Aktuell vier Familiengrundschulzentren in Essen – Ausbau 2024 geplant

09.11.2022

In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Dienstag (08.11.) wurde ein Bericht zum Projektstart der Familiengrundschulzentren vorgestellt. Als Familiengrundschulzentrum entwickelt sich eine Grundschule zum Ort der Begegnung, Beratung und Bildung für Kinder und Familien. Die Schulen öffnen sich für die Eltern und den Stadtteil und bauen Erziehungs- und Bildungspartnerschaften aus. So verbessern Familiengrundschulzentren die Bildungschancen von vielen Kindern und tragen zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei. Das Ministerium für Schule und Bildung (MSB) hat im entsprechenden Runderlass vom 23.03.2021 einen Förderaufruf zur Einrichtung von Familiengrundschulzentren (FGZ) gestartet.

Familiengrundschulzentren in Essen

Die Stadt Essen ist seit Oktober 2021 Mitglied der "Initiative Familiengrundschulzentren NRW". Seit dem Schuljahr 2021/22 fördert das Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW die Einrichtung von Familiengrundschulzentren in Essen. Durch diese Förderung sind in Essen vier Familiengrundschulzentren an den Schulen Friedenschule (Südostviertel), Hövelschule (Altenessen), Schule im Bergmannsfeld (Freisenbruch) und Schule im Steeler Rott (Steele) als Pilotprojekte entstanden. Für die Umsetzung des Schulentwicklungsprozesses Familiengrundschulzentren in Essen arbeiten Schule und Jugendhilfe eng zusammen.

Der Fachbereich Schule und das Jugendamt der Stadt Essen, die Untere Schulaufsicht, die Jugendhilfe gGmbH sowie die vier Schulstandorte selbst engagieren sich gemeinsam dafür, dass die Etablierung der ersten vier Essener Familiengrundschulzentren gelingt und perspektivisch Anknüpfungspunkte für einen Ausbau dieses Ansatzes bietet. Eine Förderzusage erhielt die Stadt im August 2021 für die Einrichtung von insgesamt vier Familiengrundschulzentren mit pro Standort 0,5 Leitungsstellen (19,5 Wochenstunden) und einem standortbezogenen Sachmittelbudget von 10.000 Euro pro Jahr. Zudem wird eine fachliche Begleitung durch das Institut für Soziale Arbeit e.V. (ISA) Münster bereitgestellt. Das ISA ist im Auftrag des MSB Träger der "Koordinierungsstelle Familiengrundschulzentren" im Rahmen der Ruhr-Konferenz.

Bildungschancen von Kindern verbessern und zur Bildungsgerechtigkeit beitragen

Familiengrundschulzentren haben das Ziel, die Bildungschancen von vielen Kindern zu verbessern und so zu mehr Bildungsgerechtigkeit beizutragen. Sie schließen an das erfolgreiche Konzept der Familienzentren an Kitas an und schließen damit die Lücke in der Präventionskette, die nach dem Kita-Besuch mit Schuleintritt noch besteht. 2014 ist in Gelsenkirchen das erste Familiengrundschulzentrum entstanden. Es knüpft an die Idee der Familienzentren an Kitas an. Acht Jahre später haben sich bereits mehr als 50 Kommunen auf den Weg gemacht und über 130 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen haben sich zu Familiengrundschulzentren entwickelt.

Vier wesentliche Tätigkeitsbereiche kennzeichnen Familiengrundschulzentren:

  • Elternarbeit und Beratungsangebote
  • Netzwerkarbeit & Kooperationen mit anderen Einrichtungen
  • Niederschwellige Öffnung der Schule
  • Unterstützung der Grundschulen bei der Übergangsgestaltung

In das Profil der Familiengrundschulzentren sind Erfahrungen aus den Bereichen Schulsozialarbeit, Familienzentren an Kindertagestätten und Erfahrungen anderer Kommunen im Bereich Familiengrundschulzentren eingeflossen. So standen unter anderen die Städte Gelsenkirchen und Mönchengladbach beratend zur Seite, da sie bereits seit mehreren Jahren Familiengrundschulzentren betreiben. Die Stadt Essen misst dem interkommunalen Austausch in diesem Entwicklungsprozess insgesamt einen großen Wert bei. Seit Oktober 2021 ist die Stadt Essen Mitglied der von der Auridis- und der Wübben-Stiftung getragenen Initiative Familiengrundschulzentren NRW.

Familiengrundschulzentren sollen verstetigt und ausgebaut werden

Aktuell läuft die Förderung bis zum 31.12.2022. Angestrebt wird laut Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW eine Fortführung der Förderung im aktuellen Umfang vom 1.1.2023 bis 31.12.2023. Anschließend werde beabsichtigt, einerseits eine langfristig angelegte Förderung aufzulegen und anderseits das Angebot auszubauen. Die Stadt Essen bereitet sich auf die Verstetigung des Angebots und die perspektivische Einrichtung von weiteren Familiengrundschulzentren in Essen ab 2024 vor.

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