Die Neugestaltung des Regattabereichs erzielt Fortschritte: Der Rat der Stadt hat in seiner heutigen Sitzung (30.11.) den Baubeginn für den Neubau des Tribünengebäudes sowie die Weiterführung der Planungen des Verkehrskonzeptes beschlossen.
Die derzeit als aufgeschüttete Hügel-Ausbildung bestehende Tribüne soll durch einen Neubau ersetzt werden, der sich durch eine neue Sitzstufenanlage zur Seeseite und Funktionsräume auf der Parkplatzseite kennzeichnet. Neben Lager- und Bootsabstellflächen für den Kanu- und Rudersport werden zukünftig Räume für die Weiße Flotte, zwei Mehrzweckräume und öffentliche sowie barrierefreie Toiletten an dieser Stelle zur Verfügung stehen. Der Tribünenneubau soll eine Zuschauerkapazität von rund 1.700 Sitzplätzen innehaben und Rollstuhlplätze inklusive modularer Sitzgelegenheiten für Begleitpersonen beinhalten.
Die Promenade entlang des Baldeneysees und die weiteren befestigten Flächen erhalten zudem einen neuen Bodenbelag. Unter Beibehaltung der Blickbeziehung vom Parkhaus Hügel über den neuen Tribünenbaukörper hinweg auf den Baldeneysee soll sich der Neubau harmonisch in den historischen Dreiklang von Zielturm, Tribüne und Regattahaus einfügen.
Finanzierung und weiteres Vorgehen
Für die Realisierung des Tribünenneubaus fallen nach aktuell vorliegender Kostenberechnung Gesamtkosten in Höhe von rund 11,8 Millionen Euro an. Die Gesamtkosten liegen damit rund 3,3 Millionen Euro – unter anderem aufgrund erhöhter Kosten der Schadstoffentsorgung, der fortgeschrittenen Planungstiefe sowie der allgemeinen Baukostensteigerung – über der ursprünglichen Kostenplanung. Der Beginn des in zwei Abschnitten geplanten Bauvorhabens kann voraussichtlich unter Berücksichtigung der anstehenden Veranstaltungen im Juli 2023 erfolgen. Von da an ist mit einer Bauzeit von voraussichtlich zwei Jahren zu rechnen.
Planung für das Gesamtareal
Teil des Ratsbeschlusses ist ebenfalls die parallele Fortführung der Planungen für das Gesamtareal. Dieser Planungsteil bezieht sich auf das gesamte Plangebiet unter Berücksichtigung des Erhalts der Funktionen des Regattahauses, die entsprechend zu erweitern sind, sowie dem zusätzlichen Olympiastützpunkt und einem neuen Verkehrskonzept. Durch die Realisierung eines Parkdecks mit einer neuen Ebene über den Stellplätzen soll eine Verbesserung der Verkehrssituation und eine Entzerrung des Knotenpunktbereichs im Kreuzungspunkt an der Freiherr-von-Stein-Straße geschaffen werden, an dem Fahrzeug- sowie Fahrradverkehr und Fußgänger*innen aufeinandertreffen.
Im ersten Quartal des kommenden Jahres soll ein europaweites Vergabeverfahren zur Auswahl eines Projektsteuerers stattfinden, der weitere Planungen und Untersuchungen hinsichtlich der Durchführbarkeit des Vorhabens vornimmt. Für die Realisierung dieses Planungsteils fallen geschätzte Gesamtkosten in Höhe von rund 20,8 Millionen Euro an. Aufgrund der aktuellen Baupreissteigerungen und mit fortschreitender Planungstiefe ist davon auszugehen, dass Kostensteigerungen für das Gesamtprojekt zu erwarten sind.
Zum Hintergrund
Der Rat der Stadt Essen hat am 26. August 2020 beschlossen, mit der Neugestaltung des Regattabereiches am Baldeneysee zu beginnen. Als übergeordnete Ziele wurden der Erhalt des Regattaturms, der Bau einer Tribüne mit umfangreichen Räumlichkeiten im Baukörper, die Errichtung eines multifunktionalen Gebäudes neben dem Regattahaus sowie die Verbesserung der Verkehrssituation und der Parkmöglichkeiten festgehalten.
Darauf basierend wurden für die Neugestaltung des Regattabereiches zwei planerische Aufgabenbereiche formuliert: der Neubau eines Tribünengebäudes (Realisierungsbereich) und die Entwicklung eines städtebaulichen und verkehrlichen Konzeptes für das Gesamtareal (konzeptioneller Planungsteil). Mit der Bearbeitung, in der die jeweiligen Planungsschritte unter Beteiligung der eingebundenen Fachbereiche erörtert worden sind, wurde im Februar 2021 begonnen. Im Zuge der Planungen für den konzeptionellen Planungsteil wurden zwei unterschiedliche Varianten (Parkpalette und Parkdeck) erarbeitet, von denen die Version, die die Errichtung eines Parkdecks vorsieht, konkretisiert werden soll.
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