention. In der Koordination zwischen Träger, Polizei, Jugendamt und Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB) der Universität Duisburg-Essen wurde ein neues, breitgefächertes Netzwerk im Nordviertel angelegt. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Stadtteilprojektes orientieren sich an der Arbeit des AsA. Neben einem Beratungsangebot bietet die "Perspektive Nord(viertel)" Vernetzungs- und Angebotsdienstleistungen an. Inhaltlich stehen die Kriminalprävention für Jugendliche, die allgemeine Sozialberatung sowie die Beratung zu den Themenfeldern Schulden, Erziehung, Familie, Trennung, Wohnen und Mietrecht im Mittelpunkt. In Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe ist die "Perspektive Nord(viertel)" zudem Koordinatorin für Sozialstundenabzuleistende.
Ausweitung der Arbeitsansätze "Quartiershausmeister*innen" und "Kriminalpräventive Maßnahmen"
Ergänzend zur Weiterführung der bestehenden Quartiershausmeister*innen-Aktivitäten wurden in folgenden Bereichen Arbeitsansätze ausgeweitet: von Altenessen-Süd auf Altenessen und Karnap sowie vom Nordviertel auf die nördliche Innenstadt/Stadtmitte. Neu implementiert wurden Quartiershausmeister*innen in den Stadtteilen/Quartieren Südost/Ostviertel, Altendorf, Bochold, Katernberg, Frohnhausen, Kray, Frintrop/Dellwig und Borbeck-Mitte. Darüber hinaus konnten im Quartier Bergmannsfeld/Hörsterfeld bereits zum 1. Juni 2020 gemeinsam mit dem JobCenter und der Caritas-SkF-Essen gGmbH (cse) sogenannte "Quartierskümmerer" eingesetzt werden, die über den § 16i SGB II "Teilhabe am Arbeitsmarkt" finanziert werden und in das "Handlungsprogramm Quartiershausmeister*in 2025" einbezogen werden sollen. Die Umsetzung des Ratsbeschlusses zu den "Kriminalpräventiven Maßnahmen" führt auf Basis der Bedarfslagen und der Auswertung statistischer Daten dazu, dass neben dem "Aktionsbündnis sicheres Altenessen" und der "Perspektive Nord(viertel)" neue Stadtteile einbezogen wurden. Die "Perspektive Nord(viertel)“ wurde auf die nördliche Innenstadt/Stadtmitte ausgeweitet. In den Stadtteilen Katernberg, Altendorf und Bochold wurden Kriminalpräventive Maßnahmen neu implementiert.
Zur Arbeit in den Bezirken
Die neuen Quartiershausmeister*innen nahmen ab Februar 2021 ihre Arbeit auf. Ihre Arbeitskleidung ist zu einem Erkennungsmerkmal für Bürger*innen geworden. Die neuen "Kriminalpräventiven Maßnahmen" konnten ab März 2021 umgesetzt werden. Hier wurden in den Bezirken I, III, IV und VI neue Personalressourcen geschaffen.
Übersicht über Aufteilung der Maßnahmen nach Bezirken:
Stadt Essen
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