Am vergangenen Dienstagabend, 8. November, empfing Oberbürgermeister Thomas Kufen Vertreter*innen deutscher, afrikanischer und lateinamerikanischer Kommunen im Rahmen der Netzwerkveranstaltung "Kommunale Klimapartnerschaften" im Essener Rathaus. Dabei fiel auch der offizielle Startschuss für die Klimapartnerschaft zwischen der Stadt Essen und Cochabamba, der viertgrößten Stadt Boliviens.
"Ich freue mich, dass sich Amtskolleginnen und Amtskollegen aus Deutschland, Afrika und Lateinamerika, auf den teilweise sehr langen Weg nach Essen gemacht haben", so Oberbürgermeister Kufen zur Begrüßung. "Heute werden wir elf ‚Kommunale Klimapartnerschaften‘ knüpfen und gemeinsame Projekte ins Leben rufen." Eines dieser Projekte ist die Klimapartnerschaft zwischen der Stadt Essen und der bolivischen Stadt Cochabamba, die offiziell unterzeichnet wurde.
"Deutschland und Bolivien verbindet eine 60-jährige Entwicklungspartnerschaft. Weltweite Herausforderungen wie die Bewältigung der Corona-Pandemie, die Folgen des Klimawandels und der Schutz globaler Güter unterstreichen die Notwendigkeit dieser Kooperation", so Thomas Kufen. "Durch die Teilnahme an dem Programm knüpfen wir an die Mitzeichnung der Musterresolution des Deutschen Städtetages ‚2030 – Agenda für Nachhaltige Entwicklung; Nachhaltigkeit auf kommunaler Entwicklung gestalten‘ durch den Rat der Stadt an. Dadurch bekräftigt die Stadt Essen, sich für eine lokale Umsetzung der Agenda 2030 einzusetzen. Die Klimapartnerschaft trägt zudem zur Umsetzung der im September 2021 verabschiedeten ‚Essener Nachhaltigkeitsstrategie‘ bei – der Dachstrategie für die vielfältigen Nachhaltigkeitsaktivitäten in unserer Stadt.“
Bolivien, Andenstaat und Amazonas-Anrainer, ist wegen seiner natürlichen Ressourcen, der hohen Artenvielfalt und großen Waldvorkommen von besonderer Relevanz für die Bekämpfung des Klimawandels. Im Rahmen der Klimapartnerschaft sollen gemeinsame Projekte unter anderem in den Bereichen der nachhaltigen Wasserwirtschaft, Umweltbildung, Stadt- und Forstbegrünung sowie Solarenergie umgesetzt werden. "Wir möchten unser Engagement auf internationale Ebene ausbauen und globale Verantwortung übernehmen. Mit der kommunalen Klimapartnerschaft mit Cochabamba erweitern wir unsere internationalen Beziehungen um den lateinamerikanischen Raum. Ich wünsche mir für die Zukunft einen intensiven, partnerschaftlichen und produktiven Austausch mit der bolivischen Stadt", so der Oberbürgermeister. "Ich danke ich den Vertreterinnen und Vertreten von Cochabamba für Ihr Kommen und Ihre Bereitschaft, eine Klimapartnerschaft mit meiner Heimatstadt zu knüpfen."
Die weiteren Veranstaltungstage beinhalten Fachvorträgen und -exkursionen auf dem Gelände des UNESCO-Welterbe Zollverein zum gegenseitigen Kennenlernen und weiteren Informationsaustausch. "Lassen Sie uns gemeinsam unseren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten", so Oberbürgermeister Kufen. "Ich wünsche interessante Veranstaltungstage und eine erfolgreiche Zusammenarbeit!"
Zum Hintergrund
Das Förderprojekt "Kommunale Klimapartnerschaften" bietet seit 2011 eine Plattform für die Kooperation von Kommunen im Bereich des Klimaschutzes. Deutsche Kommunen erarbeiten innerhalb eines zweijährigen Zeitraums gemeinsam mit ihren Partnerkommunen strukturierte Handlungsprogramme zur Anpassung an Klimaveränderungen und -folgen und beziehen dabei Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft ein. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Ausführung durch die "Servicestelle Kommunen in der Einen Welt" (SKEW) in Kooperation mit der "Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW" (LAG 21 NRW). Für den dreitägigen internationalen Auftaktworkshop des neunten Projektzyklus ist die Stadt Essen Gastgeberin und empfängt Repräsentant*innen aus elf deutschen Städten, sowie elf afrikanischen und lateinamerikanischen Kommunen.
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