Im Rahmen des Projekts "SchoolFood4Change" hat am Donnerstag vergangene Woche, 27. Oktober, die erste Initiativen-Konferenz im Essener Rathaus stattgefunden. Eingeladen hatte die Grüne Hauptstadt Agentur (GHA) und der Ernährungsrat Essen.
Angesiedelt im Dezernat für Umwelt, Verkehr und Sport koordiniert die Grüne Hauptstadt Agentur die Zukunftsthemen Klimaschutz, Energie, Nachhaltigkeit, Mobilität und Stadtentwicklung. Ein zentraler Baustein im Komplex Nachhaltigkeit ist die Ernährung. Starker Partner an der Seite der GHA zur Umsetzung des Projekts "SchoolFood4Change" ist der Ernährungsrat Essen. Dieser engagiert sich für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem für Essen und die Region. Gemeinsam koordinieren beide das Projekt für die Stadt.
Gemeinsam für den ganzheitlichen Ansatz in der Kita- und Schulverpflegung
Ein besonderer Dreh- und Angelpunkt des Projekts "SchoolFood4Change" ist der ganzheitliche Ansatz in der Verpflegung. Anstelle nur das Speisenangebot umzustellen, nimmt der sogenannte Whole School Food Approach die gesamte Kita- und Schulgemeinschaft in den Blick. Kitas, Schulen und Gemeinden sollen motiviert werden, langfristig ihre Esskultur und Verpflegungskonzepte weiterzuentwickeln, sodass alle Kinder mitgenommen werden und niemand zurückgelassen wird. Genussvolles, ausgewogenes Essen und Trinken soll Freude machen und zu einem festen Bestandteil des Einrichtungslebens werden. Dazu gehört ebenso die Verständigung aller Beteiligten auf gemeinsame Werte, das Angebot von schmackhaften, klimagerechten und bezahlbaren Speisen wie auch die Integration des Lernorts Mahlzeit in den Einrichtungsalltag. Und nicht nur die Kinder und Jugendlichen sollen die Gelegenheit zum Lernen erhalten – thematisch verknüpfte Fortbildungsangebote für die Erwachsenen gehören auch dazu.
Um jedoch langfristige Veränderungen anzustoßen, die auch außerhalb der Lebenswelt Kita und Schule umgesetzt werden, braucht es die Verbindung von theoretischem und praktischem Lernen. Die Handlungsfelder im Projekt sind vielfältig, die Sensibilisierung in Kitas und Schulen für all diese Themenbereiche ist eine wichtige sowie gleichzeitig herausfordernde Aufgabe. Die Einrichtungen selbst haben häufig Ideen, es fehlt allerdings an konkreten Informationen, Handlungsschritten, Materialien und Personen, die die Themen in den Einrichtungen aufgreifen können.
Genau hier setzte die Initiativen-Konferenz an: Durch regionale Vernetzung und die Zusammenarbeit mit weiteren Akteur*innen können Konzepte entstehen, die die Bedürfnisse und Herausforderungen einzelner Einrichtungen individuell begleiten können. In einem ersten Impuls hat die Konferenz konkret Handelnde zusammengebracht, allesamt Expert*innen für ihre Themen. Und die Liste der Teilnehmenden war lang. So fand sich neben Exile e.V. auch der Natur und Umweltschutz-Akademie (NUA) und die Schule Natur ein. Als Vertreter*innen weiterer Essener Initiativen waren Gemeinsam für Stadtwandel, Altenessen blüht, der Ernährungsrat, das Kinderbüro Essen sowie die Stabsstelle für Bürgerbeteiligung und Ehrenamt anwesend. Regional verstärkt hat der BUND genauso wie das Eine-Welt-Netz, die Initiative a tip:tap e.V. zur Wasserwende und die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung der Verbraucherzentrale NRW.
Der Erfahrungsaustausch der teilweise langjährigen Akteur*innen hat wertvolle Einblicke in die Arbeit gegeben. Ziel ist es, gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln und Synergien zu bündeln, um die Kitas und Schulen auf ihrem Weg kompetent begleiten und bedürfnisorientiert unterstützen zu können. Das Treffen war ein erster, erfolgreicher Auftakt. Der weitere Austausch ist bereits in Planung.
Zum Projekt "SchoolFood4Change"
Besser kochen und essen in Kitas und Schulen - das EU-geförderte Projekt "SchoolFood4Change" setzt auf junge Menschen, ihren Mut und die Motivation zur Veränderung. Es macht Kitas und Schulen zu Orten, an denen gesunde und nachhaltige Esskultur etabliert wird. Die Lernenden sind dabei nicht nur die Schüler*innen, sondern alle, die mit der Verpflegung zu tun haben. Das Projekt wird von ICLEI – Local Governments for Sustainability koordiniert und bringt alle relevanten Akteure im Bereich der Kita- und Schulverpflegung an einen Tisch: von Kindern bzw. Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften über Landwirt*innen, Köch*innen und Kantinenpersonal bis hin zu Expert*innen für nachhaltige Lebensmittelbeschaffung und lokalen Unternehmen. Denn: Was in den Kitas und Schulen gelernt und vorgelebt wird, hat einen enormen Einfluss auf die Gesellschaft.
"SchoolFood4Change" läuft seit Januar für vier Jahre. Dabei arbeiten insgesamt 43 europäische Projektpartner*innen gemeinsam daran durch die direkte Zusammenarbeit mit über 3.000 Kitas und Schulen rund 600.000 Kinder und Jugendliche in zwölf europäischen Ländern zu erreichen. Zusammen mit Eltern und weiteren Projektbeteiligten können so zwei Millionen EU-Bürger*innen angesprochen werden. Aus Deutschland beteiligen sich die Städte Essen und Nürnberg.
Interessierte Einrichtungen können zu Beginn jedes Kita- bzw. Schuljahres einsteigen. Für weitere Informationen steht Vera Stöbel von der Grüne Hauptstadt Agentur zur Verfügung (vera.stoebel@gha.essen.de).
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